Friedhelm Klemp schlägt Förderverein für Schöne Flöte vor: „Gemeinde beim Erhalt des Freibads unterstützen“
Wenn Friedhelm Klemp in dieser Tage am Freibad Schöne Flöte vorbeischaut, blutet ihm das Herz: „Es ist wirklich sehr schade, dass unser schönes Freibad bei diesem herrlichen Sommerwetter nicht mehr täglich geöffnet ist.“ Überhaupt sieht Klemp einiges im Argen liegen in der Schönen Flöte. Per Rundschreiben an die Verwaltungsspitze und den Vorsitzenden Betriebsausschusses, Dieter Buckemüller, und regte Friedhelm Klemp deshalb die Gründung eines Förder- oder Unterstützungsvereins für die Schöne Flöte an.
„In unserer Kinder- und Jugendzeit war unsere Schöne Flöte im Sommer das tägliche Freizeitvergnügen, auch wenn das Wetter mal nicht so einladen war“, erinnert darin Friedhelm Klemp. „Wir waren Schwimmen, konnten Turmspringen und haben fangen oder Fußball auf der Wiese gespielt.“
Freibad hat auch besondere soziale Komponente
Natürlich habe sich das Freizeitverhalten in unserer Gesellschaft geändert, räumt das Ratsmitglied der Grünen ein. „Dennoch ist die Schöne Flöte noch immer im Sommer ein beliebtes Freizeitvergnügen für Jung und Alt, übrigens auch für Besucher aus den Nachbarorten.“
Freizeitbäder in Ortsnähe bieten aber nicht nur Freizeitvergnügen, so Klemp weiter. „Sie haben auch eine besondere soziale Komponente. Kinder, Jugendliche und Erwachsene mit wenig finanziellem Spielraum bieten sie im Sommer die Möglichkeit, Urlaubsfeeling zu genießen.“ Darum sei es besonders bedauerlich, dass jetzt und besonders in den beginnenden Sommerferien montags und dienstags nach dem Frühschwimmen das Holzwickeder Freibad geschlossen bleibt.
Fachkräftemangel und Krankenstand machten dies leider notwendig. „Es ist aber auch nicht gewährleistet, dass es in den nächsten Jahren besser wird“, glaubt Klemp. „Andererseits erkennen wir, dass die vereinsgeführten Bäder im Umland, wie in Unna, Dellwig, Ergste und anderen Orten in NRW auf vollen Touren laufen.“ Aus diesem Grund bittet Klemp in seinem Schreiben an die Verantwortlichen im Rathaus darum, über seinen Vorschlag nachzudenken, kurzfristig einen Förderverein oder eine Unterstützergruppe für die Schöne Flöte zu gründen.
Ehrenamtliches Engagement nutzen
„Um es ganz deutlich zu sagen“, so Friedhelm Klemp, „Ziel ist nicht, ein Bürgerbad zu gründen, die Gemeinde dabei zu unterstützen, unsere Schöne Flöte langfristig zu erhalten, besondere Aktionen zu planen und zu begleiten, aber auch bei Arbeitseinsätzen behilflich zu sein.“
Vorstellbar sei da etwa eine Kooperation mit dem Fitness- und Gesundheitsstudio Fit ‚n‘ well, auch eine noch engere Zusammenarbeit mit der DLRG und den Orcas wäre sicher sinnvoll, vielleicht auch mit der Gruppe „Mit Rat und Tat“, die in der Gemeinde schon so viel geschafft hat. „Unsere Gesellschaft lebt doch vom Ehrenamt, das durch Hartnäckigkeit, Kreativität und Begeisterung sowie durch viele Arbeitseinsätze gute Grundlagen für unser Zusammenleben geschaffen hat“, meint Klemp. „Warum sollte das nicht auch für die Schöne Flöte funktionieren?“
Auch wenn sein Vorschlag noch keine Sofortlösung für die aktuelle Personalnot ist, verspricht sich Klemp auch in dieser Hinsicht einiges davon. „Je mehr Menschen eingebunden sind, desto besser. Man könnte etwa auch mit Hochschulen und angehenden Sportpädagogen Kontakt aufnehmen. Es gibt sicher auch einige ukrainische oder andere Flüchtlinge in der Gemeinde, die gerne Servicearbeiten übernehmen würden.“
Orcas finden Idee gut: Je mehr Unterstützer, desto besser
Bei der DLRG Holzwickede rennt Friedhelm Klemp mit seinem Vorschlag offene Türen ein. „Wir finden jeden Vorschlag gut, der unserem Freibad nützt und hilft, es zu erhalten“, betont Arne Schulte-Altedorneburg. „Schließlich ist es unser Zuhause. Unsere Ehrenamtlichen sind schon jetzt regelmäßig eingebunden. Da gäbe es sicher noch andere Möglichkeiten. Je mehr Unterstützer und Kümmerer die Schöne Flöte hat, desto besser.“
Deutlich skeptischer sieht Kämmerer Andreas Heinrich, aktueller Vertreter des erkrankten Betriebsleiters Stefan Petersmann, den Vorschlag Klemps. „Es müssten sich erst einmal Leute finden, die einen Förderverein oder eine Unterstützergruppe für die Schöne Flöte gründen wollen. Wenn es Leute gibt, die das machen wollen, kann eigentlich niemand Nein dazu sagen. Ob ein Förderverein aber bei einem kommunalen Eigenbetrieb überhaupt rechtlich zulässig ist, müssten wir auf jeden Fall vorher prüfen.“
Immerhin gibt es mit den „HowiBib-Freunden“, dem Förderverein für die Gemeindebibliothek, bereits ein positives Beispiel in der Gemeinde. Seit es diesen Förderverein gibt, hat die Gemeindebibliothek zweifellos an Profil und Qualität gewonnen.