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Der Konflikt um Schulleiterin Andrea Helmig-Neumann schwelt schon länger als bisher bekannt: Seit fast zwei Jahren drängt die Gemeinde auf Abberufung der Schulleiterin -- und wird mit ihrer Bitte hartnäckig von der Schulaufsicht in Arnsberg ignoriert. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Keine Überraschung

Für alle, die sich auch nur einigermaßen in Beamtenrecht auskennen, dürfte die Entscheidung der Bezirksregierung, die umstrittener Schulleiterin des CSG in ihrer Funktion weiter wirken zu lassen, keine Überraschung sein.

Um einen deutschen Beamten oder eine Beamtin gegen seinen/ihren Willen versetzen oder gar aus dem Beamtenverhältnis entfernen zu können, müsste dieser/diese schon die sprichwörtlichen goldenen Löffel gestohlen haben. Empathielose Pädagogik oder soziale Inkompetenz reichen dafür leider nicht aus. Wenn Schüler plötzlich nicht mehr in die Schule gehen wollen, Suizid-Gedanken äußern und auch umsetzen wollen, von ihrer Schulleiterin  vor Gericht gezerrt werden, wenn Mitglieder des Kollegiums sich dauerkrank melden oder an andere Schulen fliehen, mag das vielleicht „keinen dienstrechtlich relevanten Sachverhalt“ darstellen. Das Klima einer Schule beeinträchtigt so etwas allerdings sehr relevant.  

Mag das Vorgehen der Bezirksregierung in der Causa Helmig-Neumann auch beamtenrechtlich nicht zu bestanden sein, Anlass für Kritik bietet es durchaus. Denn wenn „keine dienstrechtlich relevanten Sachverhalte festgestellt“ worden sind, heißt das noch lange nicht, dass nach solchen Sachverhalten auch hinreichend gesucht worden ist.

Bezeichnenderweise heißt es in der Mitteilung aus Arnsberg auch nur, dass man Gespräche „mit unterschiedlichen Gremien, Gruppen und gewählten Vertretern der Schule und Gemeinde Holzwickede geführt“ hat. Mit den stärksten Kritikern der Schulleiterin unter den Eltern und Schülern wurde kein Gespräch geführt oder – soweit es um aktuelle und frühere Mitglieder des Kollegiums geht — sogar der dienstrechtliche Maulkorb bemüht.

Ob es der Bezirksregierung so gelingt, einen schon seit Jahren schwelenden Konflikt am CSG ein für allemal zu ersticken und das Holzwickeder Gymnasium zu einer „attraktiven und zukunftsfähigen Schule“ zu machen, scheint zumindest fraglich. Zumal das Verhältnis der Schulleiterin ja nicht nur zu Eltern, Schülern und Mitgliedern des Kollegiums, sondern auch zur Gemeinde Holzwickede schwer gestört ist.

Nicht umsonst hat auch die Gemeinde bereits mehrfach die Abberufung von Andrea Helmig-Neumann gefordert, was im Übrigen der Grund sein dürfte, warum sich sogar der Regierungspräsident höchstpersönlich mit dieser Angelegenheit befasst hat. Die abschließende Ankündigung seines Sprechers, dass die Bezirksregierung Arnsberg „die Schule und den Schulträger in ihrer weiteren Zusammenarbeit intensiv begleiten und unterstützen“ werde und der zuständige Hauptdezernent — übrigens ein ehemaliger Kollege von Andrea Helmig-Neumann –, die „notwendigen Kommunikations- und Entscheidungsprozesse begleitet und fördert“, erscheint vor diesem Hintergrund in einem ganz besonderen Licht.

Bezirksregioerung, CSG-Leiterin


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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