Umweltausschuss entscheidet über umfangreichen Baumbestand im Ortskern
Gleich mit einer ganzen Reihe von Bäumen an verschiedenen Standorten im Ortskern der Gemeinde beschäftigte sich der Umweltausschuss in seiner Sitzung heute (10. Dezember). Sie begann mit einer Fragestunde für die recht zahlreich erschienen Bürger.
Die erste Frage zielte auf weitere Vergrämungsaktionen der Krähen in der Gemeindemitte. Dazu teilte die Verwaltung mit, dass im kommenden Jahr die jeweils für ein Jahr begrenzte Erlaubnis durch die Untere Landschaftsbehörde erneut beantragt und dann auch weitere Standorte von Krähenkolonien umfassen wird.
Der Sprecher der Initiative Pro Park, Peter Steckel, wollte von der Verwaltung wissen, ob bei einer Baumfällung auf dem Standort der künftigen Kindertagestätte im Park auch alle von der Grünbau in dem Umweltgutachten gemachten Vorgaben bekannt seien? Uwe Nettlenbusch erklärte daraufhin, dass alle Vorgaben und Auflagen beachtet würden. Zudem erklärte Nettlenbusch, dass die Verwaltung inzwischen auch das Vorkommen des Breitblättrigen Stendelwurzes auf dem Standort bestätigen kann. „Diese Orchideenart zählt allerdings nicht zu den gefährdeten Arten und ist deshalb von den gesetzlichen Vorgaben freigestellt. Der Bau der Kita stellt somit keinen Verstoß gegen den Artenschutz dar.“
Fraktionen genehmigen vorsorglich Baumfällung für Kita
Um den Standort der künftigen Kita ging es auch beim nächsten Tagesordnungspunkt. Durch eine Veränderung des Baufensters konnte die Zahl der Bäume, die für den Bau gefällt werden müssen, auf das geringstmögliche Ausmaß verringert werden. Nunmehr sollen lediglich noch drei Birken und eine Weide, die der Baumschutz-Satzung unterliegen, gefällt werden. Eine kleine Kiefer und eine Lärche sollen ebenfalls gefällt werden. Die Nadelbäume sind jedoch, da sie weniger Lebensräume als Laubbäume bieten, nicht durch die Satzung geschützt. Wie die Verwaltung erläuterte sind auch die vier anderen Bäume schnell wachsende Gehölze mit einer vergleichsweise geringen Lebensdauer und von daher auch von einer anderen ökologischen Wertigkeit als etwa Eichen. Ersatzpflanzungen sind auch nicht erforderlich, sollen aber trotzdem standortnah vorgenommen werden. Auch die AWO als Träger der Kita hat Bereitschaft zu freiwilligen Ausgleichspflanzungen signalisiert.
Die Fraktionen stimmten bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen vorsorglich einer möglichen Fällung der vier geschützten Bäumen (sowie der zwei ungeschützten Nadelbäume) zu.
Für die CDU ist der Standort zwar nach wie vor nur die zweite Wahl, wie ihr Sprecher Dieter Bückemüller erklärte: „Wir wollen uns aber nicht gegen Kita sperren und stimmen deshalb zu. Wir freuen uns aber, dass der Träger auch von sich aus Ausgleichspflanzungen angeboten hat.“ Die Bürgerblock-Mitglieder enthielten sich der Abstimmung: „Für uns ist die Anzahl der Bäume nicht entscheidend“, so Frank Nierhaus.“Der Bau der Kita wäre auch auf dem anderen Standort auf dem Festplatz möglich, auch wenn die Kita da vielleicht anders ausgesehen hätte. Doch auch wir wollen das weitere Verfahren nicht aufhalten.“
Auch für Rathausneubau müssen zehn Bäume weichen
Auch für das neue Rat- und Bürgerhaus müssen insgesamt zehn Bäume im Karree um das alte Rathaus gefällt werden. Drei der Bäume (unter 120 cm Stammumfang) und zwei Nadelgehölze fallen nicht unter die Baumschutz-Satzung. Der Ausschuss erteilte für die übrigen fünf Bäume die Fällgenehmigung. Wie die Verwaltung mitteilte, wurden außerdem anlässlich des 100. Geburtstages des Rathauses zwei Bäume auf der Wiese der Rückseite des Rathauses gepflanzt. Diese beiden Jungbäume sollen umgepflanzt werden und, auf Antrag der Grünen, an den Kita-Standort im Park gesetzt werden. Auf Antrag einiger Anwohner beschäftigte sich der Ausschuss auch mit den rund 100 Kugelahornbäumen in der Lessingstraße. Die Anwohner sehen dringenden Handlungsbedarf, weil die Bäume schon seit einigen Jahren keinen Pflegeschnitt mehr erhalten haben. Deshalb fordern sie einen umfangreichen Kronenrückschnitt, da sich erhebliche Problem ergeben, etwa bei der Durchfahrt von Lkw.
