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Bernd Krispin mit den von der Stiftung Kinderglück entwickelten "tonton"-Schulranzen. Die qualitativ hochwertigen Tornister werden zum Preis von 235 Euro vermarktet und helfen, das bundesweit größte Schulranzenprojekt von Kinderglück zu finanzieren, bei dem am 1. Juli ca. 4.000 solcher Ranzen kostenlos an bedürftige Kinder verteilt werden. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Stiftung Kinderglück stellt Schulranzenprojekt im Fachausschuss vor: Eigenentwicklung rettet das Projekt

Bernd Krispin, Vorsitzender der Stiftung Kinderglück und Gründer des gleichnamigen Vereins, stellte im Ausschuss für Jugend, Familie, Sport und Senioren das Schulranzenprojekt der Stiftung vor. (Foto:P. Gräber -- Emscherblog)
Bernd Krispin, Vorsitzender der Stiftung Kinderglück und Gründer des gleichnamigen Vereins, stellte im Ausschuss für Jugend, Familie, Sport und Senioren das Schulranzenprojekt der Stiftung vor. (Foto: P. Gräber — Emscherblog)

Gemeinsam mit seiner Frau Susanne hat Bernd Krispin vor 17 Jahren den Verein Kinderglück e.V. gegründet. Am Montagabend (23.5.) stellte der Vorsitzende der gleichnamigen Stiftung auf Einladung der Ausschussvorsitzenden Stefanie Meier das Schulranzenprojekt von Kinderglück im Ausschuss für Jugend, Familie, Senioren und Soziales vor.

Die Stiftung Kinderglück hilft mit den unterschiedlichsten Projekten jedes Jahr etwa 15.000 bis 20.000 Kindern, wie der Vorsitzende erläuterte. „Unser wohl bekanntestes wohl ist das Schulranzenprojekt“, berichtete Bernd Krispin. Ins Leben gerufen wurde das inzwischen deutschlandweit mit Abstand größte Projekt dieser Art, weil es auch damals schon viele Kinder gab, die zur Einschulung keinen Schulranzen hatten. „Viele Leute meinen, alle Kinder hätten bei der Einschulung einen Ranzen und das wäre kein Problem“, weiß Bernd Krispin. „Aber das stimmt nicht. Es gibt bis heute keine Stelle, die bedürftigen Familien bei der Anschaffung von Schulranzen hilft. Auch unsere Klientel erhält vielfach Leistungen für Bildung und Teilhabe, aber das reicht längst nicht aus. Denn ein vernünftiger Schulranzen mit Ausstattung kostet im Handel locker 250 bis 300 Euro.“

Kinderglück entwickelt „tonton“-Tornister


Bernd Krispin mit den von der Stiftung Kinderglück entwickelten "tonton"-Schulranzen.  Die qualitativ hochwertigen Tornister werden zum Preis von 235 Euro vermarktet und helfen, das bundesweit größte Schulranzenprojekt von Kinderglück zu finanzieren, bei dem am 1. Juli ca. 4.000 solcher Ranzen kostenlos an bedürftige Kinder verteilt werden. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Bernd Krispin mit den von der Stiftung Kinderglück entwickelten „tonton“-Schulranzen. Die qualitativ hochwertigen Tornister werden zum Preis von 235 Euro vermarktet und helfen, das bundesweit größte Schulranzenprojekt von Kinderglück zu finanzieren, bei dem am 1. Juli ca. 4.000 solcher Ranzen kostenlos an bedürftige Kinder verteilt werden. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Die Stiftung Kinderglück stellt bedürftigen Kindern solche hochwertigen Schulranzen kostenlos zur Verfügung. „Wobei wir Wert darauf legen, dass wir gar nicht dabei auftauchen. Die Schulranzen werden von Sozialarbeitern, Erzieherinnen oder Lehrern bei uns in der Kinderglück-Halle abgeholt und an die Eltern übergeben, damit sie zu Hause dann an ihre Kinder übergeben können“, so Bernd Krispin. „Es ist wichtig, dass die Kinder meinen, die Ranzen kommen von ihren Eltern.“ Mit insgesamt 300 Träger aus dem Raum Dortmund und Kreis Unna arbeitet die Stiftung inzwischen bei diesem Projekt zusammen.  

