„Mörderisches Intermezzo“: Lesung mit Krimi-Autor Horst Eckert im Emscherquellhof
Das Hauptprogramm von Europas größtem Krimifestival Mord am Hellweg musste pandemiebedingt zwar erneut auf nächstes Jahr verschoben werden. Doch als „Mörderisches Intermezzo“, des Zwischenspiels des Krimifestivals, war es dann Freitagabend (29.10.) endlich so weit: Die bereits zweimal verschobene Lesung mit Horst Eckert konnte im Emscherquellhof stattfinden.
Knapp 70 Gäste hatten dazu den Weg in den auch außen stimmungsvoll illuminierten Fachwerkhof gefunden. Horst Eckert, der 15 Jahre lang als Fernsehjournalist, u.a. für die Tagesschau tätig war, gilt als einer der wichtigsten deutschsprachigen Polit-Krimiautoren. 1959 in der Oberpflanz geboren, lebt Eckert seit vielen Jahren schon in Düsseldorf, wo auch sein neuester Krimi „Die Stunde der Wut“ spielt. In seinen Werken taucht Horst Eckert tief in die gesellschaftlichen Missstände ein und schreckt dabei auch vor anspruchsvollen und heiklen Themen nicht zurück.
„Spannung, Spannung, Spannung“
„Ich will allerdings keine Botschaft verbreiten oder den moralischen Zeigefinger heben“, erklärte der Autor seinem Publikum gleich zu Beginn der Lesung. Worauf es ihm ankommt sei allein: „Spannung, Spannung, Spannung.“
Dafür steht auch der neueste Thriller „Die Stunde der Wut“ des mit Ehrungen und Preisen überhäuften Autors. Darin ermitteln die beiden Hauptfiguren des Autors, die Kriminalrätin Melia Adan und Hauptkommissar Vincent Che Veih, die sie in ein Netz aus Gier, Korruption, politischen Intrigen, Rechtsextremismus und Wut verstricken.
Bevor Horst Eckert in der ersten Hälfte der Lesung eine Kostprobe aus seinem neuesten Thriller „Die Stunde der Wut“ vorlas, verriet er allen, die es nicht ohnehin schon geahnt haben, dass seine männliche Hauptfigur ihren zweiten Vornamen Che Guevara verdankt, der von der Mutter des Hauptkommissars glühend verehrt wird.
„Das Holzwickede-Komplott“ nach der Pause
In „Die Stunde der Wut“ geht es um Hartmut Osterkamp, der mit Immobiliendeals reicht geworden ist. Um sein Imperium auszubauen ist ihm jedes Mittel recht. Kriminalrätin Melin Adan ist überzeigt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin des Verfassungsschutzes verschwinden ließen. Noch hat sie dafür keine beweis, doch schon sehr bald gefährliche Feinde. Hauptkommissar Vincent Che Veih hat es dagegen mit einem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zunächst wie eine beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen und blanker Wut.
Nach der ersten Hälfte der Lesung gab es eine Pause, in der Horst Eckert seine Bücher auf Wunsch seine Werke signierte, bevor er dann in der zweiten Hälfte seine eigens für das Festival Mord am Hellweg geschriebene Anthologie „Das Holzwickede Komplott“ las, die gemeinsam mit den Kurzgeschichten der übrigen Autorinnen und Autoren des Festivals in dem Sammelband „Mord am Hellweg X“ (Grafit-Verlag) erschienen ist und ebenfalls am Büchertisch zur Lesung zu haben war sowie natürlich auch im Buchhandel erhältlich ist.