Jugendhilfeausschuss in Holzwickede: Aktuell fehlen noch 27 U3-Betreuungsplätze zum neuen Kindergartenjahr
Die Kindertagesbetreuung und der Sachstand der Warteliste für das Kindergartenjahr 2022/23 stand auf der Tagesordnung des Kreis-Jugendhilfeausschusses, der heute (26. April) im Forum des Holzwickeder Schulzentrums tagte. Wer allerdings erwartet hatte, dass es konkrete Lösungen für die Eltern in Holzwickede gibt, die noch einen Kindergartenplatz für ihr Kind in diesem Sommer suchen, der wurde enttäuscht.
Die Leiterin des Amtes für Familie und Jugend, Katja Schuon, stellte in ihrer Präsentation kurz und präzise die Situation in allen drei Kommunen dar, für die der Kreis zuständig ist. Die Warteliste und Suche nach Kindertagesbetreuung sei „ein Tagesgeschäft“, so Katja Schuon: „Es passiert praktisch täglich etwas.“ Für die Gemeinde Holzwickede, die noch immer deutlich unterversorgt ist, stellt sich tagesaktuelle Situation danach wie folgt dar:
Nach dem zuletzt mitgeteilten alten Sachstand (Stichtag: 2. März) gab es in der Gemeinde Holzwickede einen Bedarf an 51 U3-Plätzen und keinen Bedarf an Ü3-Plätzen. Zum tagesaktuellen Stichtag heute (27. April) gibt es einen Bedarf von 49 U3-Plätzen sowie drei Ü3-Plätzen in der Emscherquellgemeinde.
„Schatzkiste“ Hengsen soll weiter genutzt werden
Die bedeutet: Für insgesamt 27 Kinder suchen Eltern mit Rechtsanspruch in Holzwickede derzeit noch U3-Betreuungsplätze. Keine Überraschung: In keinem Fall wurde ein U3-Betreuungsplatz abgelehnt. Für zwei Kinder werden außerdem in Holzwickede noch Ü3-Plätze gesucht. Ein angebotener Ü3-Platz ist von den Eltern abgelehnt worden, wodurch in diesem konkreten Fall der aktuelle Rechtsanspruch der Eltern verfallen ist. Weitere 22 Kinder in Holzwickede haben einen Platz in der Tagespflege gefunden.
Wie Katja Schuon in der Sitzung erläuterte, stehe der Fachbereich für Familie und Jugend „in laufenden Gesprächen mit den verschiedenen Trägern“, um die Situation auf der Warteliste zu entschärfen. Ziel sei es „weitere Gruppen in den Einrichtungen einzurichten“ und die erforderlichen Betreuungsplätze bereitzustellen.
Ganz konkret sei in Holzwickede geplant, die ehemaligen Räumlichkeiten der Kita „Schatzkiste“ in Hengsen nach Rückzug der Kita „Schatzkiste“ weiter zu nutzen — im Vorgriff auf die noch zu errichtende Kita „Emscherquelle“ im gleichnamigen Wohnpark an der Sölder Straße.
Auf Nachfrage von Ausschussmitglied Frederik Bald in der Sitzung, ob es denn nicht möglich sei, auf dem recht großen Grundstück einer Kita in Opherdicke durch einen Anbau zusätzliche Betreuungsplätze zu schaffen, erklärte Katja Schuon: „Dazu muss auch der Wille bei einem Träger da sein, zu erweitern und eine zusätzliche Kindergartengruppe einzurichten. Über solche Fragen führen wir ja gerade Gespräche.“ Ein konkretes Ergebnis konnte die Jugendamtsleitern allerdings noch nicht verkünden.
Jugendhilfeausschuss, Kindergartenplätze
J. Brune
Abgesehen davon, dass z.b. ein theoretischer Anbau an die Kita Schatzkiste in Opherdicke nicht kurzfristig realisierbar wäre, ist doch das größere Problem, eine ausreichende Anzahl an Erziehern und pädagogischen Fachkräften an den Start zu bekommen.
Die Kita Schatzkiste ist schon jetzt, nicht nur aufgrund von coronabedingten Ausfällen, am Limit der Betreuungsmöglichkeit; stets zu Lasten der Kinder und natürlich auch der dort alles gebenden Fachkräfte.
Dieses Problem steht stellvertretend für viele Kitas im Umkreis.
Neubauten und Weiternutzungen bestehender Immobilien sind nur sinnvoll in Kombination mit entsprechender Aufstockung der Anzahl von Betreuern.
Ob Mangel an Fachkräften oder Mangel an zur Verfügung gestellten Geldern der Grund für die Kitaunterversorgung ist, ist mir nicht bekannt. Womöglich ist hier wohl beides der Fall.
Jan Schmidt
Die Schatzkiste ist ja nicht umsonst umgezogen und Betreuung sollte auch gewährleistet sein. Quereinsteiger und Nachwuchskräfte sind ja gut und schön aber ich wünschte mir das genug Kräfte vorhanden sind um nicht alle Mitarbeiter am Limit zu haben. Auch Erzieher sind nur Menschen…
Es ist wieder mal ein totales Versagen unserer Verwaltungsspitze Wohnraum zu schaffen und die daraus resultierenden Probleme und Bedingungen zu berücksichtigen.
Ich bin mal gespannt wie chaotisch es an und um die Sölder Strasse wird wenn alle relativ zeitgleich zur Arbeit, Schulue usw. aufbrechen…
Eigentlich dachte ich immer man kümmert sich erst um die Infrastruktur und verkauft dann Wohnungen und Grundstücke. Aber da sind wir bei Ei und Henne …