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Jugendhilfeausschuss: Noch 25 Betreuungsplätze fehlen in Holzwickede – weitere Entspannung ist in Sicht

Wie Katja Schuon (li.), die Leiterin des Amtes für Familie und Jugend des Kreises Unna, heute im Kreis-Jugendhilfeausschuss berichtete, fehlen aktuell noch 25 Betreuungsplätze zum neuen Kindergartenjahr in Holzwickede. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Die Situation auf der Warteliste für das neue Kindergartenjahr in Holzwickede hat sich „leicht entspannt“. Das gab heute (24. Mai) die Leiterin des Amtes für Familie und Jugend des Kreises Unna im Jugendhilfeausschuss bekannt, der erneut im Forum des Holzwickeder Schulzentrums tagte. „Aktuell fehlen in Holzwickede noch 25 Betreuungsplätze“, so Katja Schuon in ihrem kurzen Sachstandsbericht.

Erreicht werden konnte die leichte Entspannung durch eine weitere Betreuungsgruppe, die in den Räumlichkeiten der ehemaligen Kita Schatzkiste im Vorgriff auf den Kita-Neubau im Wohnpark Emscherquelle eingerichtet wird. Sieben Eltern haben zudem für ihre Kinder Tagespflegeplätze bekommen. Jeweils ein Tagespflegeplatz sowie ein U-3-Platz sei von Eltern abgelehnt worden.

Wie Katja Schuon weiter erklärte, konkretisierten sich außerdem die Gespräche mit den verschiedenen Trägern über die Einrichtung weiterer Betreuungsgruppen. „Leider kann ich da im Moment konkret noch nichts sagen. Ich bin aber sehr optimistisch, dass wir noch zwei weitere Betreuungsgruppen in Holzwickede einrichten können“, so die Leiterin des Amtes für  Familie und Jugend.

Kreis passt Bedarfsquote an

Zuvor hatte ihre Mitarbeiterin Christine Anetsberger über die eine Anpassung der Betreuungsquoten in der Kindergartenbedarfsplanung des Kreis-Jugendamtes berichtet. Grundsätzlich hat sich die Datengrundlage, so im November vorigen Jahres dargelegt, nicht geändert. Allerdings hat man im Amt für Familie und Jugend nicht übersehen können, dass sich die Bedarfe anders entwickeln als erwartet. Künftig werden die verantwortlichen deshalb mit einer neuen Betreuungsbedarfsquote arbeiten. Als Folge davon wird künftig ein gestiegener Betreuungsbedarf prognostiziert– bei einer gleichzeitig weniger stark wachsenden Anzahl von Betreuungsplätzen.

Verschiedene Faktoren hätten Einfluss auf den wachsenden Bedarf an Betreuungsplätzen, so Christine Anetsberger:  Neue Wohngebiete, was in Holzwickede besonders gut im Wohnpark Emscherquelle zu beobachten sei, der sich deutlich schneller entwickelt als vergleichbare andere Neubaugebiete. Hier habe es deutlich mehr Bedarfsanmeldungen von Eltern gegeben, als der Kreis erwartet habe, insbesondere von aus dem Umland zugezogenen Familien. „Darauf werden wir künftig mehr achten“, so Anetsberger. Das gelte auch für einen anderen Faktor: die Erwerbsquote. Familien mit zwei berufstätigen, die sich ein teures Haus kaufen, müssen sich sehr frühzeitig um einen Betreuungsplatz kümmern. Politische Hinzu kommen unerwartete Zuzüge durch Geflüchtete. Allein in Holzwickede sind zwölf Kinder aus der Ukraine zusätzlich zu betreuen.  Aber auch andere politische Entwicklungen können für einen erhöhten betreuungsbedarf sorgen, etwa die jüngsten Entwicklungen bei heilpädagogischen Kitas. „Wir dürfen aber auch keine Überkapazitäten schaffen“, warnt Christine Anetsberger. „Denn irgendwann ist auch wieder mit sinkenden Betreuungsbedarfen zu rechnen.“

Kontinuierliche Unterversorgung

Was also kann der Kreis tun? Derzeit werden etwa die Träger der Einrichtungen nach Erweiterungsmöglichkeiten abgefragt. Außerdem werden alternative Betreuungsformen geprüft, beispielsweise Waldkindergärten, mit denen flexibler auf sich verändernde Bedarfe reagiert werden kann oder auch der Zusammenschluss mehrerer Tagesmütter zu einem Großtagespflege-Modell. Außerdem fragt der Kreis schon jetzt die drei Kommunen (Holzwickede, Fröndenberg, Bönen) danach ab, wie der Renovierungsbedarf in den Betreuungseinrichtungen vor Ort ist.

Bei der zukünftigen Entwicklung der Betreuungsbedarfsquoten unterscheiden sich die drei Kommunen des Kreis-Jugendamtes deutlich. Mit 61,8 Prozent ist die Betreuungsbedarfsquote für 2022/2023 bei den U3-Kindern in Holzwickede am höchsten von allen drei Kommunen. Bei den Ü3- Kindern unterschieden sich die Betreuungsbedarfsquoten nicht so sehr. Hier liegt Holzwickede zwischen den beiden anderen Kommunen.

Konkret liegt der Bedarf an U3-Plätzen in Holzwickede im Jahr 2022/23 um 43 Plätze über der diesjährigen Belegung. In den Folgejahren wird es nicht besser: Der Bedarf wird sich ungefähr auf diesem Niveau einpendeln. Bei den Ü3-Plätzen wird bis zum Jahr 2024/25 ein Mehrbedarf von etwa 40 Plätzen entstehen, der anschließend aber kontinuierlich abnehmen wird. Ab 2029/30 wird er unter dem aktuellen Niveau liegen.

Bedarfsprognose für Holzwickede

Die nachfolgenden drei Abbildungen zeigen die einzelnen Bedarfsprognose-Ergebnisse aufgeschlüsselt nach den drei Sozialräumen Holzwickede-Süd, Holzwickede-Mitte und Holzwickede-Nord.

Jugendhilfeausschuss, Kita-Betreuungsplätze


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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