Hundebesitzer an Massener Straße in heller Aufregung: Kleiner „Luca“ von ausgebrochenem Hund zerfleischt
Nach einer schlimmen Beißattacke, bei der am vergangenen Dienstag (28.3.) der kleine Tibet-Terrier „Luca“ auf der Massener Straße lebensgefährlich verletzt wurde, sind die Hundebesitzer aus dem Siedlungsbereich Birkenstraße noch immer in heller Aufregung. Angeblich soll es sich nicht um den ersten Vorfall dieser Art gehandelt haben. Deshalb trauen sich viele von ihnen kaum noch, den häufig genutzten Weg an der Massener Straße zum Ausführen ihrer Hunde in den nahen Wald zu nutzen.
Nach Angaben der Geschädigten (Name d. Red. bekannt*) spazierte die Halterin mit ihrem angeleinten kleinen Hund gegen 13 Uhr auf dem Weg an der Massener Straße in Richtung Süden. Etwa 50 m nach dem freistehenden Haus an der Massener Straße begegnete sie einer anderen Hundehalterin mit ihren zwei Hunden, begrüßte diese kurz und ging dann weiter.
Plötzlich sei ein großer Hund, ein Akita, freilaufend von hinten auf „Luca“ gestürzt und habe sich ohne Vorwarnung in den kleinen Hund verbissen. „Meine Frau hat versucht, unseren Hund an der Leine wegzuziehen, Schläge mit einem Ast auf den beißenden Hund und auch ein vorbeikommender Radfahrer haben die Hunde nur kurzfristig trennen können“, berichtet ihr Mann. „Unser Hund versuchte, nach Hause zu flüchten. Aber schon nach ein paar Metern hatte der große Hund ihn wieder eingeholt und sich erneut in ihn verbissen.“
Beherzte Zeugen trennen Hunde
Ein zufällig vorbeifahrender Autofahrer stoppte und eilte zur Hilfe. Dieser Zeuge (Name der Red. bekannt) schilderte die Beißattacke später als außergewöhnlich brutal: „Ich hatte gesehen, dass der Radfahrer schon den heftig attackierenden großen Hund mit seinem Rad angefahren und auf ihn eingetreten hatte, damit er von dem kleinen Hund ablässt. Doch den großen Hund hat das überhaupt nicht beeindruckt. Er hat den kleinen Hund regelrecht zerfleischt und wollte ihn wirklich töten. Weil ich so schnell nichts anderes gefunden hatte, habe ich dann mit einem großen Schneekratzer aus Hartplastik auf die Schnauze und den Kopf des großen Hundes eingeschlagen, bis der Kratzer kaputt war“, so der Zeuge. „Der große Hund hat nur kurz losgelassen und sich dann sofort wieder in den kleinen verbissen.“ Schließlich gelang es beiden Männern, mit vereinten Kräften die Tiere zu trennen. „Die Halterin des kleinen Hundes war völlig fertig und traumatisiert und hat den Hund weggetragen. Ich selbst war von oben bis unten voller Blut.“
Zwei Anzeigen beim Ordnungsamt erstattet
Besonders verärgert hat den Zeugen das Verhalten der Bewohner, von deren Grundstück der Akita ausgebrochen war: Eine vor der Haustür stehende Bewohnerin habe trotz Aufforderung nichts unternommen, um den großen Hund einzufangen. Auch der Halter, der später hinzukam, habe zunächst trotz Aufforderung nichts unternommen, da auch er keine Leine zur Hand hatte. Erst nach sehr deutlicher Ansage, den Hund zu übernehmen, der immer noch festgehalten werden musste, habe der Halter dann den Akita auf sein Grundstück zurückgeführt.
Der Zeuge und auch die Halter des lebensgefährlich verletzten kleinen Hundes haben beide Anzeige beim Ordnungsamt erstattet.
