19-jähriger Kleindealer aus Holzwickede findet milde Richter
Auf ein verständnisvolles Gericht traf der 19-Jährige Holzwickeder, der sich heute (26.8.) wegen unerlaubten Besitzes und Handels mit Betäubungsmitteln vor dem Amtsgericht in Unna wiederfand.
An einem nicht näher bestimmten Tag im August 2013 wurde der junge Mann aus Holzwickede dabei erwischt, wie er vor dem Bahnhof in Unna Marihuana im Wert von zehn Euro verkaufte. Von einem Großdealer kann da keine Rede sein. Trotzdem wurde bei einem Hausbesuch der Polizei in der Holzwickeder Wohnung des 19-Jährigen im Dezember 2014, also nach mehr als einem Jahr, mit knapp drei Gramm erneut eine geringe Menge an Marihuana, ein angerauchter Joint sowie die einschlägigen Utensilien eines Dealers in seinem Zimmer gefunden: eine Feinwaage, Tütchen zum Abpacken usw.
Günstige Sozialprognose und Aussicht auf Ausbildungsplatz
Von einem Großdealer kann deshalb wohl noch immer nicht die Rede sein. Doch Richterin Birgit Vielhaber-Karthaus machte dem jungen Holzwickeder heute schon deutlich, dass er an einer Art Scheideweg steht und bei einem zweiten Wiedersehen mit einer erheblich höheren Strafe zu rechnen hat.
Seine Vergehen räumte der junge Mann denn auch reumütig ein. Und auch bei der Drogenberatung ist er schon freiwillig vorstellig geworden. Berücksichtigt wurde vom Gericht auch, dass er sich zur Tatzeit in einer schwierigen Lebensphase befunden hat, da ein Elternteil gerade verstorben war. Für den Angeklagten sprach aber vor allem eine günstige soziale Prognose: Denn der 19-Jährige kann aller Voraussicht nach zum 1. September einen attraktiven Ausbildungsplatz antreten. Diese Chance wollte ihm das Gericht nicht verbauen.
Nach Rücksprache mit dem Anklagevertreter und dem Verteidiger des Angeklagten erging folgender Beschluss: Richterin Birgit Vielhaber-Karthaus stellte das Verfahren gegen den Holzwickeder ein – unter der Voraussetzung, dass der 19-Jährige eine Drogenfrühprävention (FreD-Kurs) absolviert und 50 Stunden gemeinnützige Arbeit an den Wochenenden ableistet.