Hochwasserrückhaltebecken sorgt bei Starkregen in Holzwickede für trockene Füße
Am kommenden Samstag (23. Juni) ist „Tag der Daseinsvorsorge“. Dazu gehört neben der Abwasserentsorgung auch der Hochwasserschutz. In Holzwickede unterhält die Emschergenossenschaft als zuständiger Flussmanager ein Hochwasserrückhaltebecken.
Besonders gut für die Bürger: Als öffentlich-rechtlicher Verband ist die Emschergenossenschaft nicht profitorientiert, die Abwasserbeiträge sind trotz des Generationenprojekts Emscher-Umbau daher vergleichsweise günstig – auch, weil die Emschergenossenschaft anders als Privatunternehmen von der Umsatzsteuer befreit ist.
„Öffentliche Infrastrukturen sind die Grundlage unserer sozialen Demokratie, ohne sie wäre Deutschland nur halb so erfolgreich. Es braucht gerade öffentlich-rechtliche Infrastrukturen, damit Qualität, Mitbestimmung und Teilhabe Hand in Hand gehen. Was eine sehr gute Infrastruktur ausmacht, sind nachhaltige Investitionen im Sinne des Gemeinwohls – ohne Profitgier! Dafür stehen wir als Emschergenossenschaft“, sagt Dr. Uli Paetzel, Vorstandsvorsitzender des Wasserwirtschaftsunternehmens, das in enger Partnerschaft mit den Mitgliedskommunen agiert.
In der Emscherquellgemeinde Holzwickede betreibt die Emschergenossenschaft ein Hochwasserrückhaltebecken. Das Abwasser wird über Kanäle in die Kläranlagen der Emschergenossenschaft transportiert, wo es auf höchstem technischem Niveau gereinigt wird. Auch hier zählen nicht Profit und Gewinnmaximierung, sondern schlicht die gesetzlich geforderte Qualität. Insgesamt wurden 2017 in allen fünf Kläranlagen der Emschergenossenschaft (Dortmund, Gelsenkirchen, Bottrop, Duisburg und Dinslaken) stolze 595 Millionen Kubikmeter Abwasser gereinigt.
Der „Tag der (öffentlichen) Daseinsvorsorge“ wurde im vergangenen Jahr erstmals vom Verband kommunaler Unternehmen e.V. (VKU) ausgerufen, um Bürgerinnen und Bürger für die Leistungen öffentlicher Institutionen zu sensibilisieren, die oft als selbstverständlich betrachtet werden, aber für unseren Alltag, für Wohnen, Arbeitswelt, Verkehr und Freizeit unverzichtbar sind. Tatsächlich wahrgenommen würde die Daseinsvorsorge erst, wenn es sie nicht geben würde: Wenn der Müll nicht abgeholt würde, das Abwasser in den Straßen und Vorgärten stünde oder das Hochwasser permanent über die Ufer treten würde…
Hanse
Dr. Uli Paetzel erklärt: „Öffentliche Infrastrukturen ……..sind nachhaltige Investitionen im Sinne des Gemeinwohls – ohne Profitgier!“ Hierzu zählt sicher nicht nur die Abwasserentsorgung, sondern auch die Frischwasserversorgung, Krankenversorgung usw. Leider hat dies unsere Politik nicht mehr im Auge, denn die Privatisierung in wichtigen Bereichen des Gemeinwohls schreitet immer weiter voran. Was das bedeutet sehen wir in anderen Staaten, auch Nachbarstaaten wie Frankreich, in denen die Fa. Nestlé einer ganzen Region das Trinkwasser entzieht um es nach Deutschland als „Sprudelwasser“ für teures Geld zu verkaufen. Die Menschen und Tiere in der Region brauchen kein Gemeindliches Grundwasser mehr, sie können ihr eigenes Wasser von Nestlé für über 1 € je Liter kaufen. Nestlé versucht auch schon seit Jahren Wasserrechte in Deutschland zu kaufen – nicht aus Freundlichkeit – nur aus Habgier. Schauen wir uns die Privatisierungen im Bereich der Kranken- und Pflegehäuser an, sehen wir das gleiche Desaster. Dies kann man auch im Bereich der kassenärztlichen Vereinigung beobachten, die jede Krankenversorgung bei den niedergelassenen Ärzten ansiedeln will, obwohl aus Kostengründen in den Praxen oftmals die erforderliche Ausstattung fehlt oder die Qualifikation der Ärzte selbst nicht den Erfordernissen entspricht. Insbesondere im Bereich der chronischen Erkrankungen von Kindern sollte die Betreuung in den entsprechend qualifizierten Kliniken erfolgen, da hier eine größere Zahl an Patienten zusammenkommt und somit auch mehr Erfahrung gebildet wird. Dies kann das Leben der Kinder und Jugendlichen eher sichern, als die vereinzelte Betreuung durch eine Vielzahl von sich berufen fühlenden Ärzten, die aber offensichtlich diese Patienten nur zur Einkommenssicherung an sich binden wollen. Noch vor wenigen Jahren arbeiteten niedergelassene Ärzte und Kliniken zum Wohle der Patienten zusammen, heute scheint es nur noch um die Sicherung der Einnahmen zu gehen. Man fragt sich ernsthaft, ob das von Dr. Uli Paetzel genannte Gemeinwohl überhaupt noch Ziel der entsprechenden Sozialpolitik ist. Ich hoffe, dass die Emschergenossenschaft noch möglichst lange eine öffentlich – rechtliche – Institution bleibt.