Outdoortreff am Bolzplatz und Sonnensegel auf Wasserspielplatz: Ausschuss stellt Anträge der Grünen zurück
Gleich zwei Anträge der Grünen standen auf der Tagesordnung der Sitzung des Ausschusses für Jugend, Familie, Senioren und Soziales heute (17. Oktober) in der Rausinger Halle:
Mit ihrem ersten Antrag hatten die Grünen die Verwaltung beauftragen wollen, die Einrichtung eines Outdoortreffs am Bolzplatz neben dem Montanhydraulik-Stadion zu prüfen. Konkret schwebt den Grünen eine Schutzhütte, Radbügel und Fitnessstangen vor. Geschätzte Kosten: rd. 22.000 Euro.
Zweifel am Sinn und fehlende Mittel
Holzwickedes Beigeordneter Bernd Kasischke äußerte in der Sitzung jedoch Zweifel am Sinn eines solchen Projektes: Zum einen sei der Standort relativ weit draußen und damit „fehlt auch eine soziale Kontrolle“. Zum anderen gebe es bereits vergleichbare gute Angebote für Jugendliche in der Gemeinde, etwa die Multifunktionsanlage im Emscherpark, die Skateanlage am Treffpunkt Villa. Darüber hinaus böten die Kirchengemeinden Möglichkeiten zum Treffen für Jugendliche an. Schließlich sei auch noch eine Outdoor-Sportanlage auf dem Haarstrang geplant, sobald die 50.000 Euro Fördergelder dafür fließen.
Außerdem erinnerte der Beigeordnete daran, dass Anträge wie nicht ohne Nutzerabfrage durchgeführt werden sollten, die bisher nicht erfolgt ist. „Wir haben bei der Skateanlage gute Erfahrungen damit gemacht, die Jugendlichen einzubinden“, so Kasischke weiter.
„Der Antrag ist gut gemeint, aber wir haben schwere Zeiten.“ Angesichts der Haushaltslage empfahl die Verwaltung deshalb, den Antrag zur Kenntnis zu nehmen, aber die Umsetzung zurückzustellen. Der Argumentation konnten auch die Antragsteller „in allen Punkten folgen“, so Uli Bangert. Unter der Voraussetzung, dass über den Antrag in der kommenden Haushaltsberatung gesprochen und auch die Jugendlichen noch einbezogen werden, zog Bangert den Antrag seiner Fraktion zurück. Der Ausschuss folgte dann auch einstimmig der Verwaltungsempfehlung.
Inklusionsspielgeräte werden geprüft
Ebenso verfuhr der Ausschuss mit dem zweiten Antrag der Grünen, die Wasserspielanlage auf dem Spielplatz im Emscherpark mit einem Sonnensegel zu überdachen. Zum Jahreswechsel war es dort erst zu einem Schaden an der Wasserpumpe in Höhe von 13.000 Euro gekommen. Das Sonnensegel könnte nach ersten Schätzungen weitere 5.000 bis 10.000 Euro kosten. Zur Prüfung der technischen Umsetzbarkeit empfahl die Verwaltung den Antrag an den Planungs- und Bauausschuss zu verweisen.
Hier legte allerdings der SPD-Sprecher sein Veto ein: „Wenn der erste Antrag zurückgezogen wurde, weil kein Geld für die Realisierung da ist, macht es keinen Sinn, diesen Antrag an den Planungs- und Bauausschuss zu verweisen“, so Michael Klimziak. „Dann sollten wir konsequent sein und auch diesen Antrag ablehnen.“ Auch hier zeigte sich Grünen-Sprecher Uli Bangert einsichtig und den Antrag wieder zurück.
Auf Antrag der FDP und des Bürgerblocks beauftragte der Ausschuss die Verwaltung außerdem zu prüfen, ob die Installation von Inklusionsspielgeräten auf den vorhandenen Spielplätzen möglich ist und es eine geeignete Fläche für eine Rollstuhlschaukel auf dem Kinderspielplatz Emscherpark gibt. Das Ergebnis soll dann dem Ausschuss vorgestellt werden.
4.500 Euro für Projekte in Entwicklungsländern
Genehmigt wurde vom Ausschuss außerdem einstimmig insgesamt 4.500 Euro zur Förderung von Projekten in den Entwicklungsländern. Konkret erhalten jeweils 1.500 Euro ein von den Eheleuten Dahl vorgeschlagenes Projekt zur ländlichen Entwicklung (Anschaffung von Ziegen) in Afrika, ein von der Kolpingsfamilie Holzwickede vorgeschlagenes Projekt zur Realisierung eines Buch- und Schreibwarenladens in Dianii/Honduras sowie das Projekt „Sicheres Boot“ vom Aktionskreis Pater Beda zur Anschaffung eines neuen Bootes für die indigene Bevölkerung.