Geschickter Zug: Schach-Hochburg Dortmund setzt auf Organisationstalent von Gerd Kolbe
Im Juli ist Dortmund wieder der Nabel der Schachwelt – zumindest für ein Woche: Vom 13. bis 21. Juli findet das 47. Sparkassen Chess-Meeting im Orchesterzentrum an der Brückstraße in Dortmunds City statt. Die stets mit Weltklasse-Spielern besetzten Chess-Meetings in der Nachbarstadt gehören zu den drei wichtigsten Turnieren weltweit. Dass beim Namen Dortmund nicht mehr jeder nur an Fußball und den BVB denkt, sondern in der Schachwelt Dortmund und das Spiel der Könige ebenso selbstverständlich in einem Atemzug genannt werden Tennis und Wimbledon, hat die Nachbarstadt einem Holzwickeder und seinem Organisationstalent zu verdanken: Gerd Kolbe.
Der 74-jährige ehemalige Pressesprecher der Stadt Dortmund ist den meisten Holzwickedern wohl vor allem als Cheforganisator der Fußball-Weltmeisterschaft für die Stadt Dortmund, ihr WM-Botschafter sowie Pressesprecher und Archivar von Borussia Dortmund bekannt. Dass der erklärte Fußballfan aber auch für den Schach-Sport brennt und ein ausgewiesener Kenner dieses Spiels ist, wissen nur wenige. „Dass war aber nicht immer so“, räumt Gerd Kolbe ein, der in diesem Jahr zum 30. Mal das Chess-Meeting in der Nachbarstadt organisiert.
Zur „Herzenssache“ ist Schach für den Holzwickeder erst im Laufe der Jahre geworden. „Auch, weil ich so viele tolle Persönlichkeiten rund um dieses Turnier kennengelernt habe wie Helmut Pfleger, diesen großartigen Journalisten und Schach-Großmeister oder Robert von Robert von Weizsäcker, den Ehrenpräsidenten des Deutschen Schachbundes.“ Aber auch Vladimir Kramnik, der als einer der besten Schachspieler aller Zeiten gut 25 Jahre lang das „Aushängeschild“ des Dortmunder Turniers gewesen ist und nachdem der seine Karriere beendet hat, in diesem Jahr erstmals nicht mehre dabei ist, Garry Kasparov und viele weitere Schachgrößen hat Kolbe in seiner Zeit als Veranstaltungsleiter des Dortmunder Schach-Meetings persönlich kennen- und schätzen gelernt und in ihrer sportlichen Karriere begleitet.
47. Sparkassen Chess-Meeting wieder hochkarätigt besetzt
Den Grundstock für das Chess-Meeting in Dortmund hat der ehemalige Pressesprecher der Stadt Dortmund, Eugen Schackmann, gelegt, der erkannt hatte, dass Schach als „intelligentes Spiel für intelligente Menschen in einer intelligenten Stadt“ ein probates Mittel ist, um das Image der Nachbarstadt aufzubessern. Als Gerd Kolbe im Jahr 1973 Schackmanns Nachfolger als Pressesprecher der Nachbarstadt wurde, hatte das Schach-Turnier allerdings noch nicht die Bedeutung wie heute: Im vergangenen Jahr verfolgten zwar „nur“ 2.000 Besucher die siebentägige Veranstaltung vor Ort mit. Zeitgleich wurden die Partien der acht Spieler aber live ins weltweite Netz übertragen, wobei sich, wie die Veranstalter stolz vermelden, über 100.000 User auf der Homepage tummelten.
„2.000 Besucher vor Ort erscheinen vielleicht etwas wenig“, erläutert Kolbe, dessen Organisationstalent nicht nur in Dortmund noch immer hochgeschätzt ist. „Doch als wir vor einigen Jahren entschieden haben, das Turnier live ins Netz zu übertragen, haben wir den zu erwartenden Besucherrückgang ganz bewusst in Kauf genommen.“ Wobei sich der Schritt als richtig erwiesen habe: „Insgesamt hat das Interesse an dem Turnier enorm zugenommen.“ Als Veranstaltungsleiter hat Gerd Kolbe ein 20-köpfiges Organisationsteam zusammengestellt, welches das alljährliche „Festival des Schachs“, wie Kolbe es nennt, in der Nachbarstadt betreut: neben dem Sparkassen Chess-Meeting gehören auch noch drei offene Turnier für Amateure und Laien sowie das Helmut-Kohls-Jugendturnier dazu.
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