Splintholzkäfer als Spielverderber: Zechenturm-Spielgerät an der Villa gesperrt
Die Kinder der Gemeinde müssen jetzt ganz tapfer sein: Das große Zechenturm-Spielgerüst auf dem Spielplatz an der Villa ist heute (29. Mai) für mindestens vier Wochen gesperrt worden. Der Grund: Bei der regelmäßigen Spielplatz-Begutachtung durch den TÜV hat der Gutachter festgestellt, dass die Holzteile des Spielgerüstes vom Splintholzkäfer befallen sind.
„Es hat zwar zu keiner Zeit eine Gefahr für die Kinder bestanden“, erklärt Sabine Heinrich, zuständig bei der Gemeinde für die Spielplätze. „Aber bis das Spielgerät nun repariert ist, kann es nicht genutzt werden.“ Zuständig für die Instandsetzung ist die Firma Spielart aus Lauen, die das Gerät vor fünf Jahren auch gebaut und aufgestellt hat. „Die Reparatur geschieht noch im Rahmen der Gewährleistung“, bestätigt Sabine Heinrich.
Statik überhaupt nicht beeinträchtigt
Heute Mittag waren bereits zwei Mitarbeiter der Firma Spielart vor Ort und haben sich den Umfang des Schadens und der nötigen Arbeiten angesehen. Die Reparaturarbeiten können am erst 8. Juni beginnen und werden dann voraussichtlich zwei Wochen dauern.
Der Splintholzkäfer hinterlässt wie der Holzwurm kleine Löcher im Holz. Allerdings kann der Schädling nur in die Oberfläche, den Splint, des Holzes eindringen nicht in den harten Kern. Und das Robinienholz, das für das Spielgerät verarbeitet wurde, hat einen besonders harten Kern. Darum ist die Statik des Gerüstes auch zu keinem Zeitpunkt beeinträchtigt gewesen, versichern die Spielart-Mitarbeiter. Für die Reparatur werden sie jedes einzelne Holzteil abhobeln und anschließend mit einem völlig ungiftigen Mittel versiegeln. Anschließend strahlt das Spielgerät wieder wie neu mit den Kindern der Gemeinde um die Wette.
Info: Die einzigen Insekten, vor denen man sich in seinem Wohnzimmer in Acht nehmen muss, sind dieaus tropischen Regionen stammenden Splintholzkäfer (Lyctidae). Der Befall hat meistens seinen Beginn beim Kauf infizierter Holzprodukte. Unser Konstruktionsholz ist überwiegend Nadelholz. Das ist gegeneinen Befall durch Splintholzkäfer immun. Daher ist hier grundsätzlich keine Gefahr zu erwarten.Seltener wird Laubholz tragend verbaut, dann meistens Eiche. An solchen neuen Eichenholzkonstuktionen kann – soweit Splintholz enthalten ist – vereinzelt auch ein Spintholzkäferbefall auftreten. Die Statik wird dadurch nicht im Mindesten beeinflußt. Am Ende ist (und bleibt) ein kleines Opfer am Holz zu beklagen. Wenn das Splintholz aufgefressen ist, endet auch der Befall. Die ältere Bezeichnung „Opferholz“ bezeichnet unwichtiges Holz, was dem Pilz oder Insekt gefahrlos geopfert werden kann. Erkennungszeichen des Braunen Splintholzkäfers sind, neben seiner typischen Farbe rotbraun, zwei Höcker vor den Augen am Kopf (Bild links unten) und die eigenartig ausgebildete Doppelkeule an der Spitze der Antennen (siehe rechtes Bild). Typisch ist die längliche „Stäbchenform“ des Körpers. Viele Arten haben Pünktchen auf den Flügeldecken. (Quelle: www.holzfragen.de)