FDP-Kritik an Grünen: Nein zu vorgeschlagener Verkehrsentlastung voreilig
FDP und Grüne, die beide das Neubaugebiet Wohnpark Emscherquelle ablehnen, streiten um die mögliche Verkehrsentlastung des Quartiers: Die Liberalen reagieren verschnupft darauf, dass Grünen zwei von drei ihrer jüngsten Vorschläge zur Verkehrsentlastung bereits öffentlich abgelehnt haben ohne sich vorher mit den Details auseinandergesetzt zu haben.
„Zielführender wäre es sicherlich gewesen, sich erst einmal vorab mit den Einzelheiten zu beschäftigen, insbesondere mit dem ausformulierten Antrag unserer Fraktion, der den Grünen zum Zeitpunkt ihrer Stellungnahme wortgenau gar nicht vorgelegen haben dürfte“, meint FDP-Fraktionschef Jochen Hake. „Immerhin sind die Grünen erklärte Gegner der Wohnbebauung an der Emscherquelle.“
Die Liberalen hätten sich gewünscht, dass die Fraktionen der Grünen selbst mit diskussionswürdigen Vorschlägen nach außen tritt, um den Bürgern helfen zu wollen. „Konkrete Vorschläge der Grünen hierzu sind uns bislang nicht bekannt geworden“, stellt Jochen Hake fest.
Vorschläge der Grünen Fehlanzeige
Um die Diskussion zu versachlichen weist der FDP-Fraktionsvorsitzende darauf hin: „Schon jetzt verkehren auch Landwirte mit großem landwirtschaftlichem Gerät durch die Bahnunterführung Schäferkampstraße. In Verbindung mit der von uns im Antrag erwähnten Beampelung (Wechselverkehr) und einer einfachen Ausbaumaßnahme der Straße ist eine Nutzung der Schäferkampstraße in Richtung Chaussee für den Lkw-Verkehr sicherlich denkbar und keinesfalls entgegen der Auffassung der Grünen ,unmöglich‘.“
Ferner erinnert Hake daran, dass durch alle Fraktionen im Haushalt 2018 Mittel für die Überplanung einer westlichen Entlastung beschlossen worden sind – auch mit den Stimmen der Grünen.
Keine Option ungeprüft lassen
Was die Nutzung des Lünschermannsweges angeht, verlaufe dieser in einem ausgewiesenen Bebauungsplanbereich, der aufgrund eines alten Ratsbeschlusses bislang einer Bebauung aber richtigerweise nicht zugeführt wird. „Es ist ökologisch fragwürdig, den Mehrverkehr sich stauend und an Einmündungen wartend durch die Sölder Straße und dortige Anliegerstrassen durch vorhandene Wohnbebauung zu ,schleusen‘, wenn sich einfachere und die Altbürger weniger belastende Alternativen, eventuell auch im Einbahnverkehr, anbieten“, glaubt Jochen Hake.
„Die FDP-Fraktion steht auf dem Standpunkt, dass angesichts der erheblichen zu befürchtenden verkehrlichen Mehrbelastungen auch ,quer‘ gedacht werden darf und muss, um keine Option ungeprüft zu lassen. Hier kurzerhand und übereilt Zurückweisungen auszusprechen, wird der Bedeutung des Themas keinesfalls gerecht“, so der FDP-Fraktionsvorsitzende abschließend.