Skip to main content
Anwohner der Autobahn (A 1) in Hengsen, hier mit Ortsvorsteher Volker Schütte (li.) fordern schon länger bessere Lärmschutzmaßnahmen. Jetzt fürchten sie durch den radikalen Gehölzschnitt entlang der A 1 noch mehr Lärmbelästigungen. (Foto: privat)

Anwohner der A 1 in Hengsen beklagen radikalen Pflegeschnitt am natürlichen Lärmschutz

Anwohner der Autobahn (A 1) in Hengsen, hier mit Ortsvorsteher Volker Schütte (li.) fordern schon länger bessere Lärmschutzmaßnahmen. Jetzt fürchten sie durch den radikalen Gehölzschnitt entlang der A 1 noch mehr Lärmbelästigungen. (Foto: privat)
Anwohner in Hengsen, hier mit Ortsvorsteher Volker Schütte (li.), fordern schon länger bessere Lärmschutzmaßnahmen an der Autobahn (A 1). Jetzt fürchten sie noch mehr Lärmbelästigungen nach dem radikalen Gehölzschnitt an der A 1. (Foto: privat)

Der Lärm der nahen Autobahn ist schon länger ein Thema in Hengsen. Jetzt sind die Anwohner in Hengsen richtig  auf dem Baum—wenn, ja wenn überhaupt noch welche da wären: der Grund sind Gehölzpflegemaßnahmen an der Autobahn 1 (A 1) zwischen Schwerte und dem Kreuz Dortmund/Unna.

Ortsvorsteher schreibt an Autobahn GmbH

„Die Anwohner und ich wissen natürlich, dass eine Gehölzpflege an der Autobahn grundsätzlich erforderlich ist“, schreibt Schütte.  „Wir fragen uns aber, warum auch hinter dem Erdwall und weit abgesetzt von der A 1 schweres Gerät eingesetzt wurde, um Bäume von erheblichem Umfang zu fällen. Dadurch ist eine große Menge an ,natürlichem Lärmschutz‘ auf Jahre hinweg entfernt worden, denn eine Lärmschutzwand gibt es in diesem Bereich nicht“, so der Ortsvorsteher weiter. „Am Montagmorgen werden sich vermutlich weitere Anwohner bei mir melden – wenn sich die ,Große Säge‘ in Richtung Massener Straße vorarbeitet und weiteren natürlichen Lärmschutz vernichten wird.“

Angenehm überrascht wurde Schütte schon einmal, weil die Antwort auf seine E-Mail am Vorabend schon am anderen Morgen durch die Autobahn GmbH beantwortet wurde. „Das erlebt man bei Behörden nicht so oft“, so der Ortsvorsteher. Ändern wird sich an den Pflegemaßnahmen aber wohl nichts.

Teils mit schwerem Gerät wurden die Pflegemaßnahmen längs der Autobahn 1 in Hengsen durchgeführt (li.). Auch größere Bäume wurden dabei radikal entfernt gefällt (re.). (Foto: privat)
Mit schwerem Gerät wurden die Pflegemaßnahmen an der Autobahn in Hengsen durchgeführt. Auch größere Bäume wurden dabei radikal entfernt (re.). (Foto: privat)

Gehölze „nur auf Stock gesetzt“

„Auf den ersten Blick sehen unsere Gehölzpflegemaßnahmen oft sehr ,radikal‘ aus – dahinter steht aber ein Pflegekonzept für die Grünflächen, das von Experten erarbeitet worden ist“, rechtfertigt Anton Kurenbach, Sprecher der Außenstelle Bochum der Autobahn GmbH Westfalen die Pflegemaßnahmen. „Wir entnehmen kranke und beschädigte Bäume, lichten zu dichte Bestände aus und geben somit den gesunden Bäumen den Raum, den sie zum Wachsen in die Breite benötigen.“ Die Pflanzen würden außerdem bei den Pflegemaßnahmen „nur auf den Stock gesetzt“. Das „Buschwerk wird in absehbarer Zeit wieder austreiben“.  Zur näheren Information fügte der Sprecher einen Flyer bei, der unter diesem Link zu finden ist.

Die Arbeiten sorgen dafür, dass unsere Mitarbeitenden einzelne Bereiche besser erreichen können, um zum Beispiel wilde Müllkippen zu entsorgen oder während des Sommers einzelne sogenannte „Gefahrenbäume“ zu entnehmen. Auch dienen die freigeschnittenen Bereiche teilweise der Kontrolle, etwa von Lärmschutzwänden, Entwässerungseinrichtungen oder sonstigen Anlagen. Somit sind sie auch für die Sicherheit der Menschen notwendig.

Die ohnehin schon von LäVerkehrslärm geplagten Anwohner füchten nun, dass sich durch die rtadikalen Pflegemaßnahmen der Lärmpegel weiter erhöht. (Foto. privat)
Die ohnehin schon von Verkehrslärm geplagten Anwohner der A 1 befürchten, dass sich durch den Radikalschnitt der Lärmpegel noch weiter erhöht. (Foto. privat)

Treffen mit Baumkontrolleur angeboten

Außerdem bot der Sprecher ein Treffen mit dem Baumkontrolleur der Autobahn GmbH, Norman Radak, an. Dieser könne auch vor Ort die Maßnahmen noch einmal näher erläutern.

Volker Schütte, der selbst in Sicht- und Hörweite der Autobahn wohnt, wird das Angebot zu einem Treffen vermutlich annehmen. Außerdem setzt der Ortsvorsteher darauf, dass sich durch die Fortschreibung des Lärmaktionsplans für die Gemeinde in diesem Jahr neue Handlungsspielräume für Lärmschutzmaßnahmen ergeben. In der Vergangenheit hatte Autobahn Westfalen eine Erweiterung der Lärmschutzwände im Ortsteil abgelehnt.  

Lärmschutz


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert