SPD beantragt erneut Lüftungsanlagen für Schulen der Gemeinde
Die SPD lässt nicht locker und drängt weiter auf die Anschaffung von Luftreinigungsgeräten für die Schulen in der Gemeinde. Das Thema „Lüftungsmöglichkeiten von Schulräumen“ war bereits im vergangenen Sommer von der SPD aufgegriffen worden. Die Schulleitungen hatten sich jedoch gegen die Anschaffung von Raumlüftern ausgesprochen, die mit Blick auf die Lüftungsmöglichkeiten in den Schulen nicht notwendig seien. Dass es in der kalten Jahreszeit nicht zu Problem gekommen sei, führt die SPD nur darauf zurück, dass die Schulen von Mitte Dezember bis Anfang Juni nahezu durchgehend geschlossen waren.
Nun startet die SPD-Fraktion einen neuen Versuch und beantragt den „Neubau von stationären raumlufttechnischen Anlagen (RLTA)“ für die Schulen zu überprüfen. „Nun fast ein Jahr später beschäftigt uns die Corona Pandemie weiterhin. In der Zwischenzeit ist anerkannt, dass die Verbreitung der Pandemie im wesentlich durch infektiöse Aerosole in Innenräumen erfolgt“, begründet Fraktionschef Michael Klimziak den neuen Vorstoß. „Öffentlich diskutieren Wissenschaftler mögliche vierte Wellen und weisen auf möglicherweise zunehmende Gefahren in den Herbst- und Wintermonaten hin. Parallel dazu steht für Kinder unter 12 Jahren aktuell und auch voraussichtlich in absehbarer Zeit kein Impfstoff zur Verfügung.“
Bund fördert Anlagen mit maximal 500.000 Euro
Außerdem habe die Bundesregierung im Mai beschlossen, die Fördermittel für „Corona-gerechte Um- und Aufrüstung von RLTA“ zu erhöhen, „um den Einbau von RLTA in Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren zu erweitern“. Damit werden nicht mehr nur Maßnahmen an bestehenden Anlagen, sondern erstmalig auch der Einbau von Lüftungsanlagen mit bis zu 80 Prozent der förderfähigen Kosten bezuschusst. Förderfähige Einrichtungen seien auch nicht nur anerkannte allgemeinbildende Schulen, sondern alle Einrichtungen für Kinder unter zwölf Jahren wie Kitas, Horte und Kindertagespflegestellen.
„Dass bei Neuanlagen jetzt bis zu 80 Prozent der Investitionsausgaben sowie die Ausgaben für Planung und Montage gefördert werden, sehen wir als Fraktion als wichtigen Schritt in die richtige Richtung“, sagt Michael Klimziak. Die maximale Förderung betrage 500.000 Euro. Die Politik unterstütze damit Lösungen, die gerade in den sensiblen Bereichen Kitas und Schulen das Infektionsrisiko tatsächlich reduzieren können. Das Programm sei aber bis 31. Dezember befristet und könne auch früher beendet werden, wenn das Geld verausgabt ist. „Daher beantragen wir, dass die Verwaltung kurzfristig den Neueinbau stationärer RLTA in den möglichen Einrichtungen prüft und mögliche Szenarien vorlegt“, so der SPD-Fraktionsvorsitzende weiter.
Uli Bangert
Die Erkenntnis für die Notwendigkeit der Ausstattung von Schulräumen und Kindertagesstätten mit Luftfiltern eineinviertel Jahr nach Ausbruch von Corona verbreitet sich.
Im Bundestag und Landtag gehören sie längst zum Standard.
Im Herbst des vergangenen Jahres und im März-Schulausschuss dieses Jahres haben wir als Bündnis90/DieGrünen im Holzwickeder Rat die Forderung nach Luftfiltern zum Ausdruck gebracht.
Jetzt sind alle Schüler, Schülerinnen, Lehrer, Lehrerinnen und Integrationskräfte wieder in Klassenräumen, die nicht mit Luftfiltern ausgestattet wurden, weil wir seinerzeit leider in der Minderheit mit diesem Anliegen waren.
Die SPD setzt sich nun auch für die Anschaffung ein, die F.D.P. auf Bundesebene ebenso.
Virologen, Virologinnen, Elternverbände, Gewerkschaften und Arbeitschutzverbände appellieren eindringlich, die Sommerferien zum Anschaffen und Einrichten der Filteranlagen zu nutzen.
Die Dringlichkeit ist alternativlos.
Vielleicht verbreitet sich der Zuspruch der politischen Vertreter und Vertreterinnen in Holzwickede ja weiterhin, bevor es wieder häuslichen Distanzunterricht geben muss.