Emscher nach rund 170 Jahren wieder frei von Abwasser: Auch für Holzwickede ein historischer Moment
Pünktlich zum Jahresende 2021 erreichte die Emschergenossenschaft die Abwasserfreiheit in der gesamten Emscher. Damit ist das Generationenprojekt Emscher-Umbau nach 30 Jahren abgeschlossen. Auch für die Menschen in Holzwickede ist das ein historischer Moment. Besonders die direkt Anwohnenden freuen sich über die Abwasserfreiheit der Emscher. Die Emschergenossenschaft liefert nun Zahlen rund um das Generationenprojekt für die Emscherquellgemeinde.
Für die Abwasserfreiheit musste in Holzwickede nur ein Kilometer an Kanalrohren verlegt werden, acht Millionen Euro hat die Emschergenossenschaft in den Kanalbau investiert.
19 Mio. Euro in Emscherquellgemeinde investiert
Zusätzlich zum Kanalsystem wurden bereits auch Wasserläufe auf einer Länge von insgesamt fünf Kilometern umgestaltet. Dafür investierte die Emschergenossenschaft zwölf Millionen Euro. Insgesamt flossen in Holzwickede rund 19 Millionen Euro in die Verbesserung der Lebens- und Aufenthaltsqualität durch den Emscher-Umbau.
Mit dem Erreichen der Abwasserfreiheit fließt seit rund 170 Jahren zum ersten Mal wieder kein Schmutzwasser mehr durch die Emscher. Auch für die vielen Nebenläufe wurde das ambitionierte Ziel erreicht: Auch in ihnen fließt seit Anfang des Jahres kein Abwasser mehr. Über unterirdische Sammler wird die Schmutzfracht aus der Region nun direkt in den Abwasserkanal Emscher (AKE) eingeleitet. Das Berne-System in Essen wird im Laufe dieses Jahres nachziehen. Dort wurden die Bauarbeiten durch die Umsiedlung eines seltenen Vogels – der Wasserralle – um fünf Jahre verzögert.
Wichtiger Schritt vor ökologischer Umgestaltung
Die Abwasserfreiheit ist ein wichtiger Schritt in Richtung ökologischer Umgestaltung. Nun kann die Emschergenossenschaft die sauberen Gewässer naturnah modellieren: Die Betonsohlschalen werden entfernt, die Böschungen flacher und vielseitiger gestaltet. Dort, wo der Platz es zulässt, erhalten die einst technisch begradigten Flüsse wieder einen kurvenreicheren Verlauf. Das Ziel ist die ökologische Verbesserung des Flusses und die damit einhergehende Neu- oder Wiederansiedlung von Tier- und Pflanzenarten in den kommenden Monaten und Jahren.