Datenleitung an Landskroner Straße immer wieder gekappt: Nach drei Jahren kommt Leitung endlich unter die Erde
Claudia und Michael Kersting, die in der Landskroner Straße 127a in Holzwickede wohnen, wähnen sich schon seit Monaten im falschen Film: Immer wieder kappen unbekannte Vandalen ihre überirdisch verlegte Telefon- und Internetleitung. Im Ergebnis fällt bei ihnen tagelang das Festnetztelefon und Internet aus. Besonders ärgerlich ist das für Claudia Kersting, die teilweise im Homeoffice arbeitet. Allein neunmal (!) ist ihre Datenleitung bisher schon von Unbekannten gekappt worden.
Als wäre das nicht schon ärgerlich genug, müssen sich die Kerstings auch noch nach jedem Anschlag mit dem Service der Telekom (Eigentümer der Leitung) auseinandersetzen. Sie selbst sind Kunden bei 1&1. Zwar wurde die Leitung bisher letztlich immer wieder im Auftrag und bezahlt von 1&1 repariert. Doch oft dauert es mehrere Tage bis endlich wieder alles richtig funktioniert. Die Telekom als Eigentümerin der Leitung erstattet zwar regelmäßig Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung, weigert sich jedoch hartnäckig, die oberirdische Leitung bis zum Haus der Kerstings unterirdisch zu verlegen, so wie es die Kerstings immer wieder angeregt haben.
„Spatzenhirn“ schlägt zum neunten Mal zu
Auch nach der achten (!) Durchtrennung der Leitung Ende vorigen Monats erstattete die Telekom wieder Strafanzeige und reparierte die Leitung (Emscherblog berichtete). Doch die Kerstings konnten sich nur wenige Tage über die wieder funktionierende Datenleitung freuen. „In der Nacht zum 1. Oktober hat das Spatzenhirn wieder zugeschlagen“, meldete Michael Kersting den nunmehr neunten (!) Anschlag. „Ich bin stinksauer, dass man uns seitens der Telekom so hängen lässt, wie Menschen zweiter Wahl. Nur weil wir keine Kunden der Telekom sind.“
Repariert ist die oberirdische Leitung bislang zur provisorisch. „Wir haben zwar wieder Internet, aber das fällt zwei- bis dreimal am Tag aus und im Homeoffice ist das nicht so prickelnd“, berichtet Michael Kersting noch am Mittwoch dieser Woche. „Die Ausfälle dauern immer ungefähr eine Minute und wenn man dann über Internet beruflich telefoniert, wird man getrennt. Das ist natürlich auch keine hundertprozentige Lösung. Aber auf Anfrage bei 1&1 heißt es nur: Drei Unterbrechungen am Tag seien zumutbar.“ Kein Wunder, dass die Kerstings inzwischen der Verzweiflung nahe sind.
1&1 will Zuleitung unterirdisch verlegen
Seit gestern scheint sich nun aber für ihr leidiges Problem eine finale Lösung abzuzeichnen. „Wir haben eine tolle Nachricht von 1&1 bekommen“, meldete sich ein hocherfreuter Michael Kersting: „1&1 hat uns mitgeteilt: ,Damit Ihre Zuleitung nicht mehr einfach beschädigt werden kann, verlegen wir diese unterirdisch in einem speziellen Rohr. Sobald die Bauteile vorliegen, beginnen wir unverzüglich mit den Arbeiten. Sobald mir ein Zieltermin vorliegt, benachrichtigen wir Sie.'“
Nach immerhin gut drei Jahren scheint zumindest eines der beiden beteiligten Kommunikationsunternehmen doch noch zur Vernunft gekommen zu sein.
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