Josef-Reding-Schule feiert 50. Geburtstag gemeinsam mit ihrem Namensgeber
Die Josef-Reding-Schule feierte heute ihren 50. Geburtstag ganz groß: Zum offiziellen Festakt ab 10.30 Uhr im Forum waren neben den Vertretern aus Politik, Verwaltung, den Vereinen und Institutionen der Gemeinde auch 36 ehemalige Lehrerinnen und Lehrer der Holzwickeder Hauptschule erschienen sowie der Namensgeber der Schule, der Dortmunder Schriftsteller und seine Frau Rosemarie.
Josef Reding hat es nach eigener Aussage stets als eine Ehre, aber auch als eine Verpflichtung empfunden, dass die Holzwickeder Hauptschule sich nach ihm, einer zeitgenössischen noch lebenden Persönlichkeit, benannt hat. Die Anregung dazu kam seinerzeit von Manfred Schulte-Altedorneburg. Seiner Schule in Holzwickede ist Reding anschließend in besonderer Weise verbunden geblieben. Der Dortmunder Arbeiterschriftsteller, der zahlreiche Romane, Kurzgeschichten, aber auch Gedichte verfasste, besuchte die Holzwickeder Hauptschule in jüngeren Jahren regelmäßig, hielt Vorträge im Unterricht. Auch wenn seine Gesundheit es inzwischen immer seltener zulässt, an seiner Schule vorbei zu schauen, so nimmt Reding doch auch noch im Alter von nunmehr 89 Jahren interessiert Anteil an den Geschicken seiner Schule.
Zuletzt war Josef Reding im Januar 2010 in Holzwickede anlässlich der Auszeichnung Holzwickedes als „Gemeinde ohne Rassismus – mit Courage”. Umso größer die Freud, dass Josef Reding heute am Festakt zum 50. Geburtstag seiner Schule gemeinsam mit seiner Frau teilnehmen konnte.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel ließ es sich nicht nehmen, Josef Reding zu bitten, ein weiteres Mal ein Buch zu signieren, das er Holzwickedes Bürgermeisterin vor acht Jahren mit einer Widmung überreicht hatte, weil ihm ein Autogramm auf einer Serviette zu profan erschien.
Respekt und Anerkennung für Arbeit des Kollegiums
[envira-gallery id=“28082″]Nach der Begrüßung durch Schulleiter Klaus Helmig ergriffen auch Bürgermeisterin Ulrike Drossel, die stellvertretende Landrätin des Kreises Unna, Elke Middendorf, sowie der Vorsitzende Schulausschusses der Gemeinde, Michael Klimziak, das Wort. Sie alle bekundeten Respekt für die hervorragende Arbeit des Kollegiums, betonten die Bedeutung dieser Schulform, die schon oft totgesagt worden sei und sagten ihre weitere Unterstützung und Förderung zu.
Tatsächlich gibt es auch bald nur noch vier Hauptschule im Kreis Unna – doch die Josef-Reding-Schule ist lebendiger denn je. „Wie oft mussten wir schon hören, dass die Hauptschule keine Zukunft mehr hat“, so Michael Klimziak. „Doch heute können wir stolz auf diese lebendige Schule sein, die einen hervorragenden Ruf weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus hat.“
Nach den offiziellen Reden wurde eine 36-minütige Videofilm zur Geschichte der Josef-Reding-Schule gezeigt. Erstellt hat die Dokumentation Detlef Drossel gemeinsam mit Reinhard Strauß, seinem Schwager und ehemaligen Lehrer der Schule.
Videofilm zur Schulgeschichte
Für ihre Dokumentation konnten die beiden aus dem Fundes der ehemaligen Film-AH der Schule schöpfen. Zu sehen waren aber auch Bewegtbilder von der Grundsteinlegung für die Schule mit dem damaligen Bürgermeister Erwin Heller. Seinerzeit hatte die Gemeinde rund 12 000 Einwohner, heute sind es über 17 000. Nicht der einzige Unterschied: 1968 kümmerten sich zwölf Lehrer um Klassen mit jeweils über 40 Schülern, heute sind es 36 Pädagogen und die Klassenstörke betrlgt etrwas mehr als 20 Schüler.
Ehemalige Lehrer wie Klaus Heimeshof, Gabriele Ermeling, Günther Münnemann kommen in dem Film ebenso zu Wort wie frühere Schüler. Beate Schulz etwa, die ihrem alten Lehrer Klaus Heimeshof heute als Steuerberaterin seine Steuererklärung erledigt, Christine Schmidt, heute selbst Schulleiterin in Schwerte, oder die Künstlerin Ilkas Breker. Aber auch Mitglieder des aktuellen Kollegiums, der Hausmeister Volker Krämer oder Schul-Sozialpädagoge Dennis Herkelmann wurden interviewt. Wie fortschrittlich die Josef-Reding-Schule schon damals war, zeigte ein Sequenz der Film-AG, die mit dem ersten Schulleiter Franz Dahlhoff die Arbeit der Tagesschau analysierte und dafür auch Mr. Tagesschau Karlheinz Köpke persönlich in Hamburg besuchte.
Buntes Programm und Ehemaligentreffen
Mit dem einem poetischen Vortrag „Bild des Lebens“ des Zirkus-Pädagogen Alexander Koplin und einem anschließenden Geburtstagsständchen klang der offizielle Festakt aus.
Draußen standen dann tagsüber zwei Vorstellungen des Zirkus ohne Grenze im Mittelpunkt des Schulfestes- Damit den Besuchern außerhalb der Vorstellungen nicht langweilig wurde, hatte die Schule auf dem Pausenhof gemeinsam mit ihren Kooperationspartnern Treffpunkt Villa, DRK, Aktive Bürgerschaft, Ortsjugendring ein Kistenklettern, Bungee-Run, eine Hüpfburg, das Spielmobil sowie Imbiss- und Getränkestände organisiert. Alle, die sich über die Josef-Reding-Schule informieren wollten, konnten dies bei einem Rundgang durch die Klassenräume tun.
Für viele der absolute Höhepunkt war dann ab 18.30 Uhr das große Treffen aller Ehemaligen der Schule. Nicht weniger als über 1 000 Gäste wurden dazu erwartet.