Nur Pflege für rd. 100 Kugelahorn in Lessingstraße
Auch der Lichteinfall wird durch die dichten Baumkronen insbesondere ab Frühjahr stark beeinträchtigt. Die Bewohner sind in den Häusern tagsüber genötigt, Licht einzuschalten. In einigen Wohnungen versperren die Blätter beim Blick aus dem Fenster sogar komplett die Sicht. Auch der Abstand zwischen den Häuserfassaden und den Zweigen und Ästen der Bäume verringert sich von Jahr zu Jahr und ist inzwischen schon so gering, dass die Hausfassaden stark von Moos befallen sind und mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden müssen. Ein weiterer Punkt ist die mangelhafte Beleuchtung der Gehwege, da durch die Bäume das Laternenlicht geschluckt wird. Zudem drücken die Wurzeln der Bäume an vielen Stellen das Gehwegpflaster nach oben. Die Bewohner des Seniorenheims Neue Caroline nutzen mit ihren Rollatoren deswegen inzwischen die Fahrbahn, so die Anwohner. Schließlich ist auch der Laubanfall enorm – und die Gemeinde stellt keinerlei Säcke oder Behälter für das anfallende Laub.
Zwar hat es bereits Gespräche mit der Verwaltung und sogar der Bürgermeisterin gegeben. Doch die Fronten scheinen verhärtet: Die Verwaltung weist darauf hin, dass die rund 100 Bäume allesamt gesund sind und auch schon Pflegeschnitte erhalten haben. „Allerdings können wir die Baumkronen nicht so radikal zurückschneiden, wie Sie sich das vorstellen“, betont Gemeindegärtner Armin Nedomansky. „Das wäre nicht fachgerecht und dann gingen die an sich gesunden Bäume kaputt. Deshalb weigere ich mich auch, das zu tun.“
Drei Buchen am Saarbrücker Weg bleiben erhalten
Zwar betonten alle Fraktionen, die Bedenken und Sorgen der Antragsteller ernstnehmen zu wollen. Baumpflege, ordentliche Gehwege und Beleuchtung müssen selbstverständlich sein. Doch bei der Frage, ob die Kugelahorne einen radikaleren Kronenbeschnitt verkraften, wollten sich die Ausschussmitglieder auf die Sachkenntnis der Verwaltung verlassen. Auf Anregung der CDU beschloss der Ausschuss aber nach genau einem Jahr die Pflegemaßnahmen des Baubetriebshofes in der Lessingstraße wieder zu überprüfen, ob diese ausreichend waren. Lediglich die beiden FDP-Mitglieder enthielten sich der Abstimmung, da die Verwaltungsvorlage, so Lars Berger, „keine ausreichende Grundlage für eine Entscheidung“ sei.
Schließlich hatte der Ausschuss auch über einen Antrag von Anwohnern zu entscheiden, die drei gemeindeeigene Buchen am Spielplatz nördlich des Saarbrücker Weges fällen lassen wollen. Begründung: Die Bäume stehen zu dicht an ihren Häusern und reduzieren das Tageslicht in ihren Wohnungen, verschmutzen die Dächer und den Abwasserkanal.
