Soziale Stiftung übernimmt Bewirtschaftung des Emscherquellhofes
Der Emscherquellhof erhält einen neuen Bewirtschafter und öffnet sich für die breite Öffentlichkeit. Gleichzeitig soll das restaurierte historische Fachwerkensemble in Holzwickede weiterhin ein Aushängeschild für die Emschergenossenschaft und die Gemeinde Holzwickede bleiben. Das teilte die Genossenschaft gestern mit. Zeitgleich informierte Bürgermeisterin Ulrike Drossel gestern auch den Gemeinderat über den neuen Sachstand.
Danach wird der Emscherquellhof ab 1. März von der wewole Stiftung aus Herne bewirtschaftet. Beim neuen Bewirtschafter handelt es sich um einen Stiftungsverein und Sozialunternehmen, das gemeinnützig und mildtätig arbeitet. Zentraler Auftrag der Stiftung ist es, Menschen mit Behinderungen zu unterstützen, zu fördern, zu begleiten und zu betreuen.
Aktuell ist geplant, den Emscherquellhof Ende April/Anfang Mai für die breite Öffentlichkeit zu eröffnen. Ab dann wird der Hof regelmäßig an den Wochenenden (freitags bis sonntags) bei Kaffee und Kuchen geöffnet sein. Ein richtiges Café, wie es sich die Gemeindespitze wünscht, wird es aber vorläufig nicht geben. Für die Emschergenossenschaft bleibt der Hof mit dem neuen Bewirtschafter als Aushängeschild ihres Generationenprojekts Emscher-Umbau ebenso erhalten wie für Holzwickede als Emscherquellgemeinde.
Öffnung für breite Öffentlichkeit an Wochenenden
Trauungen im Emscherquellhof werden auch künftig durch die wewole Stiftung vor Ort unterstützt, wie die Emschergenossenschaft dazu mitteilt. Größere Feierlichkeiten für Interessierte sind voraussichtlich ab 2019 möglich. Traditionelle Veranstaltungen wie das Emscherquellfest, „Mord am Hellweg“ sowie das öffentliche Adventsfenster sollen weiterhin stattfinden.
Auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: Menschen mit Behinderungen werden von der wewole Stiftung am Emscherquellhof ihren Fähigkeiten entsprechend für Arbeiten in der Grünpflege und beim Catering eingesetzt.
Das Konzept der Emschergenossenschaft zur Bewirtschaftung des Quellhofes setzt auf Nachhaltigkeit, informelles Lernen sowie eine enge Kooperation mit regionalen und sozialen Partnern, so die Emschergenossenschaft. Am Standort an der Quellenstraße 2 wird beispielsweise durch den Kreisimkerverein Unna-Hamm geimkert.
Enge Kooperation mit Gemeinde im Bereich Touristik
Ein Ziel ist es, möglichst bald das erste „Emscher-Gold“ vom Emscherquellhof anbieten zu können – so wie es am anderen Ende der Emscher in Dinslaken am Emschermündungshof bereits der Fall ist. Zudem wird es vor Ort zahlreiche Info zum Imkern und zum Thema Wildbienen geben.
Auch die historische Obstwiese soll mit neuen Partnern ausgebaut werden. Eingebunden werden soll zudem die VHS Unna-Fröndenberg-Holzwickede mit Lesungen und anderen Veranstaltungen. Mit solchen Kooperationen habe man in Dinslaken gute Erfahrungen gemacht, so die Emschergenossenschaft.
Weiterhin soll es im Quellhof reichlich Informationen zur Geschichte der Emscher und Umgestaltung des Fluss-Systems durch die Emschergenossenschaft geben.
Mit der Gemeinde Holzwickede will die Emschergenossenschaft eng in den Bereichen Touristik und bei der Anbindung an das Radwegenetz der Gemeinde zusammenarbeiten. So soll etwa der Startpunkt des Emscher-Radweges am Emscherquellhof entsprechend hergerichtet und beworben werden. Im Gespräch mit der Gemeinde und der wewole Stiftung ist außerdem für einen späteren Zeitpunkt die Einrichtung eines Cafés im alten Backhaus des Quellhofes.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel bezeichnete die geplante Öffnung des Quellhofes an den Wochenenden für eine breitere Öffentlichkeit im Gemeinderat am Donnerstagabend als „sehr schöne Entwicklung“. Die Öffnung des Emscherquellhofes sei „ein lange gehegter Wunsch der Gemeinde“.
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