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Das Gebäude Massener Str. 71 (Mitte) will die CDU-Fraktion veräußern, um darin bezahlbare Mietwohnungen zu schaffen. In einem zweiten Schritt soll das auch mit dem Gebäude Nr. 69 (vorne) geschehen. (Foto: P. Gräber - Emscherblog.de)

120 qm Wohnung für Flüchtlinge frei: Aber Gemeinde hat keine Eile

In den beiden Unterkünften an der Massener Straße 69 und 71 sind aktuell 76 Menschen aus 17 Nationen widrigstren Umstänmden untergebracht. (Foto: Peter Gräber)
Die beiden Unterkünften an der Massener Straße 69 und 71 reichen zur Unterbringung längst nicht mehr aus. (Foto: Peter Gräber)

Die Gemeinde Holzwickede sucht weiter händeringend weiter nach privaten  Unterbringungsmöglichkeiten für die Flüchtlinge. Aktuell sind es 145 Menschen, die von der Gemeindeverwaltung untergebracht werden müssen. Fast jeden Tag kommen neue Flüchtlinge hinzu. Umso unverständlicher ist es, dass die Verwaltung es im Einzelfall offenbar nicht besonders eilig hat, wenn ein Vermieter schon mal eine große Wohnung anbietet.

Zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden derzeit die Häuser an der Massener Straßem 69 und 72,  das Gebäude Nordstraße 58, das ehemalige Sozialkaufhaus Bahnhofstraße 23, die ehemalige Rettungswache Friedrich-Ebert-Straße 4, das Sportheim Opherdicke sowie ab Ende des Monats auch das zweite Gebäude des früheren Sozialkaufhauses an der Bahnhofstraße 23. Auch die kleine Turnhalle neben dem Hallenbad am Schulzentrum soll demnächst zur Unterbringung genutzt werden.

In dieser Situation hat sich eine Hausbesitzerin vor mehr als drei Wochen dazu entschlossen, eine 120 ­ qm  große Wohnung  in ihrem Haus Hauptstraße 26 für Flüchtlinge zur Verfügung zu stellen. Die Wohnung ist komplett renoviert, hat ein großes Bad und ein Gästetoilette. Eine Küche ist, wie meistens bei privaten Vermietungen, nicht eingerichtet. Lediglich einige Türen müssen noch eingesetzt werden. Ansonsten ist die Wohnung bezugsfertig. Angeboten wurde die Wohnung durch ihren Ehemann, ein Ratsmitglied und Unternehmer in Holzwickede, das um Rückmeldung gebeten hatte und diese auch zugesagt bekam.

Private Unterbringungsmöglichkeiten weiter gesucht

Doch bis heute hat die Verwaltung nichts von sich hören lassen, wundert sich das Ratsmitglied. „Die Verwaltung hat derzeit sicher viel zu tun. Aber gar nichts mehr von sich hören lassen, ist schon etwas merkwürdig“, wundern sich die Vermieter.

Auf Nachfrage bestätigte Uwe Detlefsen, der 1. Beigeordnete der Gemeinde, dass  die fragliche Mietwohnung tatsächlich der Gemeinde angeboten worden sei. Es habe auch eine E-Mail dazu gegeben. Die Gemeinde habe auch „großes Interesse an dieser Wohnung“. Leider habe man das Ratsmitglied, das auch einen eigenes Unternehmen in Holzwickede führt, bislang nicht mehr erreichen können. „Wir haben es mehrfach vergeblich versucht“, meint Detlefsen. „Es gibt da wohl einen Zahlendreher in der Telefonnummer.“  Die Gemeinde werde es heute (1.10.) noch einmal versuchen, das Ratsmitglied zu kontaktieren, verspricht Uwe Detlefsen.

Gleichzeitig betont der Beigeordnete noch einmal, dass die Gemeinde nach wie vor sehr an privaten Unterbringungsmöglichkeiten interessiert sei. Von den Flüchtlingen in der Gemeinde sind 14 Asylbewerber inzwischen offiziell anerkannt. „Das gibt uns auch wieder andere Möglichkeiten bei der Unterbringung dieser 14 Personen“, sagt Uwe Detlefsen. „Wenn jemand also eine Wohnung anbieten kann, sollte er sich unbedingt bei uns melden. Wir sind für jeden Platz dankbar, der frei wird“, appelliert der Beigeordnete.

Flüchtlinge


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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