Eckgrundstück der ehemaligen Bäckerei Freise: Schlimme Zustände lassen Nachbarn verzweifeln
Schon seit Jahren klagen die Nachbarn der ehemaligen Bäckerei Freise an der Ecke Josef- und Hauptstraße über die Zustände im Umfeld dieses Gebäudes. Ständiges Ärgernis ist das Müllproblem, das wiederum vermehrt Ratten anzieht. „Wir haben innerhalb kürzester Zeit mehrfach einen Kammerjäger hier gehabt“, schimpft eine Anwohnerin (Name d. Red. Bekannt). „Das letzte Mal habe ich ihn sogar selbst bezahlt. Langsam hört der Spaß auf.“ Besonders bitter für die Anwohner: Sie fühlen sich von der Gemeinde im Stich gelassen.
Woher die Ratten kommen, ist für die Nachbarn keine Frage: „Sie müssen sich nur mal neben die große blaue Tonne stellen, die seit Wochen nicht geleert ist. Da ist richtig Leben drin“, so die Anwohnerin. Inzwischen tummeln sich die Nager aber auch schon in den Kellern der Nachbarhäuser.
Müll lockt Ratten an
Es fängt schon damit an, dass die Abfallbehälter des Eckhauses nicht auf dem eigenen Grundstück, sondern im öffentlichen Straßenraum stehen. Die blaue Tonne ist ein ca. ein Kubikmeter großer Container, der eigentlich nur für Papier gedacht ist. „Von Schrott bis Essenabfälle ist da alles Mögliche drin“, so ein weiterer Nachbar (Name d. Red. bekannt). Auch die beiden kleineren Mülltonnen daneben quellen schon einen Tag nach der Abfuhr in dieser Woche wieder von Abfällen über. „Von Mülltrennung haben die Bewohner des Eckhauses noch nie etwas gehört“, so eine Nachbarin. „Eigentlich gibt es auch viel zu wenig oder zu kleine Mülltonnen für das Haus“, so die Frau weiter. „Das Problem ist nur: Niemand weiß genau, wie viele Personen dort überhaupt wohnen.“
Anwohnern fühlen sich im Stich gelassen
Für die Nachbarschaft ist absolut unverständlich, wie desinteressiert die Gemeinde offenbar an der ganzen Problematik ist: „Die große blaue Tonne ist schon wochenlang nicht mehr geleert worden. Die beiden kleinen Tonnen sind am Tag der Leerung in dieser Woche schon wieder proppenvoll“, berichtet die Anwohnerin. „Ich habe dem Ordnungsamt auch schon eine E-Mail geschrieben. Aber es ist nichts passiert.“
Ein beliebter Trick der Bewohner des Eckhauses sei es, berichten die Nachbarn, dass die Mülltonnen dienstags zur regulären Leerung in der Josefstraße geleert werden. Anschließend werden sie sofort wieder vollgestopft und mittwochs noch einmal ein paar Meter weiter an der Hauptstraße herausgestellt. „Dort werden die Tonnen dann wieder geleert, weil die Hauptstraße zu einem anderen Abfuhrbezirk gehört.“
Häufig landen auch Gewerbeabfälle in den Tonnen, so die Nachbarn. Denn in der ehemaligen Backstube der Bäckerei wird an Autos herumgeschraubt – nicht selten bis spät in der Nacht. „Es kommen hier regelmäßig Transporter mit ausländischen Kennzeichen an, die alte Autos anliefern. Die stehen dann hier tagelang, gerne auch im Halteverbot, herum, bis sie wieder abgeholt werden. Darum kümmert sich niemand von der Gemeinde.“
Probleme der Gemeinde längst bekannt
Bei der Gemeinde ist das Abfallproblem offenbar länger bekannt. „Wir haben auch schon Sonderleerungen in Rechnung gestellt und einiges andere probiert“, bestätigt Tanja Flormann. Warum die regelmäßigen Verstöße gegen die Abfallentsorgungssatzung nicht konsequent geahndet oder Tonnen mit ständigen Fehleinwürfen nicht ungeleert stehen bleiben? Achselzucken bei der Umweltbeauftragten: „Die Sache ist schwierig.“ Warum sie das ist – darüber wollte Tanja Flormann nichts sagen. „Ich werde die Sache mal hier im Hause ansprechen.“