Bei einem Ortstermin stellte die Verwaltung fest, dass die drei jeweils ca. 35 Jahre alten Buchen unauffällig, gesund, vital und standsicher sind. Irgendwelche Mängel oder Schäden konnten nicht festgestellt werden. Zudem erfüllten die Bäume eine Aufgabe als Schattenspender für spielende Kinder. Auch der eine oder an Vertreter der Fraktionen war ebenfalls persönlich vor Ort.
Auf Vorschlag der Verwaltung lehnte der Ausschuss die Fällung der Bäume einstimmig ab.
Baumfällungen, Umweltausschuss
Holzwickeder
Nachdem Herr Steckel bei seinem ersten Ausflug in die Flora der Hunde(sch…)wiese den Breitblättrigen Stendelwurz in sein Herz geschlossen hat und er dieses für sensationell hielt, hat er nun die Fauna dort erforscht und sich zum Batman von Holzwickede ernannt. Der Chef der BI „ProPark“ beruft sich bei seiner siegessicheren Bemerkung, dass er den Baubeginn mindestens bis Oktober 2019 hinauszögern könne auf den „Artenschutzrechtlicher Beitrag zum Neubau der Kita Sonnenschein am Emscherpark“. Dieses Gutachten basiert aber noch auf der Annahme des ersten Bauplatzes am südlichen Rand der „heiligen“ Wiese und der seinerzeit geplanten Fällung von elf Bäumen. Dort wird bei einigen Bäumen auf die Mögklichkeit des vorkommens von Fledermäusen hingewiesen. Ein tatsächliches Vorkommen ist nicht belegt.
Die Politik, allen voran die SPD, hat diesem möglichen Vorkommen von Fledermäusen und dem Schutz der Bäume vorbildlich Rechnung getragen und sich dafür eingesetzt das Baufeld nach Norden zu verschieben. So bleiben Fauna und Flora am südlichen Rand und somit der mögliche Lebensraum von Fledermäusen geschützt und erhalten. Danke dafür an SPD, FDP und B90/Grüne.
Die nun von der Fällung betroffenen Bäüme sind in dem Gutachten nicht auffällig erwähnt als möglicher Lebensraum von Fledermäusen. Im übrigen bestätigt das Gutachten für Tiere in urbanem Umfeld eine hohe Verträglichkeit was Veränderungen des Lebensraum betrifft. Sie seien es gewohnt.
Aus diesem Grund wird auch dieser verzweifelte Versuch der BI, den Kindern und deren Familien Steine in den Weg zulegen, scheitern.
Außerdem hat die Bemerkung von Herrn Steckel eindeutig bewiesen, das es zumindest ihm nur um Verzögerung und nicht um Verhinderung der Kita geht.
Glück Auf für Holzwickede
Petra Rommerskirchen
Alle Holzwickede sollten um jeden Baum, der sie vor Feinstaubbelastung, somit auch vor Allergien schützt, dankbar sein.
Die grossen O2 Produzenten sind unsere Lebensgrundlage. Laub und Schnee gehören zu einem Einfamilienhaus dazu.
Wem das nicht klar ist, sollte darüber nachdenken, ob er nicht in einem Wohnsilo besser aufgehoben wäre.
Angelika Michels
Leider merken es einige Menschen auch erst immer, wenn es zu spät ist.
Eine der letzten Grünfllächen in der Gemeindemitte zu bebauen halte ich für äusserst bedenklich .
Auf Bundesebene wirbt gerade die SPD mit einem „Masterplan“ pro Umwelt und zahlreichen Maßnahmen .
Ist diese Information noch nicht bis zu der „Filiale“ in Holzwickede vorgedrungen?
Vielleicht sollten die „Holzwickeder“, ob NEU oder alteingessene Bürger, sich auch wie die Fledermäuse an diese rasanten Veränderungen an diesem Ort gewöhnen ?
Es wird ihnen auf nun eher kurze Sicht nichts anderes übrigbleiben, als zur Fledermaus zu mutieren.
Herzlich Willkommen in der Zukunft mit naturfreier Zone .
Es ja mittlerweile anscheinend im Dortmunder Norden schöner…