Nach drei Jahren Zwangspause wird das Bürgerschützenfest am Wochenende ein anderes sein
Am kommenden Wochenende ist es so weit: Nach drei Jahren Zwangspause feiern die Holzwickeder Bürgerschützen von Freitag (30. Juni) bis Sonntag (2, Juni) wieder ein Schützenfest auf dem Platz von Louviers. Es wird das 70. Schützenfest seit Wiederbegründung des Vereins nach dem 2. Weltkrieg sein. Bei aller Tradition wird es aber auch ein anderes Schützenfest sein:
Denn erstmals feiern die Bürgerschützen nach der neuen Festordnung (Emscherblog berichtete). Das bedeutet: Das Schützenfest dauert nicht mehr vier, sondern nur noch drei Tage. Die Holzwickeder Bürgerschützen schießen ihren neuen König nicht mehr am Festmontag aus. Vielmehr findet das Vogelschießen bereits am Festsamstag statt.
Das erste Schützenfest mit der neuen Festordnung nach der langen Pause ist für die Bürgerschützen wegweisend, weiß auch der BSV-Vorsitzende Frank Weber. „Es ist spannend. Denn es hat sich schon einiges an der Einstellung der Menschen verändert. Ein Teil kann es kaum erwarten, dass es endlich losgeht und ein Teil muss aber auch erst wieder geweckt werden.“
Vogelschießen am Samstag und Platzprobleme
Als wäre das noch nicht genug, gibt es auch noch ein Platzproblem bei diesem ganz besonderen Schützenfest. Denn bekanntlich zwang ein Wasserschaden den DRK-Kindergarten „Hokuspokus“ zur Umsiedlung auf den Festplatz. Seit einigen Monaten schon sind die Kinder und die Erzieherinnen und Erzieher in einem Containerdorf auf dem Festplatz untergebracht, bis die Sanierung an der Hauptstraße abgeschlossen ist. Doch ein Rechtsstreit mit der Versicherung verzögert die Sanierung bislang.
Klar war deshalb schon lange: Eine Kirmes mit großen Fahrgeschäften kann es nicht geben, da kein Platz dafür da ist.
Zwar kann das Schützenfest mit Festzelt und Vogelschießen am kommenden Wochenende auf dem Festplatz stattfinden, weil sich alle Verantwortlichen um einen Kompromiss bemüht haben. Dennoch musste das Festzelt mitten auf dem Festplatz aufgebaut werden, weil die Kita länger als erwartet genutzt worden ist. „Jetzt stehen wir eben mitten auf dem Platz, aber der Standort ist auch nicht schlecht“, so Frank Weber.
Nicht nur an den neuen Standort des Festzeltes werden sich die Besucher gewöhnen müssen. Es gibt auch einen neuen Festwirt: Frank Kleinert aus Menden. Dass es den berühmt-berüchtigten „Mallorca“-Freitagabend auch nicht mehr geben wird, sieht der BSV-Vorsitzende dagegen nicht als Manko an. „Das war ja sowieso keine Veranstaltung von uns“, betont Frank Weber. „Trotzdem haben diese Veranstaltungen unserem Ruf eher geschadet.“
Festumzug am Sonntag mit vielen Gastvereinen
Bei allen Schwierigkeiten haben die Bürgerschützen ihren Optimismus nicht verloren. „Wir feiern ja auch nicht für uns allein, sondern für die ganze Gemeinde“, betont Frank Weber. „Das Schützenfest ist auch eine gute Werbung für die Gemeinde und bringt viele auswärtige Gäste nach Holzwickede.“ Dafür legen sich die Schützen ehrenamtlich ins Zeug, schmücken etwa auch die Emscherquellgemeinde für das Schützenfest. „Nur sehen viele die ganze ehrenamtliche Arbeit nicht, die für das Schützenfest nötig ist“, meint Frank Weber.
Optimistisch ist Weber auch, dass die Verlegung des Vogelschießens auf den Festsamstag (ab 11 Uhr) auf das erhoffte größere Zuschauerinteresse stößt. Der neue Schützenkönig wird dann am Sonntag gemeinsam mit dem Kaiserpaar Karin und Karl-Heinz Pakusch am Festumzug durch die Gemeinde teilnehmen. Das Kaiserpaar – auch das ein Novum – regiert zwar das Holzwickeder Schützenvolk seit 2019, hat aber als amtierendes Kaiserpaar noch keine Parade angeführt.
Die Musik beim Schützenfest, die im Vorjahr noch Grund für die Absage des Schützenfestes war, ist in diesem Jahr kein Problem mehr: Gleich vier Spielmannszüge bzw. Musikvereine habe ihre Teilnahme zugesagt. Neben der Bergwerkskapelle Dortmund-Ost, dem Trommlercorps Dortmund-Huckarde und dem Fanfarenzug Dortmund-Wickede wird der Umzug auch noch vom Spielmannszug Herne und natürlich vielen Gastvereinen begleitet.
Eugen Drimmelfink
Die Party muss ja der Oberkracher werden, bin ja gespannt. Was war hier in den letzten (Schützenfest)Jahren nicht zu lesen gewesen, wie schwach die Ballermannpartys gewesen seien. Dabei war dort meines Erachtens gute Stimmung gewesen. Nun wurde das Partykonzept auf besonderen Wunsch derjenigen geändert, die am lautesten gemeckert haben und sowieso nicht wirklich feiern. Aber jetzt können sie ihre Partyfähigkeiten ja unter Beweis stellen und zeigen, dass sie eine bessere Feier bieten, wenn deren Musik nun endlich läuft.