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Savaş Beltir vom KI. (Foto: Max Rolke - Kreis Unna)

Neuer Mitarbeiter im Integrationszentrum (KI): „Migration als Chance verstehen“

Savaş Beltir vom KI. (Foto: Max Rolke - Kreis Unna)
Savaş Beltir vom KI. (Foto: Max Rolke – Kreis Unna)

Nicht jeder kann sich etwas unter dem Stichwort „Integration“ vorstellen. Für mehr Struktur setzt sich seit Februar 2018 Savaş Beltir ein. Er arbeitet im Kommunalen Integrationszentrum Kreis Unna (KI) an einem kreisweiten Integrationskonzept und stellte seine Arbeit jetzt im Nord-, Mittel- und Südkreis vor.

Mit dem kreisweiten Integrationskonzept will er Struktur in die bisher einzelnen und unabhängigen Maßnahmen der Kommunen im Kreis Unna bringen. Ziel ist es, ein übergreifendes Integrationskonzept zu erstellen, Kommunen bei der Erstellung von Konzepten zu beraten und strategisch zu steuern.

Perspektive ändern

Dabei setzt Beltir bei den Grundlagen an: „Migration wird oft als Problem dargestellt. Das bringt uns nicht weiter. Ich möchte weg von einem problembezogenen und defizitorientierten Blick auf Integration und die Perspektive auf die Potenziale und Chancen lenken, die die Neuzugewanderten für die Kommunen mitbringen.“ Konkret meint Beltir damit zum Beispiel den Fachkräftemangel in der Altenpflege oder im Handwerk.

Kommunale Integrationskonzepte können genau dabei helfen. Und so besucht Beltir derzeit jede Kommune im Kreis Unna, um sich mit den Integrationsverantwortlichen auszutauschen. Er berät und informiert über die Chancen die ein solches Konzept bietet: „Integration spiegelt sich in den zentralen Bereichen Wohnen, Sprache, Bildung, Arbeit und den gemeinsamen Werten des Zusammenlebens wider“, so Beltir.

Integration muss gelebt werden

Beltir tritt auch dafür ein, dass die Integrationskonzepte nach der Erstellung nicht in der Schublade landen. Die Fehler der Integrationspolitik der 80er Jahre dürfen sich nicht wiederholen. „Damals war Integration nicht gewünscht“, sagt er. „Die Arbeiter kamen unter der Annahme, dass sie irgendwann wieder gehen würden. Die Konsequenzen sind Ausgrenzung und Parallelgesellschaften.“

Deshalb sind Integrationskonzepte in den Kommunen wichtig – nicht nur für die Neuzugewanderten. Sie sind auch für die deutschen Bürger eine wichtige Grundlage zur Orientierung und dem interkulturellen Dialog: „Dort, wo Menschen einander begegnen, sich kennenlernen, sich für die Kultur des Gegenübers interessieren, findet Integration statt. Das wird erlebbar zwischen Schülern, Arbeitskollegen, in Familien, im Alltag zwischen Nachbarn und Freunden.“

Und so richtet Savaş Beltir seinen Appell an alle, den eigenen Blick auf Zuwanderung zu überprüfen und zitiert dabei gerne Marie Curie: „Was man zu verstehen gelernt hat, fürchtet man nicht mehr.“ PK | PKU

Zur Person: Der 42-jährige Savaş Beltir ist in Duisburg geboren und aufgewachsen. Er arbeitet seit mehr als 15 Jahren im Bereich der Konzeptentwicklung. Nach seinem Studium der Kommunikations- und Sozialwissenschaften in Dortmund arbeitete er auch eine Zeit als Journalist. Heute setzt er sich für Integration ein – auch wegen eigener Ausgrenzungserfahrungen in der Jugend in Deutschland aufgrund der Migrationsgeschichte seiner Familie.

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