Rote Karte für unfaire und nicht nachhaltige Veranstaltungen: Neuer Leitfaden erklärt, wie es geht
Tagungen, Kongresse, Kulturveranstaltungen, Weihnachtsmärkte und Meetings finden nach dem Coronawinter wieder tagtäglich in der Metropole Ruhr statt. Dabei reisen viele Menschen von A nach B, werden verköstigt, verbrauchen Strom und Wasser, übernachten und benötigen Tagungsunterlagen. Fachtagungen und Events nachhaltig und fair auszurichten ist eine Herausforderung, der sich mehr und mehr kommunale und private Organisatorinnen und Organisatoren stellen.
„Es kommt nicht darauf an, dass auf Anhieb in allen Bereichen kompromisslos nachhaltige Veranstaltungen durchgeführt werden. Wichtig ist, irgendwo anzufangen. Die Verwendung von fair gehandeltem Kaffee oder die Ermöglichung von Anreise mit Bus und Bahn ist bereits ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Entwicklung“, so Tamara Kaschek von der Fairen Metropole Ruhr.
Broschüre der Fairen Metropole Ruhr
Die Faire Metropole Ruhr hat erneut einen Leitfaden „Fair veranstalten – eine Gebrauchsanweisung für nachhaltige Events“ veröffentlicht. In dritter Auflage wollen die Herausgeber nicht fair und nachhaltig durchgeführten Veranstaltungen endgültig die Rote Karte zeigen, daher auch das rote Cover. Die Broschüre soll als Arbeitshilfe für eine umweltgerechte und sozial verträgliche Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen dienen.
Wichtige Aspekte bei der Planung sind etwa die Verwendung umweltfreundlicher und fair gehandelter Produkte, Energieeffizienz, Abfallmanagement, regionale Wertschöpfung sowie soziale Verantwortung. Die Broschüre bietet nicht nur einen guten Überblick über diese Aspekte, sondern auch eine praktische Checkliste und eine Musteranfrage für ein faires und nachhaltiges Catering.
Digitale und analoge Version kostenlos
Es gibt die Broschüre als digitale und analoge Version. Beide sind kostenlos. Der Leitfaden lässt sich unter www.faire-metropole.ruhr downloaden. Die gedruckte Version kann über das Projektbüro in Herne bestellt werden: E-Mail info@faire-metropole-ruhr oder Tel. 0 23 23 9 94 97 10.
Faire Metropole Ruhr als Modellregion
21 Städte und Gemeinden sowie der Kreis Wesel ebneten 2013, mit ihrer Auszeichnung als Fairtrade-Town und Fairtrade-Kreis, den Weg für die Auszeichnung des gesamten Ruhrgebiets als Faire Region. Seither haben sich viele weitere Städte des Ruhrgebiets auf den Weg gemacht, Fairtrade-Town zu werden. Mit seiner bisherigen Entwicklung ist die Faire Metropole Ruhr heute Modellregion für andere Städtezusammenschlüsse in NRW und in der ganzen Bundesrepublik. Der größte Ballungsraum Deutschlands bietet die einzigartige Gelegenheit, ein enges Netz an Städten und Gemeinden zu erreichen und mitzunehmen. Heute leben in der Metropole Ruhr bereits über 4,5 Millionen Menschen in einer Fairtrade-Town oder einem Fairtrade-Kreis.
Netzwerk Faire Metropole Ruhr
Eine Steuerungsgruppe – zusammengesetzt aus Vertreterinnen und Vertretern von Nichtregierungsorganisationen, Kirchen und Kommunen – bündelt seitdem die Aktivitäten rund um den Fairen Handel und das Eine-Welt-Engagement im Ruhrgebiet. Das Netzwerk ist stolz auf die langfristige und kontinuierliche Zusammenarbeit. Im Januar 2020 ist das zweijährige Projekt „Faire Metropole Ruhr 2030: der Charta und den SDGs verpflichtet“ gestartet, mit finanzieller Unterstützung durch ENGAGEMENT GLOBAL mit ihrer Servicestelle Kommunen in der Einen Welt im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) sowie der Stiftung Umwelt und Entwicklung des Landes Nordrhein-Westfalen.