Ordnungsrechtliche Verfügung erlassen
Die Geschädigten haben inzwischen mit dem Halter des großen Hundes Kontakt aufgenommen, auch um die versicherungsrechtlichen Fragen zu klären. „Die Vehemenz der Beißattacke seines Hundes und die aus unserer Sicht vorliegende Tötungsabsicht erschüttert uns. Unser Hund hat am ganzen Körper großflächige Bissspuren und wir wissen noch nicht, ob er durchkommt“, so der Halter des kleinen Hundes. „Ich habe dem anderen Halter auch gesagt, dass es eine konkrete Gefahr für alle vorbeilaufenden Hunde und Halter darstellt, wenn sein Hund so unkontrolliert das Grundstück verlassen kann. Das müsste er unbedingt verhindern. Wenn ein Kind in diese Situation geraten wäre, hätte die Sache noch viel übler ausgehen können.“
So sieht es auch Torsten Doennges. Der stellvertretende Leiter des Ordnungsamtes der Gemeinde bestätigte heute auf Nachfrage die eingegangenen Anzeigen wegen der Beißattacke. „Wir sind daraufhin noch am selben Tag tätig geworden und ein Mitarbeiter hat sich vor Ort beim Halter informiert. Wir haben eine Ordnungsverfügung gegen ihn erlassen.“
Aus datenschutzrechtlichen Gründen wollte Torsten Doennges sich nicht zum konkreten Inhalt äußern. Allerdings erklärte der stellvertretende Fachbereichsleiter wie eine solche ordnungsrechtliche Verfügung in vergleichbaren Fällen aussieht: „Die Halter müssen dann dafür sorgen, dass ein Zaun errichtet oder so beschaffen sein muss, dass ein Hund das Grundstück nicht mehr verlassen kann. Selbstverständlich muss ein Zaun auch entsprechend hoch sein, damit er nicht übersprungen werden kann. In der Zwischenzeit, bis ein Zaun soweit hergerichtet ist, muss ein gefährlicher Hund auch auf dem Grundstück angeleint werden und einen Maulkorb tragen. Selbstverständlich kontrollieren wir das später dann auch.“
Halter des gefährlichen Hundes einsichtig
Von weiteren Zwischenfällen mit Hunden des fraglichen Halters hat das Ordnungsamt allerdings keine Kenntnis. „Es gab da lediglich vor vier Jahren schon einmal einen Vorfall, danach aber nichts mehr“, so Doennges. „Der Halter hat sich uns gegenüber auch einsichtig gezeigt und will allen Auflagen nachkommen.“
Dies bestätigte der Halter auch gegenüber dem Emscherblog. Für die Aufregung unter den Hundebesitzern nach dem Vorfall am Dienstag vergangener Woche zeigt er Verständnis. Bis auf „einen Vorfall vor vier Jahren“ mit seinem Hund habe es allerdings noch nie einen derartigen Zwischenfall mit einem seiner Hunde gegeben, betont der Halter und versichert. „Die Leute müssen keine Angst haben. Ich habe meinen Hund jetzt gesichert und weggeschlossen. Wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, dann sind die auch immer an der Leine. Doch ich sehe hier oder im Wald auch immer wieder Hundebesitzer, die ihre Tiere ohne Leine oder Maulkorb herumlaufen lassen.“
„Die Leute müssen keine Angst haben. Ich habe meinen Hund jetzt gesichert und weggeschlossen.“
– der Halter des Akitas
Bei dem Zwischenfall am Dienstag habe es sich um einen „ein Unfall“ gehandelt, so der Halter, der auf „Ermüdungserscheinungen am Zaunmaterial“ zurückzuführen sei. „So etwas passiert. Aber natürlich kümmere ich mich auch um meine Tiere und stehe für die Folgen gerade.“
Geschädigte möchten Radfahrer und Zeugin danken
In der Aufregung haben die Geschädigten die Daten des Radfahrers und auch der Zeugin mit den beiden Hunden nicht notiert. „Es wäre schön, wenn sich beide beim Emscherblog melden könnten. Wir würden uns sehr gerne bei Ihnen bedanken“, so die Halter. „Ohne ihr mutiges und beherztes Eingreifen wäre unser Hund heute sicher nicht mehr am Leben.“
* Die Namen der Beteiligten wurden auf ihren Wunsch anonymisiert
Fischer
Zerfleischt? Schuster bleib bei deinen Leisten! Wenn Luca immer noch ums Überleben kämpft, warum ist er denn dann noch am selben Abend nach Hause gekommen
Thorsten Ringholt
Moment mal:
Wenn der Halter des Akitas nicht in der Lage ist, seinen Hund ordnungsgemäß zu halten – und das bedeutet auch, ein weglaufen des augenscheinlich aggressiven Hundes zu verhindern- dann gehört Ihm die Haltung von Hunden sofort untersagt.
