NRW-Ministerpräsident Wüst besucht erfolgreiches Wasserstoff-Pilotprojekt in Holzwickede
Hoher Besuch in der Gemeinde Holzwickede: NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst schaute heute Nachmittag im Eco Port vorbei, um sich persönlich über das Wasserstoff-Pilotprojekt der Westenergie zu informieren. Im Oktober vorigen Jahres hatte seine Stellvertreterin, die Ministerin für Wirtschaft, Industrie, Klimaschutz und Energie des Landes NRW, Mona Neubaur, die Versuchsanlage an der Rudolf-Diesel-Straße eröffnet (Emscherblog berichtete).
Inzwischen ist das Projekt praktisch abgeschlossen. Die entscheidende Erkenntnis, die man gewonnen hat, so der Referent der Westenergie bei der Führung heute: „Unsere Versorgungsnetze sind geeignet für Wasserstoff.“ Was Gaskunden und vielleicht noch mehr interessieren dürfte: Die Umrüstung der heimischen Gastherme auf Wasserstoff ist erstaunlich kostengünstig zu haben: „Der Austausch des Brenners kostet etwa 300 Euro. Das war’s“, versicherte der Westnetz-Referent.
Wasserstoff und Versorgung im Wärmemarkt funktionieren
Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie, hatte ihren Parteifreund und Ministerpräsidenten herzlich begrüßt und vor der Führung über das Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße noch einmal an die politische Dimension des Wasserstoff-Projekts hingewiesen. In Deutschland würden sich viele Menschen fragen, wohin die Reise gehe, so Katherina Reiche. Mit dem Pilotprojekt in Holzwickede habe die Westenergie eine „Brücke“ gebaut, so ihre Allegorie, wie die Themen „Klimaschutz und industrielle Wertschöpfung zusammenzubringen“ sind.
Am deutschen Gasnetz hingen 1,8 Millionen Unternehmen, erinnerte die Aufsichtsratsvorsitzende der Westenergie. „Der überwiegende Teil des deutschen Mittelstandes und 400.000 Arbeitsplätze hängen vom Gasnetz ab.“ Das bedeutet, dass Arbeitsplätze, die Wertschöpfungstiefe und am Ende der Wohlstand des Landes vom Gasnetz abhängen. „Nicht erst seit dem schrecklichen Angriff Russlands auf die Ukraine machten sich die Menschen im Land Gedanken darüber, wie die Versorgung mit Erdgas oder mit sauberen Molekülen in der Zukunft funktionieren kann.“
Als größter Verteilnetzbetreiber in Deutschland und Betreiber des mit Abstand längsten Strom- und Gasnetzes in NRW habe die Westenergie demonstrieren wollen, wie so etwas gehen kann, betont Katherina Reiche. „Mit diesem engagierten Team hier konnten wir zeigen, wie Wasserstoff und Versorgung im Wärmemarkt funktioniert.“
Ministerpräsident lobt den „Pioniergeist“
Ministerpräsident Wüst schlug in die gleiche Kerbe: „Genau darum geht’s. Wir wollen Industrieland bleiben und wettbewerbsfähig werden oder bleiben, wo wir es schon sind. Das ist die Basis unseres Wohlstandes, für gute Arbeitsplätze, soziale Sicherheit und gesellschaftliche Strategien. Alle reden vom Wasserstoff und viele haben gute Ideen. Aber einmal zu zeigen, dass es funktioniert und wir unsere Netze dafür gebrauchen können, ist wichtig“, glaubt Wüst. „Wir haben bei uns Nordrhein-Westfalen jede Menge Netze, um die uns andere beneiden. Darauf sind wir auch stolz.“ Allen Mitarbeitern der Westenergie, die sich darum kümmern, dankte der Ministerpräsident ausdrücklich dafür.
„Die nächste industrielle Revolution passiert nicht auf dem Sofa. Dafür muss man offen sein, sich Dinge anzusehen. Deshalb bin ich dankbar, dass ihr das macht.“
– Hendrik Wüst (NRW-Ministerpräsident)
„Wir haben uns eine Menge vorgenommen auf dem Weg, ein klimaneutrales Industrieland zu werden. Deswegen bin ich sehr dankbar dafür, dass man sich daran macht, anzusehen, zu lernen und herauszufinden, wie das gehen kann. Dafür braucht es Pioniergeist“, so Wüst. „Die nächste industrielle Revolution passiert nicht auf dem Sofa. Dafür muss man offen sein, sich Dinge anzusehen. Deshalb bin ich dankbar, dass ihr das macht“, erklärte Wüst den umstehenden Mitarbeitern der Westenergie. Nach der Führung auf dem Außengelände ließ sich Hendrik Wüst auch im Showroom der Westenergie noch einmal über Details des Projekts informieren, bevor der Ministerpräsident nach gut einer Stunde zum nächsten Termin eilte.