Privater Nahverkehr für Bankdrücker: Gemeinde stellt weitere Mitfahrbank auf
Die Gemeinde Holzwickede hat eine weitere Mitfahrbank durch den Baubetriebshof aufstellen lassen. Die Bank steht an der Hauptstraße vor dem Optiker Mosbach und ist die zweite ihrer Art. Die erste Mitfahrbank wurde im Ortsteil Hengsen vor der Pizzeria Massener- / Oststraße aufgestellt. Eine weitere Bank soll noch folgen und in Opherdicke in Absprache mit der Ortsvorsteherin Petra Kittl vor der ev. Kirche aufgestellt werden. „Leider konnten wir diese Mitfahrbank Wegen der Großbaustelle noch nicht aufstellen“, so Bürgermeisterin Ulrike Drossel. „Aber das wollen wir so schnell wie möglich nachholen.“
Die Mitfahrbänke sind im Rahmen der Bürgerbeteiligung an den Planungen für die Integrierte Stadtentwicklung (ISEK) angeregt und unter Beteiligung der Parteien und Verwaltung umgesetzt worden. Als Reaktion auf die schlechten Nahverkehrsverbindungen zwischen den beiden Ortsteilen Opherdicke/Hengsen und der Gemeindemitte gab es von Bürgern die Anregung, als einen Lösungsansatz Mitfahrbänke zu installieren.
Wer sich ins Zentrum oder von dort wieder zurück nach Hengsen oder Opherdicke von Privatpersonen in ihrem Pkw mitnehmen lassen möchte, kann sich auf die Bank setzen, sein Fahrziel über eine kleine Tafel anzeigen – und darauf hoffen, dass ein freundlicher Verkehrsteilnehmer anhält.
Nutzung erst ab 18 Jahren
Seitens der Holzwickeder CDU wurden allerdings auch Bedenken angemeldet. Die Gemeinde reagierte darauf und hat an den Bänbken Piktogramme angebracht, die darauf hinweisen, dass die Mitfahrbänke erst ab 18 Jahren genutzt werden dürfen. „Außerdem haben wir mit der Leitung der Hauptschule und des Gymnasiums gesprochen“, so Bürgermeisterin Ulrike Drossel. „Von dort wurden keinerlei Bedenken angemeldet.“ Das CSG wird außerdem auf die Gemeindeseite verlinken, wo noch einmal ausführlich die Nutzungsbedingungen für die Mitfahrbänke erläutert werden.
Bürgermeisterin Ulrike Drossel betonte heute bei der Inbetriebnahme der Mitfahrbahn an der Hauptstraße: „Das ganze System beruht einer freiwilligen Nutzung. Niemand muss sich verpflichtet fühlen, es zu nutzen. Auch wenn ein Autofahrer anhält, darf man es ruhig sagen, wenn man nicht mitfahren möchte.“
Zunächst etwa ein Jahr lang will die Gemeinde sehen, wie dieses freiwillige Angebot angenommen wird. „Danach werden wir eine Bilanz ziehen“, so Ulrike Drossel.
In anderen, insbesondere ländlichen Kommunen ist das System gut angenommen worden, berichtet Wirtschaftsförderer Stefan Thiel. Auch in Nortkirchen haben sich die Mitfahrbänke bewährt. Von dort hat die Gemeinde die jetzt aufgestellten Bänke, was die Ausstattung und Farbe angeht, 1:1 übernommen. Etwa 3 000 Euro kosten die drei aufgestellten Mitfahrbänke, die aus dem Etat für Straßenbau finanziert werden.