Bahn gibt Flächen nicht frei: Durchstich mit P+R-Anlage bleibt frommer Wunsch
Der von allen Parteien in Holzwickede erhoffte „Durchstich“ von der Bahnhofstraße unter dem Bahnhof zur Stehfenstraße hin ist bleibt wohl ein frommer Wunsch: Die Deutsche Bahn gibt die dafür benötigten Flächen nicht frei. Die Bahnflächen-Entwicklungs-Gesellschaft NRW (BEG) hat der Gemeinde mit Schreiben vom 30.10. mitgeteilt, dass die erneute Entbehrlichkeitsprüfung für die nördlichen Gleise 208/209 negativ ausgefallen ist. Im Hinblick auf den angestrebten Deutschland-Takt und die Strategie „Starke Schiene“ sei auch in Holzwickede künftig mit mehr Zugverkehr zu rechnen.
Damit hat die BEG abschließend bestätigt, was der Holzwickeder Verwaltungsspitze bereits in Abstimmungsgesprächen im April mitgeteilt worden war. SPD-Fraktionschef Michael Klimziak hatte daraufhin der Bürgermeisterin im August vorgeworfen, die Holzwickeder Politik nicht über den veränderten Sachstand bei diesem von allen Parteien befürworteten Infrastrukturprojekt informiert zu haben.
Verbindung ohne P+R-Anlage möglich?
Ulrike Drossel wies die Kritik an der Nichtinformation zurück, da die Absage der BEG in dem Abstimmungsgespräch im April keine endgültige gewesen sei – und hakte nach bei der Bahn. Offenbar ist die Absage aber doch eine endgültige gewesen, wie die Antwort der BEG nun zeigt.
„Somit ist leider abschließend festzustellen, dass die angestrebte P+R Anlage nördlich der Gleisanlagen trotz erneuter Bemühungen aller beteiligten Akteure nicht realisierbar ist“, so Stefan Thiel (Fachbereich Technische Dienste) dazu.
„Somit ist leider abschließend festzustellen, dass die angestrebte P+R Anlage nördlich der Gleisanlagen trotz erneuter Bemühungen aller beteiligten Akteure nicht realisierbar ist.“
Stefan Thiel
Das letzte Wort in Sachen Durchstich ist darum aber noch nicht gesprochen, glaubt Stefan Thiel. Zwar wurde die Frage, ob ein Tunneldurchstich zur Stehfenstraße auch ohne die Flächen der DB umsetzbar ist, in der Vergangenheit geprüft und stets verneint. Nach Ansicht von Stefan Thiel ist die Frage aber langfristig mit Blick auf die Planung im Bahnhofsumfeld durchaus noch offen: Denn auch „die Verbindung der Bereiche nördlich und südlich des Bahnhofes (wäre) aus städtebaulicher Perspektive weiterhin eine sinnvolle Maßnahme“. Für die vorhandenen zehn P+R Parkplätze auf dem Parkplatz zwischen Rewe- und Aldi-Markt wäre die direkte Anbindung an den Bahnhof ebenfalls wünschenswert.
Die Verwaltung wird deshalb eine Prüfung dieser Möglichkeit auch unter Berücksichtigung der dafür anfallenden Kosten und möglicher Förderprogramme vornehmen, kündigt Thiel an.