Kreis verschickt Fragebögen: Wie hoch sind angemessene Mieten?
Wer kein oder nur sehr wenig Geld verdient, wird von Staat unterstützt. Gezahlt werden zum Beispiel auch die Miete und die Nebenkosten für die Wohnung. Doch wer Sozialleistungen bezieht, muss in einer Wohnung wohnen, die angemessen groß und günstig ist. Da die Mieten aber immer teurer werden, müssen die ortsüblichen Mieten regelmäßig abgefragt werden. Daher verschickt der Kreis Unna in diesem Sommer wieder Fragebögen an Vermieter.
„Wir brauchen eine repräsentative und zuverlässige Datengrundlage, um zu ermitteln, welche Kosten für Grundsicherungsempfänger des Jobcenters und Sozialhilfeempfänger als angemessen gelten“, sagt Norbert Diekmännken, Fachbereichsleiter Arbeit und Soziales.
Dazu wurden bereits die Wohnungsunternehmen im Kreisgebiet befragt – jetzt werden rund 7.000 Fragebögen an ausgewählte Vermieter verschickt. Das Ganze mündet in ein sogenanntes schlüssiges Konzept, mit dem am Ende über 30.000 Mietpreise ausgewertet werden.
Beratungsunternehmen im Boot
„Dazu greifen wir auf die Kompetenzen und Erfahrungen eines unabhängigen Beratungsunternehmens für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zurück“, sagt Diekmännken. Ausgewählt dafür hat der Kreis Unna als Träger der Sozialhilfe das Forschungsinstitut Analyse & Konzepte GmbH aus Hamburg.
„Wir setzen jetzt auf die Teilnahmebereitschaft der angeschriebenen Vermieter und werben für Unterstützung“, sagt der Fachbereichsleiter.
Denn: Je höher der Rücklauf der versandten Fragebögen ist, desto verlässlicher kann das aktuelle Mietpreisniveau im Kreisgebiet abgebildet werden. Damit können im Kreis Unna zukünftig die Leistungen für die Kosten der Unterkunft angepasst und in angemessenem und gerechtem Umfang gewährt werden.
„Und das“, so Diekmännken, „liegt nicht nur im Interesse der Leistungsberechtigten, sondern auch der Vermieter und aller Steuerzahler.“ Der Kreistag wird in seiner Dezembersitzung über die neuen Werte entscheiden.PK | PKU