Das Ordnungsamt hat sich offenbar ebenfalls schon mit den Zuständen auf dem Eckgrundstück beschäftigt, war zuletzt vor über einem Jahr sogar vor Ort. „Wir haben auch eine Mitteilung von Anwohnern bekommen“, bestätigt Torsten Doennges, stellvertretender Fachbereichsleiter. Weil es dabei aber um die Abfallentsorgung ging, sei diese an die Umweltbeauftragte weitergeleitet worden. „Wenn wir danach keine erneute Mitteilung bekommen, gehen wir davon aus, dass die Sache erledigt ist. Wir können ja nicht jede Woche dort kontrollieren.“
Bei dauernden Verstößen gegen die Abfallsatzung sei es keineswegs schwierig für die Gemeinde, sofort zu reagieren, meint der stellvertretende Ordnungsamtsleiter. „Die Mülltonnen stehen ja nach vorne auf der Straße und betreffen auch die ganze Nachbarschaft.“
Bürger-Delegation war sogar bei Bürgermeisterin
Von einem verstärkten Auftreten der Ratten im Bereich des Eckgrundstücks sei ihm allerdings bisher nichts bekannt, versichert Doennges. „Selbstverständlich werden wir uns darum jetzt sofort kümmern. Aufgrund des warmen Klimas im Sommer haben sich die Ratten stark vermehrt. Ich kann nur appellieren, dass sich die Leute sofort an uns wenden, wenn irgendwo verstärkt Ratten auftreten sollten, damit wir reagieren können.“
Allein der Nachbarschaft in der Josefstraße fehlt der Glaube: „Wir waren schon vor über einem Jahr sogar mit einer ganzen Delegation bei der Bürgermeisterin, um diese Zustände vorzutragen und uns zu beschweren“, erklärt einer der Nachbarn. „Die Bürgermeisterin hat sich das alles angehört, aber passiert ist – nichts.“
Josefstraße, Müllproblem, Rattenplage
Minerva78
Das Rattenproblem ist nicht bekannt? Das ist eine unverschämte Behauptung. Ich darf kurz einen Artikel einer hiesigen Tageszeitung von 2017 (!!!) zitieren
„…Größere Mülltonne soll Ratten verhindern….; man werde die Situation auch künftig weiter im Auge behalten, heißt es dazu von der Verwaltung“.
Im Auge behalten….hat sich das Thema tatsächlich nicht weggeguckt?
Und es gab Meldungen. Immer und immer wieder.
Und das hat nichts mit wöchentlichen Kontrollen zu tun. Die Tonnen sind fast für Blinde sichtbar inkl deren Fehlbefüllung. Noch offensichtlicher könnten die nur mit einem Rundumlicht sein. Liebe Zuständigen, bitte erklärt uns Anwohner nicht für blöd! Und ja, sicher ist das „schwierig“. Das haben wir Anwohner wohl zuerst bemerkt in dem Versuch etwas zu erreichen.
Tom
Das die Gemeinde bei Problemen wegschaut ist allgemein bekannt. Haben Sie vielleicht Angst mit dem Eigentümer oder Mietern zu sprechen? Eventuell mal nachsehen ob bei den Schraubern eine Gewerbeerlaubnis vorliegt und den Mülltonne bei falscher Befüllung stehenlassen. Bei jedem anderen Bürger würde das so praktiziert.
Frank Ertelt
Das Gemeinwohl kapituliert vor der Unfähigkeit und Problem Schieberei, der von der Gemeinde gewählten Bürgermeisterin und dessen Schiebeabteilungen, immer wieder. Diese Betonköpfe in der Verwaltung könne einfach nicht logisch denken. Darum Gemeinde erledigt Eure Probleme selbst, lasst die Bürgermeisterin und Ihr Gefolge sich selbst verwalten und das fast 5 Millionen Euro teurere neue Rathaus. Damit sind sie am Limit der Verwaltungsmöglichkeiten.
Erbärmliches Zeugnis für Holzwickede und Glückwunsch für die Sinnlose Planung und Steuerverschwendung des Bürgersteiges von der Rausinger Straße. Ob ein Radweg Sinnvoll ist oder nicht sei mal dahingestellt, aber Mütter mit Kinderwagen oder ältere Mitbürger mit Rollatoren würden es sehr begrüßen einen Bürgersteig zu haben.