Hundehaltung erfordert Verantwortung für Tier und Mensch.
Diese scheint- wenn die Rechtfertigungen des Halters hier korrekt wiedergegeben werden- nicht gegeben zu sein .
Und kein Hund ist von Natur aus aggressiv- das Problem hängt immer am anderen Ende der Leine.
Das Fehlverhalten dieser Art der Hundehalter fällt leider auf alle anderen zurück.
Johanna
Ich weiß jetzt natürlich nichts über diesen Vorfall und kann die Agressivität der dort lebenden Akitas gegenüber Hunden nicht beurteilen. Aber ich begegne den Akitas und ihren Haltern sehr oft beim Spazierengehen und Joggen. Sie sind für mich immer eine wohltuende Abwechslung zu dem absolut überwiegenden Teil aller anderen Hunde und Hundehalter, denen ich üblicherweise begegne. Ich habe große Angst vor Hunden und immer wieder Probleme mit Hundehaltern, die ihre Tiere nicht von mir fernhalten. Die in der Regel schlecht erzogenen Hunde kommen auf mich zugerannt, springen oder greifen mich an. Die Hundehalter interessiert das nicht. Das ist mein normales Erleben mit fast allen anderen Hunden und Hundehaltern. Die Akitas und ihre Halter an der Massener Straße gehören zu der absoluten Minderheit der Hunde, die mich (was für ein wohltuender Segen) einfach ignorieren. Ich muss beim Vorbeilaufen nicht einmal langsamer werden. Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Akitas für Menschen eine ernsthafte Gefahr sind, wenn schon ich mit meiner Angst sie nicht triggere.
Frau Holle
Liebe Johanna,
beim Gassigehen passen die Halter der Akitas auch sehr auf, da gebe ich Ihnen recht.
Worum es in dem Bericht geht, ist der nicht einwandfreie Zustand der „Behausung“ der Tiere und die wiederholten Übergriffe der Tiere auf andere vorübergehenden Hunde.
Diese beiden Zustände beunruhigen die Anwohner und das ist auch ihr gutes Recht, auf diese Missstände aufmerksam zu machen!
Michael B
Ja das ist schon albern. Also vor ein oder zwei Jahren wurde ein kleiner Hund ebenfalls angefallen und am Kopf und Bauch genäht werden. Dieser Hund ist mittlerweile verstorben. Die Dame geht mit dem kleinem Oscar (Ersatz Hund) auch an der Massener Straße spazieren. Wäre mal schön ihre Geschichte zu lesen. Da war es auch komisch und nein eigentlich ist es der liebste Hund. Bla bla bla. Sorry solche Tiere sollte Amtsärztlich untersucht werden. Mir kommt das Paar auch abends auf der Hunderunde entgegen und ja sie grüßen und die Hunde sind dann auch lieb. Aber was nützt es wenn so etwas bei herauskommt. Hunde können sich auch freibuddeln so wie es damals war.
Anna Z.
Luca kämpft überings immer noch, nur weil er zuhause ist, bedeutet das nichts. Er musste auch nach der ersten Not-Op nochmal operiert werden. Derzeit muss er immernoch jeden Tag auch jetzt an Ostern zum Arzt.
Das Verhalten der Akita Besitzer ist bodenlos anstandslos. Wenn sie möchten kann ich ihnen allen gerne die Bilder des zerfleischten Hund schicken.
Karsten
Habe das Paar auch schon mal getroffen.
Aber ehrlich gesagt Sie ist nicht in der Lage den Hund zurück zu holen ? Er auch nicht?
Das als Züchter? Schon erschreckend!
Er sagt „Es ist noch NIE(!?) was passiert BIS AUF VOR 4 JAHREN ?Dann ist doch schon mal was gewesen !
Ich bin ja eigentlich immer dafür jedem noch eine Chance zu geben doch Hunde mit Jagt oder Schutz Instinkt gehören nicht in solche Hände auch wenn man sich gerne als „Experte“ ausgibt. Da bin ich für Haltungs und Zucht Verbot für das Paar !
Es hätte auch Menschen treffen können auch wenn das für mich nicht groß anders zählt wie ein Hund der angegriffen wird.