Ev. Gemeinde hält an Planung zur Bebauung von Pastors Kamp unverändert fest: „Gute Lösung für den Ortsteil“
Um das am Irisweg in Opherdicke geplante rd. 1,8 ha große geplante Neubaugebiet, den Pastors Kamp, hatte es Ende vorigen Jahres heftige Auseinandersetzungen gegeben. In der letzten Sitzung des Jahres lehnte der Gemeinderat schließlich die Aufstellung des Bebauungsplanes und damit auch das geplante Neubaugebiet ab. Doch der Evangelische Kirchenkreis Unna hält an seinen Plänen fest, wie sein Sprecher Dietrich Schneider heute (3. Februar) mitteilt.
Nach Bekanntwerden der Baupläne des Kirchenkreises hatte sich die Bürgerinitiative Pro Natur gebildet, die im Vorfeld der Ratsentscheidung kräftig Stimmung gegen das Wohngebiet machte. Trotzdem empfahl der Planungs- und Bauausschuss mit knapper Mehrheit dem Gemeinderat, den Flächennutzungsplan zu ändern und anschließend auch den Bebauungsplan aufzustellen, um das Wohngebiet zu ermöglichen.
Überraschend sprach sich nur wenige Tage später der Gemeinderat mit ebenso knapper Mehrheit gegen die Aufstellung des Bebauungsplans und damit auch das geplante Neubaugebiet aus. Was im allgemeinen Jubel der BI unterging: Der Ratsbeschluss war nur ein Teilerfolg. Der Rat hatte sich nämlich nicht grundsätzlich gegen eine Wohnbebauung von Pastors Kamp ausgesprochen (Emscherblog berichtete). Vielmehr brachte er eine Änderung des Flächennutzungsplans auf den Weg, in dem die 1,8 ha große landwirtschaftlich genutzte Fläche zwischen Opherdicke und Hengsen bislang zur Friedhofserweiterung ausgewiesen ist.
Warten auf Änderung des Flächennutzungsplans
Wie Diakon Dietrich Schneider heute mitteilt, hält die evangelische Kirchengemeinde Holzwickede und Opherdicke ihr Angebot einschließlich der bisherigen Planung zur Bebauung der Ortslage Pastors Kamp aufrecht. „Wir haben weiter großes Interesse, dort mit unseren Ideen die Ortsentwicklung mitzugestalten“, heißt es aus der evangelischen Gemeinde. Weitere konkrete Schritte wird die Kirchengemeinde unternehmen, sobald die rechtliche Sicherheit mit der Erstellung des Flächennutzungsplanes vorliegt.
Zunächst wäre angedacht gewesen, „die Planung für die Bebauung und die Erstellung einer dafür notwendigen Änderung der Flächennutzung zeitgleich anzugehen“, so Dietrich Schneider weiter. „Nach der regen Diskussion um die Bebauung hat die Kirchengemeinde der Ortsgemeinde signalisiert, weiter an der Entwicklung festzuhalten und daran weiterzuarbeiten, sobald der neue Flächennutzungsplan vorliegt.“
„Wir halten unsere Idee der Bebauung immer noch für eine gute Lösung für diesen Teil des Ortes.“
– Christoph Schulte (Leiter Bauabteilung Kirchenkreis)
Noch sei die Fläche als Friedhofserweiterungsfläche, im Regionalplan allerdings bereits als mögliche Baufläche ausgewiesen, erklärt Schneider. „Den Antrag auf Änderung der Nutzung kann nur die Ortsgemeinde stellen.“ Dies kann auf Grundlage des mittlerweile gefassten Beschlusses des Gemeinderates erfolgen.
„Wir halten unsere Idee der Bebauung immer noch für eine gute Lösung für diesen Teil des Ortes“, betont auch Christoph Schulte, Leiter der Bauabteilung des Kirchenkreises. „Doch um Planungssicherheit zu haben, warten wir vorerst das Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplanes ab.“
Karsten
Wenn das nicht längst passiert wäre, würde ich aus der Kirche austreten. Wie kann man „Bewahrung der Schöpfung“ nur so interpretieren wie diese angeblich Gläubigen?
Thomas Griesohn-Pflieger
Die „Bewahrung der Schöpfung“ ist auf versiegelten Böden nicht möglich. Im Gegenteil sind diese einer der Gründe für den nahenden Biologischen Kollaps in den dichtbesiedelten Zonen unseres Heimatsterns. Der Hinweis auf Ausgleichsflächen zieht nicht. VERsiegelung lässt sich nur durch ENTsiegelung mindestens der doppelten Fläche halbwegs und auf lange Sicht ausgleichen.
Und wenn schon bauen, dann bitte keine tristen Einfamilienhäuser sondern innovative Holzhäuser mit flexiblen Zuschnitt, in den mehrere Generationen zusammen wohnen.
Tom
…und wer jetzt meint „soviel Theater um ein bisschen Ackerfläche“, der sollte mal folgendes bedenken: Neubaugebiet Massener Strasse am Schulzentrum / neues Industriegebiet im Holzwickeder Norden / Ostumgehung L677n – alles schon in trockenen Tüchern! Und wie bitte sah es früher zwischen B1 und Chaussee aus? Es ist in der Vergangenheit schon eine Menge versiegelt worden und der Trend hält an. Wie lange bitte noch? Wie lange braucht es, bis die Entscheider verstehen, dass es Unsinn ist, aus monetären Gründen noch mehr Fläche zu versiegeln?
KM
….. sprach der Ideologe
Karsten
— antwortete der Ideologe.