SPD-Kreistagsfraktion in der Glück-Auf-Kaserne zu Gast
Die SPD-Kreistagsfraktion war jetzt zu Gast beim 7. Versorgzungsbataillon in der Glück-Auf-Kaserne in Unna-Königsborn. Rund 34 Millionen Euro wird die Bundeswehr in den kommenden Jahren in ihren Standort in Unna-Königsborn investieren.
„Ich sehe das als Bestandsgarantie über einen langen Zeitraum. Das zeigt mir: Die Argumente, die wir bei der Standortdebatte vor ein paar Jahren vorgebracht haben, sind angekommen“, wertet Fraktionsvorsitzende Brigitte Cziehso die Ausführungen vom Standortältesten und Bataillonskommandeur Oberstleutnant Jens Grabowski. Der hatte die Sozialdemokraten zuvor über die Pläne am Standort unterrichtet und bestätigt: „Dass es diese Kaserne in Königsborn noch gibt, ist durchaus auch der Unterstützung hier vor Ort zu verdanken. An anderen Stellen hat diese Unterstützung gefehlt. Da ist auch heute keine Kaserne mehr“, bestätigt er. Mittlerweile ist Unna der letzte Standort im gesamten Regierungsbezirk Arnsberg.
Standort Königsborn vor Millioneninvestition
Mehr als rund drei Viertel der Investition fließt in die Modernisierung der Unterkünfte. Die Bundeswehr macht sich attraktiv im Wettbewerb um fähigen Nachwuchs, der in Unna unter anderem Spezialausbildungen in zehn Hörsälen mit einer Kapazität von 250 Unterrichtsplätzen Spezialausbildungen mit diversen Qualifikationen absolviert. So entstehen bis 2020 fast 400 moderne Einzelzimmer in sieben Gebäudekomplexen. Das Bild von der Mannschafts-„Stube“ ist passé, es passt lange nicht mehr in die Zeit. Die alten Immobilien weichen nach und nach auf dem Gelände zu Gunsten der Neubauten.
Die Personalstärke des Versorgungsbataillons 7 liegt übrigens mit nahezu 1.100 Soldatinnen und Soldaten weit über dem Soll von 921. Der Standort ist mit seiner Nähe zum Ballungszentrum Ruhrgebiet eben beliebt bei den Leuten. Auch das hatten die Befürworter seinerzeit als Argument für den Standort Königsborn ins Feld geführt.
Insgesamt können Oberstleutnant Jens Grabowski und dessen Stellvertreter Oberstleutnant Frank Dannenberg eine überwiegend positive Bilanz vorlegen. Das gilt vor allem für Personal und Nachwuchs, zumindest in der Glück-auf-Kaserne.
Flüchtlingskrise belastet auch die Bundeswehr
Die Streitkräfte insgesamt spüren den demographischen Wandel ebenso wie die Industrie und Wirtschaft. Auch die Ausbildung sehen die beiden Offiziere auf hohem Standard, u.a. deshalb, weil die Ausstattung etwa im IT-Bereich gut ist. Und auf die neue Infrastruktur freuen sich nicht nur die beiden Führungskräfte.
Zu einer offenen Aussprache gehört aber auch, dass Probleme direkt angesprochen werden. „Dabei haben wir gelernt, dass neben den Auslandseinsätzen auch die Einsätze hier in der Region und bundesweit bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise eine Belastung für die Truppe waren und sind. Da sind wir natürlich doppelt dankbar, dass die vielen Ehrenamtlichen durch professionelle Unterstützung entlastet werden konnten“, betont Brigitte Cziehso. Aktuell sind noch 25 Soldatinnen und Soldaten aus Unna zum Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abkommandiert.
Beide Seiten attestierten sich eine hohe Akzeptanz und eine gelungene Integration am Standort Unna-Königsborn und in der Region. Eine gute Ausgangsposition für die Zukunft.