Friedhelm Klemp fordert: Sommerschule darf an Sanierung und Reinigung der Schulen nicht scheitern
Ratsmitglied Friedhelm Klemp (Die Grünen) hat die Holzwickeder Verwaltungsspitzen angeschrieben und davor gewarnt, dass durch Sanierungs- oder Reinigungsarbeiten in den Schulen dringend benötigte außerschulische Angebote nicht durchgeführt werden können. Vor allem sollte sich die Schulverwaltung auch dafür einsetzen, dass in Holzwickede Angebote wie die „Sommerschule“ zum Ausgleich für etwaige Lerndefizite angeboten werden.
Klemp hatte sich schon früh in der Corona-Pandemie zu Wort gemeldet und auf die Konsequenzen des häufigen Unterrichtausfalls und Distanzunterrichtes hingewiesen: Insbesondere lernschwächere und sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche würden noch weiter abgehängt, warnte der frühere Sozialarbeiter an der Gesamtschule Fröndenberg. Klemp schlug darum bereits im vergangenen Jahr darum Ferien- bzw. Sommerschulen vor.
Schreiben an die Verwaltungsspitzen
In seinem aktuellen Schreiben an Bürgermeisterin Ulrike Drossel, den Beigeordneten Bernd Kasischke und den Leiter des Fachbereichs IIb (Schule), Matthias Aufermann, erinnert Klemp jetzt noch einmal daran, dass „die Einstellung des Schulbetriebs eine immense Herausforderung für alle Beteiligten und Familien“ sei. „Der mangelnde Kontakt zu Gleichaltrigen, der Verlust der Schule und der Austausch und das Bedürfnis nach individueller Entfaltung, der Entzug der sozialen Kontakte auch im Sport trifft viele Kinder und Jugendliche“, betont Klemp. „Die Auswirkungen bei Kindern und Jugendliche sind wissenschaftlich belegt.“
Deshalb seien alle gesellschaftlichen Kräfte aufgefordert, so Klemp weiter, den negativen Folgen entgegenzuwirken. Erste kleine Schritte seien in Holzwickede auch schon getan worden, meint der Ratsherr. In der Pandemie sei „der Sportplatz zum Joggen geöffnet“ worden und die Gemeinde sei „gut darauf vorbereitet“ gewesen, die Sportstätten wieder für Kinder zu öffnen, als dies vorübergehend möglich wurde. „Mit der Osterschule haben auch die Nord- und die Paul-Gerhardt-Schule erste Zeichen gesetzt, Lerndefizite auszugleichen und soziales Miteinander wieder zu fördern“, stellt Klemp fest. „Die anderen Grundschulen haben etwas Ähnliches für die Sommerferien geplant. Es darf aber nicht sein, dass wegen Renovierungsarbeiten und Säuberungsaktionen solche Angebote für Kinder und Jugendliche nicht stattfinden können.“
Geld und Ideen sind da – Konzept und Organisation nicht
Schließlich gebe es in der Gemeinde die Sportheime, die Rausinger Halle, alle Kirchen hätten große Räume und mehr. Es wäre „auch wünschenswert“, so das Ratsmitglied weiter, wenn sich „alle Bildungsträger beteiligen“ würden an Maßnahmen und Aktionen in Holzwickede, die den beschriebenen Auswirkungen entgegenwirken.
Genügend Fördermittel sind nach Ansicht von Friedhelm Klemp vorhanden. „Das Land hat 34 Mio. Euro bereitgestellt für kompensatorische Maßnahmen und der Bund wird voraussichtlich auch zwei Milliarden Euro bereitstellen.
„Wir sollten eine Person finden, die sich ausschließlich darum kümmert, in Kooperation mit allen Bildungseinrichtungen, dem Jugendamt, Vereinen und Kirchen ein Konzept zu erstellen und dieses dann auch gemeinsam umzusetzen. “
– Friedhelm Klemp (Die Grünen)
Für entsprechende Maßnahmen fehle allerdings in der Gemeinde eine besondere Organisationsstruktur und ein Gesamtkonzept, so Klemp weiter. „Ich denke nicht nur an den Ausgleich von Lerndefiziten, auch an sportliche und kreative Aktionen. Das geht auch durchaus mit Hilfe von studentischen Kräften, Übungsleitern und -leiterinnen oder anderen externem Personal, das selbstverständlich auch bezahlt werden könnte. So könnten etwa Sportplätze und -hallen Aufsichtspersonal geöffnet werden, möglichst mit gemischten Gruppen oder festen Gruppen aus den Schulen.“
Klemp schlägt deshalb vor: „Wir sollten eine Person finden, die sich ausschließlich darum kümmert, in Kooperation mit allen Bildungseinrichtungen, dem Jugendamt, Vereinen und Kirchen ein Konzept zu erstellen und dieses dann auch gemeinsam umzusetzen. Vielleicht könnten wir auch externe Hilfe für diese Aufgabe in Anspruch nehmen und diese aus Fördermitteln finanzieren.“
„Bei positiven Signalen der Verwaltung und einer Umsetzung wären sicher viele Kinder und Familien glücklich“, schließt Friedhelm Klemp sein Schreiben an die verwaltungsspitzen. „Der zeitlich Vorlauf ist sicherlich noch gegeben.“