Soziale Teilhabe: Kreis-SPD fordert zügige Umsetzung des 400er-Programms
Der Bund hat dem Kreis Unna 400 Plätze aus dem Programm Soziale Teilhabe zur Verfügung gestellt – die SPD-Kreistagsfraktion erwartet jetzt die rasche und umfassende Umsetzung“, stellt Fraktionsvize Hartmut Ganzke am Montag in der turnusmäßigen Sitzung fest. Die Kreisverwaltung wird aufgefordert zu klären, wie dieses Ziel rasch erreicht werden kann.
Im Kreis Unna leben besonders viele Langzeitarbeitsarbeitslose. Nach Auffassung der Sozialdemokraten sind wir es den Betroffenen schuldig, ihnen mit Hilfe des Bundesprogramms eine Chance zu eröffnen wieder auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen.
Zielgruppe des Programms der Bundesarbeitsministerin Nahles sind Arbeitslose über 35 Jahre mit unterschiedlichen Schwierigkeiten und Hemmnissen – sie sollen außerdem mindestens vier Jahre arbeitslos gewesen sein. Der Bund übernimmt die Kosten für einen Arbeitsplatz nach dem Standard Mindestlohn und das Land unterstützt die Integrationsleistung durch flankierende Maßnahmen mit einer Pauschale von 200 Euro pro Teilnahme und Monat.
Eine besondere Qualität des Programms liegt darin begründet, dass die Teilnehmer einen ordentlichen Arbeitsvertrag abschließen und die Laufzeit maximal zwei Jahre beträgt — nicht wie sonst üblich nur zwölf Monate. Dadurch erhöht sich die Chance einer erfolgreichen Integration deutlich, sind sich die Sozialdemokraten einig.
Einbindung der Werkstatt Unna und AWO wird geprüft
Offen bleibt die Frage, ob Träger wie zum Beispiel die Werkstatt Unna oder die Arbeiterwohlfahrt sich unter diesen Bedingungen an dem Programm beteiligen können. Dazu erwarten die Sozialdemokraten eine Einschätzung der Verwaltung. „Die Zeit drängt etwas, weil das Programm in 2017 und 2018 läuft“, so Arbeitsmarktsprecher Martin Wiggermann. „Jeder ins Land gegangene Tag fehlt den Landzeitarbeitslosen bei ihrer Maßnahme“.
Wie bei der Vorgängermaßnahme mit damals 300 Plätzen für den Kreis sind auch die 400 Plätze ein bundesweiter Spitzenwert. Dabei handelt es sich um zusätzliche Arbeitsgelegenheiten, etwa in Schulen oder Kindertageseinrichtungen. Eine Konkurrenz zum herkömmlichen Arbeitsmarkt besteht nicht. Aber an diesen Standard hält sich der Kreis Unna in Absprache mit der Privatwirtschaft und Gewerkschaften seit Jahren.