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Als Ortsheimatpfleger nicht untätig: Bernd Busemann will Masterplan zur Heimatpflege der Politik vorstellen

Das Bild zum Auftakttreffen der neu gefundenen Ortsheimatpfleger im Jahr 2017 (von li.): Bürgermeisterin Ulrike Drossel, Klaus-Jürgen Schlüter (ehem. Ortsheimatpfleger), Bernd Busemann, Monika Blennemann (ehem. Vorsitzende Historischer Verein), Miriam Franke und Christian Vorspohl. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Lange hatte die Gemeinde Holzwickede gesucht und keine Ortsheimatpfleger finden können. Umso erfreuter war Bürgermeisterin Ulrike Drossel, als sich im Juli 2017 in Person von Miriam Franke, Bernd Busemann und Christian Vorspohl sogar gleich drei neue Ortsheimatpfleger fanden. „Das ist in ganz Westfalen einzigartig“, freute sich auch der frühere Kreisheimatpfleger, der inzwischen verstorbene Dr. Peter Kracht. 

Die drei Ehrenamtlichen teilten sich die Aufgabe entsprechend ihrer persönlichen Vorlieben auf: Miriam Franke studiert Geschichte und hat ein Faible für Ahnenforschung, Archivwesen und Schulen. Das besondere Interesse von Bernd Busemann, im Hauptberuf Architekt, gilt dem ökologischen Bauen, alten Gebäuden und Bautechniken sowie dem Denkmalschutz. Christian Vorspohl kündigten an, sich vor allem um den Ortsteil Hengsen und seine Geschichte kümmern zu wollen (Emscherblog berichtete).

Um das Team der Ortsheimatpfleger ist es still geworden

Die drei Ortsheimatpfleger trafen sich anfangs regelmäßig. Dann kam Corona dazwischen und es wurde recht still um sie. Auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel hat seit fünf Jahren nichts mehr von dem Ehrenamts-Trio gehört. „Das ist uns unlängst auch schon aufgefallen. Ich werde einmal Kontakt zu den Dreien aufnehmen.“

„Durch die Pandemie waren keine regelmäßigen Treffen mehr möglich“, räumt Bernd Busemann auf Nachfrage ein. „Dann sind andere Dinge dazwischen gekommen. Miriam Franke hat sich intensiv um ihr Studium gekümmert. Sie ist aber auch für die Heimatstube recht aktiv. Christian Vorspohl hatte dagegen von Anfang an gesagt, dass er sich für dieses Ehrenamt nicht so intensiv engagieren kann.“

Aussichtsplattformen

Beispiel für eine Aussichtsplattform. wie sie sich Bernd Busemann etwa auch an einem Standort mit Blick ins Ruhrtal vorstellen könnte.  (aus:  Masterplan  Ortsheimatpflege)
Beispiel für eine Aussichtsplattform. wie sie sich Bernd Busemann etwa auch an einem Standort mit Blick ins Ruhrtal vorstellen könnte. (aus: Masterplan Ortsheimatpflege)

Busemann selbst war „beruflich sehr eingespannt“ in der Coronazeit, hat aber dennoch an seiner Agenda weiter gearbeitet und inzwischen sogar einen „Masterplan Ortsheimatpflege“ fertig erstellt. Mit diesem Masterplan könnte das Image sowie die touristische Qualität der Gemeinde verbessert und auch die Identifikation der Holzwickeder mit ihrer Heimatgemeinde gestärkt werden.

Im Mittelpunkt der von Busemann vorgeschlagenen Maßnahmen stehen Aussichts- und Erholungspunkte, Panoramatafeln, Info-Steelen und Luftbilder. „Der Plan ist langfristig angelegt“, betont Bernd Busemann. „Die darin enthaltenen Maßnahmen sind Vorschläge, die selbstverständlich nicht alle auf einmal umgesetzt werden müssen.“ 

Alte Gebäude gebe zwar in der Gemeinde so gut wie keine mehr, bedauert der Liebhaber alter Bausubstanz. „Aber wir haben in der Gemeinde eine paar sehr schön Lagen, von denen aus ein herrlicher Blick ins Ruhrtal oder über die Gemeinde möglich ist“, beschreibt er seinen Ansatz. Geeignete Standorte für solche Aussichtsplattformen wären etwa am Stennert, Kellerkopf, Haus Opherdicke oder an der Oststraße. „Es muss auch nicht immer gleich eine aufwendige Stahlkonstruktion sein, eine schlichte aus Holz täte es auch“, meint Busemann. „Auch dem ,Truppi‘ könnte ich mir so etwas gut vorstellen.“

Panoramatafeln und Info-Steelen

Solche Panoramatafeln  aus Edelstahl schlägt der Ortsheimatpfleger auch für Standorte in der Gemeinde vor.  (aus: Masterplan Ortsheimatpflege
Solche Panoramatafeln aus Edelstahl schlägt der Ortsheimatpfleger auch für Standorte in der Gemeinde vor. (aus: Masterplan Ortsheimatpflege

Die von ihm ebenfalls vorgeschlagenen Panoramatafeln sollten robust und aus Edelstahl mit gelaserten Silhouetten der Landmarken und Texten versehen sein. „Die Tafel müssen etwas aushalten, weil sie gerne auch mal vollgeschmiert werden.“ Als Standorte für solche Tafeln wären die genannten Plattformen, Erholungspunkte oder andere Standorte im Gemeindegebiet denkbar, die ein interessantes Umfeld bieten. „Solche Panoramatafeln sind gar nicht so teuer, wie man vielleicht meinen könnte.“

Als Alternative und für mehr Informationen eignen sich solche Info-Steelen besser. (aus: Masterplan Ortsheimatpflege)
Als Alternative und für mehr Informationen eignen sich solche Info-Steelen besser. (aus: Masterplan Ortsheimatpflege)

Von den Panoramatafeln zu unterscheiden sind Info-Steelen, die ausreichend Platz auch für längere Texte, Karten von Ortsansichten oder auch historische Bilder bieten und neben älteren Gebäuden und an markanten Punkten platziert werden könnten. „Man bekommt darauf mehr Informationen untergebracht“, meint Busemann. „Um die alten Bilder oder Texte für die Steelen könnte sich etwa auch der Historische Verein oder die Kollegin Miriam Franke kümmern.“ Beruflich hat Bernd Busemann solche Info-Steelen auch schon für die Hansestadt Bremen entwickelt. „Von daher weiß ich, dass diese Tafeln sich relativ leicht auch nachträglich noch mit Inhalten ergänzen lassen.“

Als nächsten Schritt möchte Bernd Busemann seinen Masterplan Ortsheimatpflege „zunächst der Politik in aller Ruhe vorstellen“ und bei einem Besuch näher bringen, kündigt der Ortsheimatpfleger an. „Dazu werde ich in den nächsten Tagen auch noch alle Fraktionen anschreiben.“ 

Ortsheimatpflege


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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