NABU warnt vor Laubbläsern: Bunte Herbstblätter nicht wegpusten, sondern nutzen
Es wird kälter draußen und die ersten bunten Blätter fallen von den Bäumen. Viele Menschen greifen jetzt zu Laubbläsern oder -saugern, um das Laub zu beseitigen. Der NABU in Holzwickede ruft dazu auf, zum Wohle der Natur und der Mitmenschen auf die motorisierten „Gartenhelfer“ zu verzichten.
„Laubbläser zerstören Lebensräume und Nahrungsgrundlagen für Vögel, Igel, Insekten und zahlreiche Kleintiere. Nicht zuletzt schadet die enorme Lärmbelästigung auch der menschlichen Gesundheit! Wer dagegen Laubhaufen anlegt oder Blätter kompostiert, setzt sich aktiv für die Artenvielfalt vor der Haustür ein”, so NABU-Sprecher Thomas Griesohn-Pflieger. „Laubbläser zerstören den Lebensraum der Kleinstlebewesen, denn dem Turboluftstrom von bis zu 300 km/h können Käfer, Spinnen, Tausendfüßer bis hin zu Amphibien und Kleinsäuger nicht entkommen.“ Auch Laubsauger haben schwerwiegende Auswirkungen auf die Natur. Neben den welken Blättern geraten nämlich auch überwinternde Kleintiere in den Sog und in das Häckselwerk des Gerätes.
Laubbläser zerstören Lebensräume
Wer die heruntergefallenen Blätter und Äste auf dem Boden verrotten lässt, bietet hingegen vielen Tieren jetzt im Herbst einen sicheren Platz zum Überwintern. Regenwürmer, Asseln, Springschwänze und Milben wandeln Laub und Pflanzenreste in nährstoffreichen, CO2 speichernden Humus um und dienen zudem Vögeln und anderen Tieren als Nahrung.
Die lärmenden Geräte sind auch für Menschen schädlich. Laubbläser und Laubsauger wirbeln jede Menge Staub, Pollen und Schimmelpilze auf, die in die menschliche Lunge gelangen können. Zudem führen die Geräte zu einer enormen Lärmbelästigung. „Die Lautstärke von Laubbläsern und -saugern liegt oft über 100 Dezibel. Das entspricht dem Lärm eines Presslufthammers”, heißt es beim NABU. Auch die Umgebung sowie Haus- und Wildtiere sind diesen negativen Nebeneffekten schutzlos ausgesetzt.
Es geht auch anders: In Gärten und Grünanlagen schadet eine dünne Laubschicht dem Rasen nicht, sondern führt ihm sogar Nährstoffe zu. „Das auf Beeten und unter Sträuchern verteilte Laub schützt den Boden vor dem Austrocknen und die Wurzeln vor Frost“, sagen die Gartenexperten vom NABU. Viele Tiere wie Igel, Spitzmaus und Kröte nutzen Ast-, Zweig- und Laubhaufen in einer windstillen Ecke als Winterquartier. Bis zum Frühjahr verrotten die Blätter dort langsam und können dann als natürlicher Dünger verwendet werden.