Aufgrund steigender Kinderarmut, aber auch durch die wachsende Zahl an Flüchtlingen ist der Bedarf an Schulranzen von Jahr zu Jahr gestiegen. Im vergangenen Jahr verteilte die Stiftung ca. 2.500 bis 3.000 hochwertige Schulranzen im Wert von jeweils rd. 300 Euro. In diesem Jahr werden es etwa 4.000 Ranzen sein, die benötigt werden, schätzt Bernd Krispin.

Herstellern wurde der Bedarf zu groß

Obwohl die Zusammenarbeit in der Vergangenheit mit den renommierten Herstellern wie Ergobag gut war und die Hersteller ihre Ranzen zum Vorzugspreis an Kinderglück abgaben, zeichnete sich deshalb vor 1,5 Jahren ein Ende dieser gedeihlichen Zusammenarbeit ab. Krispin: „Man hat uns gesagt, dass wir solche Mengen an Schulranzen, wie wir sie benötigen, einfach nicht mehr bekommen können.“  Ab einer relativ geringen Stückzahl verlangt Ergobag, als einer der größten Hersteller, neuerdings den Einkaufspreis minus 30 Prozent für jeden Ranzen.  „Damit wären wir bei etwa 180 Euro gewesen“, rechnet Kripsin vor. „Das wäre nicht mehr leistbar für uns.“

Vor 1,5 Jahren stellten Bernd Krispin und sein ehrenamtliches Netzwerk deshalb Überlegungen an, wie man mit dem Problem umgehen könnte, um das Schulranzenprojekt im Sinne der bedürftigen Kinder zu erhalten. Die Lösung: „Wir machen die Schulranzen jetzt selbst. Das ist vielleicht etwas ungewöhnlich“, räumte Krispin gestern im Ausschuss ein. „Aber sonst gäbe es das Schulranzen-Projekt gar nicht mehr.“

Die Stiftung Kinderglück hat tatsächlich einen eigenen Schulranzen entwickelt und bringt diesen nun unter dem Namen „tonton“ auf den Markt. „Den Schulranzen gibt es in vier Varianten für Jungen und Mädchen“, sagt Bernd Krispin nicht ohne Stolz.  „Der Ranzen ist absolut hochwertig und qualitativ mindestens so gut wie die professionellen Spitzenmodelle.“ Was die Vielfalt angeht, können man natürlich nicht mit den professionellen Herstellern konkurrieren, was die Qualtäit der Ranzen angeht, aber sehr wohl. Möglich sei die Entwicklung gewesen, weil Kinderglück über ein großes Netzwerk, langjährige Verbindungen und sehr viel Erfahrungen in diesem Bereich verfügt.

Jeder verkaufte „tonton“-Ranzen finanziert einen gespendet mit

Vermarktet werden die „tonton“-Ranzen ganz eigenständig und wie die Ranzen professioneller Hersteller auch. „Schon in drei Wochen wird es auch noch eine eigene Internetseite dazu freigeschaltet“, kündigt Krispin an. „Mit der eigenen Produktion sind wir endlich die Sorge um die Herstellerpartner los“, freut er sich. „Allerdings sind wir natürlich weiter auf Spenden angewiesen für unsere Projekte.“

„Mit der eigenen Produktion sind wir endlich die Sorge um die Herstellerpartner los. Allerdings sind wir natürlich weiter auf Spenden angewiesen für unsere Projekte.“

– Bernd Krispin (Gründer Kinderglück e.V.)

Weiteres Ziel der Vermarktung der eigenen Schulranzen sei deshalb, „dass alle mithelfen können, die einen solchen Ranzen kaufen“. Die „tonton“-Ranzen werden zum Preis von 235 Euro verkauft. „Für jeden Ranzen, den wir verkaufen, müssen wir keine Spenden mehr für dieses Projekt einsammeln“, erklärt Krispin. Denn jeder verkaufte Ranzen finanziert einen weiteren gespendet Ranzen mit.

Auch bei den Ausschussmitgliedern schien die Idee der Stiftung Kinderglück gut anzukommen. Der offizielle Start der aktuellen Schulranzen-Aktion zum neuen Schuljahr und Ausgabetermin von ca. 3.500 bis 4.000 Tornister ist Donnerstag, 1. Juli in der Kinderglück-Halle im Eco Port.

AfJFSS, Kinderglpck, Schulranzen


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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