
Baugenehmigung für Logistikzentrum der Hillwood HWE GmbH an Schäferkampstraße erteilt

Aufmerksamen Holzwickedern wird es nicht entgangen sein: Nicht nur an der Sölder Straße im künftigen Wohnpark Emscherquelle wird fleißig gebaut. Auch wenige hundert Meter Luftlinie entfernt auf dem ehemaligen Gelände der Firma Künstler herrscht seit Anfang des Monats eine rege Bautätigkeit. Nicht ohne Grund: Der Kreis Unna hat dem neuen Eigentümer und Investor, der Hillwood HWE Germany GmbH mit Sitz in Frankfurt, inzwischen für sein Vorhaben die Baugenehmigung erteilt.
Im vergangenen Jahr hatte der Investor die mit seinen rd. 27.500 m2 letzte große Gewerbefläche in der Emschergemeinde direkt vom Vorbesitzer, der Künstler Bahntechnik, gekauft. Wie verlautete soll der Kaufpreis bei rd. 1,4 Mio. Euro gelegen haben. Der Frankfurter Investor, der auf Beratungs- und Servicedienste im Immobilienbereich spezialisiert ist, möchte auf dem Gelände an der Schäferkampstraße in einem Logistikzentrum „verschiedene kleinere Betriebe und mittelständische Unternehmen ansiedeln“, wie Markus Müller (HWE Germany) gegenüber dem Emscherblog erklärte.
Parallel zum Abriss der Alt-Gebäude auf dem Gelände hatten die neuen Eigentümer Ende September vergangenen Jahres eine Baugenehmigung beantragt: Geplant sind zwei Hallenteile mit insgesamt 16.000 m2 Grundfläche sowie etwa 600 m2 Büroflächen. Der Lieferverkehr soll über 16 Rampen sowie ebenerdige Tore erfolgen.
Bodenaustausch nach Altlastgutachten – auch Verkehrsgutachten folgt noch

Die Gemeinde ist, wie schon beim Verkauf des Geländes, bei der weiteren Planung außen vor. Das Bauvorhaben ist planungsrechtlich zulässig. Ein großes Logistikzentrum wird kaum verhindernt werden können. Deshalb treibt die Holzwickeder Lokalpolitik vor allem die Sorge wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens um, zumal ja auch noch der Wohnpark Emscherquelle in unmittelbarer Nähe entsteht. Aber auch die Frage nach etwaigen Altlasten wurde schon gestellt.
Wie Uwe Nettlenbusch, Fachbereichsleiter Technische Dienste der Gemeinde, nun im Planungs- und Bauausschuss vergangene Woche informierte, hat der Kreis Unna am 23. Februar die Baugenehmigung für das HWE-Vorhaben erteilt. Voraussetzung dafür dürfte ein Gutachten zu möglichen Altlasten im Boden und deren Sanierung gewesen sein. Das genau Ergebnis des Altlastengutachtens ist der Gemeinde nicht bekannt. Das Gutachten dürfte aber der Grund für die umfangreichen Erdarbeiten sein, die schon seit zwei Wochen auf dem Gelände an der Schäferkampstraße durchgeführt werden. Die insbesondere im hinteren Bereich des Geländes ausgekofferten Erdmassen werden abtransportiert und durch neuen Boden ersetzt.
Nach Aussage der Verwaltung ist wohl auch noch ein Verkehrsgutachten im Zuge der Baugenehmigung vorgesehen. Dies soll aber erst erstellt werden, wenn klar ist, welche Unternehmen sich auf dem Gelände ansiedeln.
Um welche Betriebe und Unternehmen es sich bei den Ansiedlungen handeln, ist der Gemeinde ebenfalls nicht bekannt. Angeblich habe der Investor auch noch keine konkreten Mietverträge abgeschlossen, so Uwe Nettlenbusch im Planungs- und Bauausschuss. HWE Germany habe lediglich mitgeteilt, dass man vielversprechende Gespräche mit Interessenten aus der Automobil- und Pharmazie-Branche führe.
Hillwood HWE, Schäferkampstraße
Gerhard Fröhlich
Na bravo, in Holzwickede passiert ja richtig was. Aber nicht für die Bewohner, die wenn dieses Logistikzentrum steht, noch mehr in der Rausinger Straße vom LKW- Verkehr belästigt und belastet werden. Der Verkehr zu den jetzt schon ansässigen Unternehmen ist kaum auszuhalten, geschweige, dass sich an den vorgeschriebenen 30 km/h gehalten wird. Ist die Verkehrsführung bei der Baugenehmigung überhaupt berücksichtigt worden? Ist daran gedacht worden, die Rausinger Straße mal LKW frei zu machen? Ich denke nicht, Hauptsache der Euro rollt in die Gemeindekasse. Die Rausinger Straße und der der auf Hälfte dazu gehörige Bürgersteig ist in sehr schlechtem Zustand. Ich möchte nicht wissen, wie sich der Zustand verschlechtert wenn noch mehr LKW durch die Straße brettern. Vielleicht wird jetzt doch einmal darüber nachgedacht, die Rausinger Straße für die Durchfahrt von LKW´s zu verbieten.