Geprüft und genehmigt: Letzter Haushalt von Kämmerer Rudi Grümme ein Prachtstück
Für Holzwickedes scheidenden Kämmerer Rudi Grümme, aber auch für die übrigen Beteiligtem, war es heute (8. Februar) ein besonderes Ereignis: Kreisdirektor Mike-Sebastian Janke und Sabine Schetter (Steuerungsdienst) überbrachten heute den von der Aufsichtsbehörde geprüften und genehmigten Gemeindehaushalt 2019. Es ist das letzte Zahlenwerk, das Rudi Grümme zu verantworten hat und der nunmehr sechste Haushalt in Folge, der in Einnahmen und Ausgaben ausgeglichen ist. Damit ist Holzwickede eine der wenigen Kommunen im Kreisgebiet, die seit Jahren schon „durchgängig einen ausgeglichenen Haushalt“ vorweisen kann, lobt Kreisdirektor Janke.
Die Prüfung sei „ganz unproblematisch“ verlaufen. Wobei das positive Ergebnis nicht allein der guten Arbeit von Grümme und seinem Team zu verdanken, sondern in erster Linie den Gewerbeansiedlungen und er guten Wirtschaftskraft in der Gemeinde. Dennoch war der Kreisdirektor voll des Lobes für Grümme und sein Team. „Ich komme heute gerne, auch um die gute Zusammenarbeit zu dokumentieren.“ Und an Grümme gewandt: „Sie können als Kämmerer mit dem befriedigen Gefühl Abschied nehmen, wirklich gute Grundlagen hinterlassen zu haben“.
Überschuss, Rekordinvestitionen und Schuldenabbau
Dass der Gemeindehaus 2019 nicht nur wieder ausgeglichen, sondern sogar einen Überschuss von rd. 450 000 Euro ausweist, ist umso erstaunlicher, da er gleichzeitig auch noch so viele Investitionen wie nie zuvor enthält. Darauf wies auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel hin. Der Grund: „Wir haben nicht nur mehr Einnahmen gehabt, sondern diese Einnahmen auch 1:1 wieder ausgegeben.“ Die Digitalisierung der Schulen, aber auch den kräftig aufgestockten Kulturetat nannte Drossel als Beispiel – und natürlich das neue Rat- und Bürgerhaus als größtes Einzelprojekt.
Grümme selbst wies, ganz typisch für ihn, auf andere Prioritäten hin: Auch am Schuldenabbau ist intensiv gearbeitet worden. So konnten die Kassenkredite innerhalb nur eines Jahres von sieben Millionen Euro im Vorjahr um immerhin fünf Millionen Euro auf „nur“ noch zwei Millionen Euro abgebaut werden. Auch die langfristigen Kredite sind um zehn Millionen Euro auf aktuell 30 Millionen Euro gemindert worden.
Kämmerer muss „auch mal auf die Bremse treten“
Nach eigenem Bekunden hat Grümme in seiner Zeit als Kämmerer „stets Wert auf die Rücklagen gelegt“. Denn: „Man muss auch vorausschauen für schlechtere Zeiten. Es wird nicht immer so gut weiter gehen.“ So kommt der gute Haushalt nicht von ungefähr. Grümme ist stets auch ein unbequemer Finanzchef gewesen, der keine Auseinandersetzung mit der Politik gescheut hat: „Es ist nicht immer leicht, wenn Einnahmen da sind und die Politik ihre Forderungen stellt“, meint er heute dazu. „Da muss man einfach auch mal auf die Bremse treten.“
Genau an diesem Credo wird sich Grümmes Nachfolger im Amt, Christian Grimm, messen lassen müssen. Rein fachlich wird es da eher keine Preobleme geben. „Wir haben sehr viel von Rudi gelernt und werden unsere Arbeit in seinem Geiste weiterführen“, so Christian Grimm heute.