Auszeichnung für vorbildliche Angebote zur Berufsortientierung: „Berufswahl-SIEGEL“ für Karl-Brauckmann-Schule
Die Karl-Brauckmann-Schule, eine Förderschule für geistige Entwicklung des Kreises Unna in Holzwickede, ist jetzt für vorbildliche Angebote im Bereich der Berufsorientierung mit dem „Berufswahl-SIEGEL“ ausgezeichnet worden. Vertreterinnen und Vertreter 14 weiterer Schulen aus dem Kreis Unna, Dortmund und Hamm nahmen die begehrte Zertifizierung im Rahmen der Feierstunde im Circus Travados in Unna entgegen.
Da die Verleihung im vergangenen Jahr coronabedingt ausgefallen ist, wurden in diesem Jahr sowohl die Berufswahl-SIEGEL für die Zeit von 2020 bis 2024 verliehen. Das Berufswahl-SIEGEL wird seit mehr als 15 Jahren von der Stiftung Weiterbildung der Wirtschaftsförderung Kreis Unna (WFG) in Kooperation mit weiteren Partnern an allgemeinbildende weiterführende Schulen im Kreis Unna, in Dortmund und Hamm verliehen.
Verleihung für mehrere Jahre nachgeholt
Die Zertifizierung mit dem SIEGEL bescheinigt den Schulen eine herausragende Berufs- und Studienorientierung, die den Jugendlichen dabei hilft, nach dem Schulabschluss die richtigen Weichen für ihren weiteren Lebensweg zu stellen. Das SIEGEL gilt zeitlich befristet. Möchte eine Schule das SIEGEL weiter tragen, muss sie ihre Angebote in der Studien- und Berufsorientierung weiter ausbauen und sich erneut bewerben.
„Der Fach- und Arbeitskräftemangel bringt immer mehr Unternehmen in Schwierigkeiten und ist auch für die heimischen Betriebe mittlerweile eines der vordringlichsten und zugleich kritischsten Themen. Die Verbesserung des Übergangs von Schule zu Beruf sowie sehr gute Angebote im Bereich der Berufsorientierung sind ein wirksames Mittel, dem Fachkräftemangel erfolgreich zu begegnen“, sagte Landrat und WFG-Aufsichtsratsvorsitzender Mario Löhr im Rahmen der SIEGEL-Verleihung.
Jury: Karl-Brauckmann-Schule leistet große Arbeit
Für die Karl-Brauckmann-Schule nahm Schulleiter Sebastian Alber das Berufswahl-SIEGEL entgegen. „Die Schule lebt von einem herzlichen Miteinander und geht individuell auf die Wünsche der Schülerinnen und Schüler ein. Sie werden motiviert, ihre Stärken zu zeigen und haben jederzeit die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren. Diese nehmen sie gerne wahr, denn Praxiserfahrungen sind wichtig – das zeigt auch die Tatsache, dass mehrere Schülerinnen und Schüler erfolgreich Langzeitpraktika durchführen und sich damit die Tür zum ersten Arbeitsmarkt öffnen. An dieser Schule wird große Arbeit geleistet,“ heißt es in der Begründung der Jury.
„Nach der jüngsten Preisverleihung tragen im Kreis Unna, in Dortmund und in Hamm nun 32 Schulen mit mehr als 25.798 Schülerinnen und Schülern das SIEGEL. Die Schulen motivieren sich durch die Zertifizierung gegenseitig, immer weiter an ihren Angeboten für Jugendliche zu arbeiten und sorgen somit für die nachhaltige Sicherung von Fachkräften in der Region,“ bilanziert WFG-Geschäftsführer Sascha Dorday.
Hubert Hüppe
Ich finde es erstaunlich, dass diese Sonderschule diesen Preis bekommt.
Laut Auskunft des Schulamtes des Kreises Unna, hat nur ein (!!) Schüler einen Platz im ersten Arbeitsmarkt gefunden, Fast alle mussten in die Werkstatt für Menschen mit Behinderungen und drei in Maßnahmen der Arbeitsagentur. Ich verstehe nicht, wie der Landrat das Ergebnis auch noch loben kann.
Peter Gräber
Ich wage mal in Zweifel zu ziehen, dass es an der Qualität der berufsfördernden Maßnahmen oder der Karl-Brauckmann-Schule liegt, dass Menschen mit Behinderungen so wenig Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen. Ich würde die Ursachen dafür vielmehr bei den Arbeitgebern und eben diesem sogenannten ersten Arbeitsmarkt vermuten.
Uli Bangert
Ich möchte den Schülern und Schülerinnen der Karl-Brauckmann-Schule Holzwickede sowie den Lehrkräften meinen Glückwunsch zu dieser leistungsbezogenen Auszeichnung aussprechen; ebenso der Jury und dem Landrat, die die besonderen Anstrengungen erkannt und mit diesem Preis sichtbar gewürdigt haben.
Uli Bangert
J. Kembügler
Sehr geehrter Herr Hüppe,
Ich denke, Sie sollten den Blickwinkel anders herum anlegen: ein Schüler dieser Schule hat den Zugang zum ersten Arbeitsmarkt (was für eine blöde Formulierung) geschafft. Das ist doch klasse.
Wenn man das Haar in der Suppe finden will, schafft man das. Ich finde, dass ist ein toller Erfolg, worauf man aufbauen kann.
Mit freundlichen Grüßen
Jeanette Kembügler
Hubert Hüppe
Dass Herr Bangert als ehemaliger Lehrer der Schule zufrieden ist, das nur ein Schüler einen Arbeitsplatz gefunden hat wundert mich nicht. Bedauerlich finde ich , dass er als schulpolitischer der Grünen im Kreistag – auch schon zu Zeiten als er noch an der Sonderschule arbeitete- nichts dafür getan hat, dass die Kinder und Jugendlichen in einem inklusive Schule eine Chance bekommen. Gerade hat die Kreisverwaltung die Initiative, ein inklusives Konzept mit den Trägern der Regelschulen zu entwickeln, aus „Kapazitätsgründen“ abgelehnt. Demnächst soll dafür aber für Millionen Euro noch eine weitere Sonderschule zu bauen.
Dietmar Fischer
Es ist erstaunlich, Herr Hüppe, dass Sie von Sonderschule sprechen. Die Karl-Braukmann-Schule ist eine Förderschule. Sonderschulen gibt es in NRW schon sehr lange nicht mehr.
Es ist tatsächlich sehr schwer für Schülerinnen und Schüler mit geistigen Beeinträchtigungen auf dem ersten Arbeitsmarkt einen Arbeits- oder Ausbildungsplatz zu bekommen. Ich kenne leider nur sehr, sehr wenige Betroffene aus dem Gemeinsamen Lernen oder aus Förderschulen, denen es gelungen wäre. Deshalb ist die Bundespolitik gefordert hier Veränderungen herbei zu führen.
Sigrid Reihs
Ich freue mich sehr für die Karl-Brauckmann-Schule und ihre engagierten Lehrerinnen und Lehrer, dass sie diese Anerkennung erfahren haben.
Im Unterschied zu manch einem Miesmacher hat die Jury hier wohl gesehen, wie besonders dieser Erfolg ist. Und Sie Herr Hüppe wissen das auch!