Herbst im Garten: NABU gibt Tipps zum Naturschutz mit dem Spaten
Der Herbst kündigt sich an: Reife Äpfel plumpsen aus dem Geäst, viel Stauden sind verblüht. Der NABU Holzwickede gibt Tipps, wie der Garten im Herbst naturfreundlich gepflegt werden kann.
Es gibt etwa 17 Millionen Gärten in Deutschland, die Summe ihrer Fläche entspricht in etwa der Fläche aller Naturschutzgebiete in Deutschland. Die Natur in den Städten und Siedlungen könnte enorm profitieren, wenn mehr Gärten naturnah gestaltet und bewirtschaftet würden. Viele Tier- und Pflanzenarten könnten so ein Zuhause finden und so der Rückgang mancher Populationen gemildert und im besten Falle vermieden werden.
Liguster ist wertvoller als Kirschlorbeer, Ilex besser als Thuja, immergrüne Berberitze besser als Buchsbaum. Wer jetzt im Herbst Sträucher in seinen Garten setzen will, sollte Pflanzen wählen, die mit Blüten die Insekten und mit Früchten die Vögel nähren. Neben den schon genannten empfehlen sich auch Wolliger und Gemeiner Schneeball, Schneebeere, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Feuerdorn.
Sträucher und Beeren wichtig für Insekten und Vögel
Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU in Holzwickede: “Zäune und Mauern lassen sich begrünen und schaffen so wertvollen Lebensraum in der Vertikalen!” So blüht Efeu spät im Jahr und ist dann eine sehr wichtige Nektarquelle für spezialisierte Wildbienen. Geißblatt oder Rote Heckenkirsche und Clematis benötigen Rankhilfen und lassen sich deshalb gut leiten. Beide liefern reichlich Nektar. Das Geißblatt ist mit seinen tiefen Blüten besonders für Nachtfalter attraktiv und liefert im Herbst rote Beeren.
Viele der einheimischen Sträucher sind wichtige Nahrungspflanzen für Schmetterlinge! Ohne Faulbaum keine Zitronenfalter! Die Salweide, die uns mit ihren Kätzchen zu Ostern erfreut, ist eine wichtige Futterpflanze für mehr als hundert Falterarten und die beerentragenden Sträucher sind ebenfalls wichtig für viele Schmetterlinge und Wildbienen.
“Schönheiten wie Distelfalter, Purpurbär oder Kleines Nachtpfauenauge mögen die Beerensträucher so wie wir – nur aus anderen Gründen! Denn sie leben von ihnen, während wir uns an der Farbenpracht erfreuen!“, weiß Thomas Griesohn-Pflieger vom NABU.