Boden- und Immobilienrichtwerte veröffentlicht: Preise steigen weiter
Schon seit Jahren steigen die Preise für Bauland und Häuser im Kreis Unna. Ein Trend, den auch die Corona-Pandemie nicht stoppen konnte, wie die aktuellste Auswertung von über 2.800 Kaufverträgen durch den Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Unna zeigt. Die Zeichen stehen erneut auf Rekord: Noch nie wurde so viel Geld im Immobilienmarkt umgesetzt wie 2020.
„Insgesamt waren es rund 693 Millionen Euro. Es wurde auf dem Immobilienmarkt noch nie so viel Geld umgesetzt wie in 2020“, bilanziert Martin Oschinski, Vorsitzender des Gutachterausschusses. „Der Geldumsatz pro Kaufvertrag ist in diesem Zeitraum um 11,6 Prozent gestiegen. Lag er 2019 noch bei rund 220.000 Euro, waren es 2020 rund 245.000 Euro.“
Häuser waren nie teurer
Um diese Daten zu erhalten, haben sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gutachterausschusses Kaufverträge aus allen Städten und Gemeinden im Kreis außer Lünen und Unna angesehen. Erkennbar aus den Daten ist vor allem: Die durchschnittlichen Kaufpreise für Ein- und Zweifamilienhäuser, Doppelhaushälften und Reihenhäuser waren nie höher.
Sie sind von 2019 auf 2020 um 8,4 Prozent angestiegen. Im Schnitt zahlten Käufer im vergangenen Jahr 267.000 Euro. Am meisten haben Käufer für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser in Werne bezahlt. Dort lagen die Preise im Schnitt bei 358.000 Euro. Am Günstigsten waren Reihenmittelhäuser in Selm mit durchschnittlich 148.000 Euro.
Im Blick: Wohnbauflächen
Doch nicht nur bei den Häusern selbst, auch bei den Wohnbauflächen steigen die Preise weiter. Ein Plus von 27 Prozent steht über den Durchschnittspreisen für Wohnbauflächen im Kreis Unna. 254 Euro mussten Käufer im Jahr 2020 im Schnitt für den Quadratmeter bezahlen. Besonders teuer waren die Quadratmeter Bauland in Schwerte (durchschnittlich 350 Euro pro qm).
„In Schwerte ist 2020 ein Neubaugebiet vermarktet worden und Bauflächen insgesamt sehr knapp. Neubauflächen sind natürlich teurer, daher erkennen wir dort zum Beispiel in den Daten auch deutliche Steigerungen im Vergleich zum Vorjahr. In Holzwickede gab es 2019 ein Neubaugebiet und 2020 eher Baulücken, daher sinken dort die Preise naturgemäß“, Dominik Finsterbusch von der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte.
Objekt individuell bewerten
Alle Richtwerte sind bereits in der Plattform Boris.NRW eingetragen. Dort kann sich also jeder ab sofort am Computer die Richtwerte für Häuser ansehen und auch eine unabhängige, neutrale und individuelle Schätzung von Häusern oder eines potentiellen Kaufobjektes erstellen lassen. Auch die Bodenrichtwerte sind dort für alle Städte und Gemeinden außer für Unna und Lünen verzeichnet.
Möglich ist das über den Immobilien-Preis-Kalkulator. Dazu einfach die Webseite www.boris.nrw.de öffnen und direkt den Immobilien-Preis-Kalkulator anklicken.
Unabhängig und objektiv
„Wichtig ist dabei auch zu wissen – und das ist ebenfalls ein Vorteil des Programms – dass keine Registrierung nötig ist“, sagt Oschinski. „Während Nutzer sich bei vielen Online-Angeboten erst anmelden müssen, ist bei Boris.NRW keine Dateneingabe vorab für die erste Einschätzung nötig.“
Übrigens: Wer nach der ersten Orientierung über das Programm genauer wissen möchte, wie viel das Haus tatsächlich Wert ist, für den erstellt der Gutachterausschuss auch individuelle Verkehrswertgutachten. Weitere Informationen gibt es bei Ralf-Thomas Wellmann von den Immobilien-Gutachten unter Tel. 0 23 03 / 27 – 1168 sowie unter www.kreis-unna.de/geoinfo. PK | PKU