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Außengastronomie: Kreis Unna plant Terrasse auf Rückseite von Haus Opherdicke

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Nur schwer vorstellbar, wie das mit dem Denkmalschutz vereinbar sein soll: Kreis Unna will auf der Rückseite eine Terrasse für die Außengastronomie anbauen. (Foto: Peter Gräber)

Die Verantwortlichen im Kreishaus sind offenbar zu der Erkenntnis gelangt, dass die Außengastronomie von Haus Opherdicke, in der aktuellen Form eher ein Provisorium, auf Dauer nicht wirtschaftlich betrieben werden kann. Darum will Landrat Michael Makiolla die Außengastronomie deutlich attraktiver machen und neu ausrichten: Dazu gehört auch, dass auf der Rückseite von Haus Opherdicke eine Terrasse angebaut wird mit Blick ins herrliche Ruhrtal.

Die Terrasse soll an der südlichen Ecke in Höhe des Kulturcafés auf Fels errichtet und über die vorhandene Gräfte ragen, wie Kreisdirektor und –kämmer Dr. Thomas Wilk im letzten Kreisausschuss für Bildung und Kultur des vergangenen Jahres erläuterte.

Insgesamt hat der Kreiskämmerer für diese Maßnahme 300.000 Euro im Kulturetat des Kreishaushaltes angesetzt. 170.000 Euro für die Terrasse sollen dafür aus dem kommunalen Investitionsprogramm des Bundes verwendet werden. Insgesamt fließen dem Kreis aus diesem Programm 3,8 Millionen Euro zu, so dass diese Maßnahme geplant werden kann,  ohne andere zu vernachlässigen, wie Dr. Thomas Wilk im Kreisausschuss versicherte.

Fertige Pläne mit Denkmalschützern abgestimmt

Dass eine solche Terrasse auf der Rückseite ins denkmalgeschützte historische Bild von Haus Opherdicke passen soll, ist nur schwer vorstellbar. Doch angeblich sind die Baupläne dazu, die längst fertig in der Schublade von Landrat Michael Makiolla liegen, mit den Denkmalschützern abgestimmt. Hätte der Kreistag in der letzten Sitzung des vorigen Jahres nicht auf die Bremse getreten – die Pläne wären auch längst schon politisch beschlossene Sache. Doch die Kreistagsfraktionen von SPD und CDU ruderten zurück und wollten den Vorschlag des Landrates zum Bau einer Außengastronomie nicht realisieren, ohne zuvor über die Weiterentwicklung der gesamten Anlage von Haus Opherdicke zu diskutieren. Dazu soll nun das laufende Jahr 2016 genutzt werden. Erst wenn klar sei, wie es mit dem überregional ausstrahlenden Kulturstandort insgesamt weitergehen soll, wollen die beiden größten Kreistagsfraktionen über die Umsetzung und Neuausrichtung der Außengastronomie entscheiden.

Neuausrichtung der Gastronomie wird geprüft

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Diese Aufnahme zeigt den Zustand von Haus Opherdicke etwa um 1945 herum.  (Foto: Archiv Kreis Unna)

Lediglich Die Grünen, die Linken und die Piraten im Kreistag wollten nicht warten und hatten dafür votiert, die Neuausrichtung der Außengastronomie sofort anzugehen: Die Weiterentwicklung des Standortes Haus Opherdicke werde schließlich schon seit über zehn Jahren diskutiert, erinnerte der Sprecher der Grünen, Herbert Goldmann. Es sei auch schon viel Geld in die Gebäude und Außenanlage investiert worden. Jetzt in eine weitere „Warteschleife“ zu gehen halte seine Fraktion für „nicht sinnvoll“. Darum sprachen sich die Grünen für eine investive Entscheidung sofort aus. Gäste, die Haus Opherdicke besuchen, hätten eine bestimmte Erwartungshaltung, so Goldmann weiter. Außerdem sei gar nicht sicher, dass ab 2017 noch Mittel für eine solche Maßnahme zur Verfügung stehen.

Für die SPD-Fraktion stellte Brigitte Cziehso allerdings klar, dass der gemeinsame Antrag von SPD und CDU nicht zum Ziel habe, die Mittel für die vorgesehene Außengastronomie zu streichen. Vielmehr soll lediglich eine Überprüfung und Neukonzeption vorgeschaltet werden. Denn noch seien eine ganze Reihe Fragen offen. Etwa wie das kulturelle Angebot des Hauses mit der Außengastronomie verknüpft werden soll. Oder ob die Gastronomie weiter vom Kreis oder von einem Privaten betrieben werden soll.

Haus Opherdicke


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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