Krötenschutz in der Emscherquellgemeinde: Naturschützer ziehen Bilanz 2023
Sabine und Carsten Prünte hatten vor drei Jahren die Initiative ergriffen, nachdem sie hunderte totgefahrene Erdkröten auf der Steinbruchstraße entdeckten: “Da muss man doch etwas tun!” Und sie taten etwas. Der entscheidende Tipp kam von Andreas Förster vom Naturschutzbund (NABU) in Unna. Er regte den Aufbau eines Krötenschutzzaunes an, gab hilfreiche Tipps und Hinweise zur Biologie der Kröten und Technik des Zaunbaus.
Mithilfe weiterer Naturschützer installierten die Anwohner den Krötenschutzzaun kurz vor der Zufahrt zum Freibad Schöne Flöte. Den Zaun finanzierte auf Antrag des NABU die Naturförderungsgesellschaft des Kreises Unna. Und so konnte auch in diesem Jahr der Krötenschutzzaun mithilfe weiterer Naturschützer aufgebaut werden.
Fast 500 Amphibien gerettet
Nun ist die Wanderung der Erdkröten abgeschlossen und sie sind wieder in ihre Landlebensräume zurückgekehrt. „Die Kröten wandern zum Steinbruchteich östlich des Freibades und legen dort ihre Laichschnüre ab. Da wir keine zurückwandernden Tiere mehr feststellten, konnte der Zaun jetzt abgebaut werden”, so Sabine Prünte, die sich mit Ehemann Carsten für den Schutz der Amphibien engagiert.
“Das diesjährige Ergebnis lässt erkennen, dass die Population dank des bürgerschaftlichen Engagements stabil ist“, erklärt Carsten Prünte, der die geretteten Tiere erfasst. „Wir konnten 461 Kröten, sechs Bergmolchen und zwei Teichmolchen über die Straße helfen. Ein recht passables Ergebnis. Dafür allen Helfern ein dickes Dankeschön!“
Situation an der Wasserstraße bereitet Sorge
Die Zahlen bewegen sich im mehrjährigen Mittel, denn 2021 wurden 455 und 2022 insgesamt 505 Erdkröten erfasst. Sorgen macht den Aktiven vom NABU die Situation an der Wasserstraße in Holzwickede. Hier werden immer noch — vermutlich mehrere hundert — Erdkröten überfahren. Auch der stark bedrohte Feuersalamander soll hier eines seiner letzten Vorkommen haben. Der NABU in Holzwickede sucht jetzt im Gespräch mit Fachleuten und später sicher auch mit der Gemeindeverwaltung nach einer Lösung zum besseren Schutz der Amphibien an diesem Standort.