Gemeinde muss Investitionen in Millionenhöhe in ihren Schulen abarbeiten
Investitionen in Millionenhöhe sind nicht nur für das neue Rat- und Bürgerhaus nötig, sondern kurzfristiger noch für die Entwicklung der sechs eigenen Schulen der Gemeinde erforderlich.
„Die Schülerzahlen haben sich anders entwickelt als noch vor einigen Jahren absehbar war“, erklärte der 1. Beigeordnete der Gemeinde, Bernd Kasischke, im Schulausschuss diese Woche. Insbesondere im Bereich der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) gebe es einen starken Bedarf.
Im Grunde sind alle vier Grundschulen zu klein geworden. In der Paul-Gerhardt-Schule und auch der Nordschule werden die in einer Prioritätenliste aufgelisteten Erweiterungs- und Umbaumaßnahmen derzeit abgearbeitet. Aber auch in den Dudenrothschule und der Aloysiusschule gibt einen großen Bedarf, der in dieser Reihenfolge abgearbeitet werden soll.
Nur ein Tropfen auf den heißen Stein und schnell verdampft.“
Beigeordneter Bernd Kasischke über die 800 000 Euro Fördermittel aus dem Programm Gute Schule 2020
Die vom Land NRW über das Programm „Gute Schule 2020“ bereitgestellte rund 800 000 Euro sind „nur ein Tropfen auf den heißen Stein und schnell verdampft“, so der Beigeordnete im Fachausschuss diese Woche. Die Gemeinde hat darum die erforderlichen Maßnahmen in einem Kommunalen Schulinvestitions-Plan (KoSchiP) zusammengefasst.
Darüber hinaus sei die Gemeindeverwaltung auch dabei, „interessante Lösungen für modernes Lernen“ für jede Schule zu erarbeiten, so Bernd Kasischke: „Wir hatten da bisher auch schon keinen Stillstand. Es gibt aber eher ,Insellösungen‘ für jede Schule. Was nötig ist, ist ein gemeinsames Konzept für alle Schulen und auch die Gemeindeverwaltung.“
Abriss des Pavillons in Hengsen hat begonnen
In der Sitzung berichtete der Leiter der Technischen Dienste der Gemeinde, Uwe Nettlenbusch, anschließend über den Stand der aktuellen Umsetzung des KoschiP.
Danach kann die Fluchttreppe für die OGS-Räume der Nordschule in der nächsten Woche endlich montiert werden. Danach werden zunächst das Büro und nach den Sommerferien dann auch die Betreuungsräume der OGS nutzbar sein.
Die Kinder warten auf eine Sprengung.“
Schulleiter Magnus Krämer zum Abriss des Pavillons an seiner Schule
In der Paul-Gerhardt-Schule sind zwei Container als übergangsweise Klassenräume aufgestellt. Seit Anfang der Woche hat auch der Abriss des Pavillons begonnen, zunächst unsichtbar für die Öffentlichkeit im Inneren. „Das ist ein relativ großer Aufwand“, so Uwe Nettlenbusch, da seinerzeit viele – nicht für die Kinder – gefährlichen Materialien verarbeitet worden sind, die in der Gegenwart aufwändig entsorgt werden müssen. Anfang nächstes Woche geht’s dann auch außerhalb zur Sache. „Die Kinder warten auf eine Sprengung“, scherzte Schulleiter Magnus Krämer in der Sitzung. In der 1. Oder 2. Dezemberwoche soll die Maßnahme in Hengsen dann abgeschlossen sein.
Baubeginn Dudenrothschule im nächsten Jahr geplant
Anschließend wird die nächste Großbaustelle dann in der Dudenrothschule, der größten der vier Grundschulen, eröffnet. Die Planungen liegen indes erst als Vorentwurf vor. Anders als in Hengsen befinden sich eine Küche und Mensa in der Dudenrothschule bereits im Bestand. Bedarf gibt es für fünf neue Gruppenräume mit insgesamt rund 150 qm mehr als in der Paul-Gerhardt-Schule. Ansonsten dürfte die Planung vergleichbar sein.
Ein Problem: Für den neuen Anbau an der Dudenrothschule muss der alte DRK-Pavillon verschwinden. Dort soll ein neues zweigeschossiges Gebäude mit drei Gruppenräumen, Büros und Toiletten errichtet werden, das über eine Rampe an das vorhandene Schulgebäude angeschlossen werden soll. „Der genaue Raumbedarf ist noch in der Diskussion“, so Uwe Nettlenbusch. Baubeginn soll nächstes Jahr sein. Bislang ist allerdings noch kein Ersatzstandort für das DRK gefunden. Es sind auch schon Gespräche dieserhalb geführt worden, bisher ohne Erfolg.
DRK-Pavillon muss vorher umziehen
Die Chance, dass Arbeiten in der Dudenrothschule durch den DRK-Pavillon verzögert werden, bezeichnete der Fachbereichsleiter mit 50:50. Michael Klimziak, Ausschussmitglied und Vorsitzender des DRK Ortsvereins, zeigte sich da zuversichtlicher: „Ich bin optimistisch, dass wir eine Lösung finden.“
Nach der Dudenrothschule steht als letzte Grundschule die Aloysiusschule auf dem Kommunalen Schulinvestitions-Plan.
Weiterer Erweiterungs- und damit Investitionsbedarf ergibt sich aus Sicht der Veraltung aber auch am Clara-Schumann-Gymnasium durch die Umstellung von G8 auf G9.
Michael Schmidt
Da fragt man sich wie die Gemeinde das alles stemmen möchte, Millionen für unsere Kinder, Millionen für ein neues Rathaus. Das alles nochmal auf Millionen Schulden welche die Gemeinde eh schon hat. Unhaltbar diese Zustände, gebt den Schulen das Geld, in die Bildung unserer Kinder kann man nicht genug investieren. Aber dann ist auch gut, 30 Millionen für ein neues Rathaus kann sich die Gemeinde einfach nicht leisten.