Vorlesetag in der Karl-Brauckmann-Schule: Ältere Schüler lesen den Jüngeren vor
Zum bundesweiten Vorlesetag heute (20. November) fand auch in der Karl-Brauckmann-Schule in Holzwickede eine besondere Aktion statt: Schülerinnen und Schüler aus den höheren Klassen der Förderschule des Kreises Unna lasen im Klassenrahmen für die jüngeren Schüler Auszüge aus einem Buch oder Bilderbuch vor. Organisiert wurden die Corona-gerechte Vorleseaktionen von den beiden Pädagogen Natalia Urbanczyk und Fabian Schiermann.
„Wir nehmen schon seit einigen Jahren regelmäßig an den Vorlesetagen teil“, erläutert Fabian Schiermann. In den vergangenen Jahren gingen die älteren Schüler in die Klassen der Jüngeren, um ihnen etwas vorzulesen. Die Schüler setzten sich eng zusammen, so dass die Jüngeren den Vorlesern auch über die Schulter schauen konnten. „Leider ist das in diesem Jahr wegen der Corona-Abstandsregeln nicht möglich“, bedauert auch Schulleiter Sebastian Alber. Deshalb musste die Vorleseaktionen umgeplant und ein neues Konzept erstellt werden.
Vorleseaktionen in der Turnhalle
„Glücklicherweise haben wir genügend Platz und können auch in die Turnhalle ausweichen“, meint der Schulleiter. Insgesamt fünf Vorlesetermine wurden dort heute jeweils im Klassenrahmen angeboten. Dabei wurde auch ein Beamer eingesetzt. Damit wurde jede einzelne vorher abfotografierte Seite aus den Büchern auf einer Leinwand dargestellt. So erhielten die jüngeren Schüler das Bilderkino als kleinen „Ersatz“ für das enge Zusammenrücken und Über-die-Schulter-gucken genießen.
„Es ist einfach ein schönes Erlebnis, zu sehen, dass Vorlesen auch
Sebastian Alber (Schulleiter)
noch in dieser medialen Zeit diesen Effekt hat.“
Ziel der Vorleseaktionen an der Karl-Brauckmann-Schule ist es, die Lesemotivation der Schüler zu steigern und die Freude am Medium Buch zu wecken. Sebastian Alber und seine Kolleginnen und Kollegen freuen sich darüber, mit welcher Begeisterung die Schüler das Vorlesen aufnehmen und sehen, mit welcher positiven Anspannung manche der Vorleser bei der Sache sind. „Es ist einfach ein schönes Erlebnis, zu sehen, dass Vorlesen auch noch in dieser medialen Zeit diesen Effekt hat“, findet Sebastian Alber.
Corona-Problematik geringer als an anderen Schulen
Außergewöhnliche Corona-Probleme gibt es an der Förderschule des Kreises Unna nicht. „Wir haben die gleichen Probleme wie alle anderen Schulen auch“, meint Schulleiter Alber. „Ich würde sogar sagen, dass die Problematik bei und fast noch relativ gering ist. Unsere Schülerinnen und Schüler akzeptieren und tragen zu einem großen Teil ihre Alltagsmasken. Wir haben den Vorteil kleinerer Klassen, so dass wir auch deutlich überschaubarere Gruppen haben, Abstände und ähnliche Dinge eher kontrollieren können.“ Hinzu kommt, dass es eine Sonderreglung für Schüler gibt, die aufgrund ihrer Erkrankung keine Masken tragen können. „Wir müssen also auch niemanden zwingen, eine Maske zu tragen.“
Aktuell besuchen die Karl-Brauckmann-Schule 162 Schülerinnen und Schüler. „Wir haben bislang auch noch keinen einzigen Coronafall an unserer Schule“, sagt Sebastian Alber. “ Lediglich ein Kollege sei kurzzeitig in Quarantäne gewesen. Er war aber auch nicht selbst infiziert, sondern hatte nur näheren Kontakt in seinem Umfeld mit einer infizierten Person.“
Karl-Brauckmann-Schule, Vorleseaktion