Schulpsychologen am stärksten an unseren Grundschulen gefragt
Den größten schulpsychologischen Beratungsbedarf gibt es an unseren Grundschulen. Wichtigster Beratungsgrund sind hier Schreib- und Leseschwächen der Kinder. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht der schulpsychologischen Beratungsstelle für den Kreis Unna hervor.
Prüfungsangst oder Mobbing, Schulverweigerung oder auch erhebliche Schwierigkeiten beim Schreiben, Lesen und Rechnen: Manchmal brauchen Lehrer, Eltern und Schüler Unterstützung. In diesen und vielen anderen Situationen sind die sechs Schulpsychologen der Schulpsychologischen Beratungsstelle für den Kreis Unna die richtigen Ansprechpartner.
Im vergangenen Schuljahr waren sie erneut stark gefragt. Das geht aus dem Arbeitsbericht hervor, den die Leiterin der Beratungsstelle, Dipl.-Psychologin Elisabeth Hanfland, am 17. November im Ausschuss für Bildung und Kultur vorstellte.
Schulberatung, schülerbezogene Beratung und Krisenintervention – in diesen drei Aufgabenfeldern wurden die Schulpsychologen des Kreises im Schuljahr 2014/15 in 387 Fällen tätig. Damit hat sich die Gesamtzahl im Vergleich zum Vorjahr (424) leicht reduziert. „Wir waren in Krisenfällen und bei den schülerbezogenen Beratungen, in denen einzelne Schüler im Mittelpunkt stehen, seltener gefragt“, erläutert Elisabeth Hanfland.
Krisenprävention und -intervention ein Schwerpunkt
Dafür verzeichnet die Schulpsychologische Beratungsstelle in ihrer Jahresstatistik mehr Schulberatungen als im Jahr zuvor. Insbesondere hat sich die Zahl der Fortbildungen von 9 auf 18 verdoppelt. Von deeskalierender Gesprächsführung über Inklusion und Übergang an die weiterführende Schule bis hin zur Lehrergesundheit – die Palette an Fortbildungsangeboten war breit gefächert.
Krisenprävention und Krisenintervention ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der Schulpsychologischen Beratungsstelle. Im vergangenen Schuljahr unterstützte sie beispielsweise drei Schulen nach einem Todesfall in der Schulgemeinde. Wegen akuter Bedrohungen durch Schüler wurde viermal um Beratung gebeten. „Im Vergleich zum Vorjahr hat sich diese Zahl erfreulicherweise halbiert“, erläutert Elisabeth Hanfland. Alle Fälle konnten durch die gute Zusammenarbeit von Schule, Polizei, Jugendamt und Psychologen geklärt werden.
Mit 127 Anfragen hatten Grundschulen den größten Beratungsbedarf, gefolgt von Gymnasien (70), Gesamt- und Sekundarschulen (65) und Realschulen (44). Weitere Anfragen kamen aus Förderschulen (20), Berufskollegs (18) Hauptschulen (8) und sonstigen Schulen (3).