Etwa 3.000 Kinder besuchen Haus Opherdicke jedes Jahr: Verkehrssicherheit auf Dorfstraße nicht gegeben
Bei einem Ortstermin am 28. September vorigen Jahres mit verschiedenen Vertretern der beteiligten Behörden und dem damaligen Ortsvorsteher von Opherdicke, Frank Markowski, wurde verabredet, eine Querungshilfe im Bereich des Durchwegs an der Schlossallee vor dem Linksabbiegerstreifen einzurichten. Angedacht ist auch, die Haltestelle „Haus Opherdicke“ zur Haltestelle „Krämersweg“ zu verlegen. Für Michael Arnold, Vertreter der Straßenverkehrsbehörde des Kreises, wären diese Maßnahmen „eine wichtige Verbesserung der Verkehrssicherheit dort oben vor Haus Opherdicke“. Bei der Gemeinde hat diese Maßnahme aber offenbar keine Priorität. Auch Finanzmittel sind dafür nicht bereitgestellt worden.
Dabei wäre eine Verbesserung der Verkehrssicherheit vor Haus Opherdicke dringend geboten. Denn die Museumspädagogik des Kreises Unna und auch die Filiale der Waldschule Cappenberg am Haus Opherdicke erfreuen sich wachsender Beliebtheit und erhöhen den Handlungsbedarf. Mittlerweile ziehen nach Angaben des Kreises allein diese beide Einrichtungen rund 3.000 Kinder im Jahr an. Grund genug, für die Straßenverkehrsbehörde den Ortstermin im September anzusetzen und über geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Verkehrssicherheit nachzudenken.
Tempo 100 und keine barrierefreien Haltestellen
Vor Ort bestätigte sich: Beide Bushaltestellen „Haus Opherdicke“ sind nicht barrierefrei und so gut wie gar nicht über sichere Gehwege zu erreichen. Ziemlich überrascht waren die Behördenvertreter zudem, dass auf dem Abschnitt der Dorfstraße von Haus Opherdicke nach rechts zur Haltestelle „Haus Opherdicke“ sogar Tempo 100 zulässig war. Der Grund: Das Ortseingangsschild, das Tempo 50 vorschreibt, ist relativ spät aufgestellt. Nach Angaben von Michael Arnold hat Straßen.NRW in der vorigen Woche nun endlich Schilder aufgestellt, die Tempo 50 in diesem Abschnitt vorschreiben.
In der anderen Richtung der Dorfstraße ist dagegen längst Tempo 30 vorgeschrieben.
Aufgrund dieser Situation wurde es allgemein für sinnvoll gehalten, die Haltestelle „Haus Opherdicke“ auf der Dorfstraße ganz aufzugeben und durch die schon existierende Haltestelle „Krämersweg“ in Höhe der Heimatstube zu ersetzen. „Diese Überlegung gibt es auch vonseiten der VKU“, bestätigt Michal Arnold. „Es gibt noch kein Ergebnis, aber da ist einiges im Fluss bei der VKU.“
In jedem Fall sollte eine Querungshilfe zum Haus Opherdicke in Höhe der Linksabbiegerspur zur Schlossallee eingerichtet werden. Darüber waren sich alle Beteiligten bei dem Ortstermin einig. Allerdings müsste auch dort noch ein barrierefreier Gehweg zwischen Haltestelle Krämersweg/Querungshilfe und Haus Opherdicke hergerichtet werden.
Gemeinde müsste Gehweg herrichten: Keine Haushaltsmittel
Weil die Dorfstraße eine Landesstraße ist, hat der Vertreter von Straßen.NRW eine finanzielle Beteiligung des Landes in Aussicht gestellt, erklärt Michael Arnold. Ob diese in Anspruch genommen wird, ist offen. Denn für den barrierefreien Gehweg auf ihrem Gebiet ist die Gemeinde Holzwickede zuständig.
Die CDU und ihr früherer Ortsvorsteher Frank Markowski, der Teilnehmer des Ortstermins war, hatten deshalb nach ihrer Klausurberatung beantragt, die finanziellen Mittel für die Aufbereitung des Straßenrandstreifens im Haushalt 2023 bereitzustellen. Genau dies ist offenbar nicht geschehen.
Denn auf Nachfrage bestätigt Kämmerer Andreas Heinrich, dass für diesen Zweck „keine eigenen Haushaltsmittel bereitgestellt“ worden sind. Unmöglich ist die Umsetzung der Maßnahme deshalb aber nicht.
Die CDU hält „die Verbesserung der Fußgängerinfrastruktur in Opherdicke“ nach wie vor für „unbedingt erforderlich“, wie Parteichef Frank Lausmann betont. Auch im interfraktionellen Abstimmungsgespräch vor der Verabschiedung des Haushaltes sei die Aufbereitung des Randstreifens für die Querungshilfe ein Thema gewesen. „Wir haben nur deshalb noch keinen eigenen Antrag gestellt, weil es hieß, dass diese Maßnahme auch aus Bordmitteln finanziert werden kann.“
CDU fordert weiter Umsetzung der Maßnahme
Trotz mehrmaliger Nachfrage konnte der zuständige Fachbereichsleiter, Uwe Nettlenbusch, aber bislang noch nicht bestätigen, ob der Gehweg barrierefrei hergerichtet werden kann. Frank Lausmann betont vorsorglich: „Fakt ist, dass alle Beteiligten vor Ort Handlungsbedarf festgestellt haben. Darum fordern wir nach wie vor die Umsetzung dieser Maßnahme.“ Auch der Vertreter der Straßenverkehrsbehörde des Kreises, Michael Arnold, fände es „sehr schade, wenn diese wichtige Verbesserung der Verkehrssituation dort oben in Opherdicke scheitern“ sollte.
Dorfstraße, verkehrssicherheit
Karsten
„Ziemlich überrascht waren die Behördenvertreter zudem, dass auf dem Abschnitt der Dorfstraße von Haus Opherdicke nach rechts zur Haltestelle „Haus Opherdicke“ sogar Tempo 100 zulässig war.“
Man suche mal nach den Begriff „Verkehrsschau“ und man ist überrascht, dass man überrascht ist.
https://de.wikipedia.org/wiki/Verkehrsschau
Argus
Überraschung bei den Teilnehmern ? Die Situation mit nicht vorhandenen Gehwegen ab Kleisstrasse in Richtung Opherdicke gibt es schon mindestens 50 Jahre und gefährdet auch alle die vom Ostendorf nach Opherdicke mit Rad oder per pedes unterwegs sein wollen oder müssen.
Karsten
Ich muss widersprechen. Niemals empfand ich bisher eine Radfahrt auf dem Stück als lebensgefährlich. Da gibt es ganz andere Strecken, auf denen das Herz mehr bibbert.