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Zwischenbilanz des Probebetriebs: Eco Port-Shuttle läuft nur stotternd an

Der neue Eco Port-Shuttle läuft nicht gut: Die probeweise eingeführte Buslinie wird durchschnittlich nur von 27 Arbeitnehmern aus dem Holzwickeder Gewerbegebiet genutzt.  (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Dem vehement angemeldeten Bedarf zum Trotz – der Eco Port-Shuttle läuft gar nicht gut. Eine Zwischenbilanz der Testbuslinie, die ursprünglich einmal als neue Ortsbuslinie angedacht war, ergab gerade einmal durchschnittlich 27 Nutzer. 

CDU-Chef Frank Lausmann berichtete aus der jüngsten Aufsichtsratssitzung der VKU (Verkehrsgesellschaft des Kreises Unna), dass stichpunktartige Zählungen ein Ergebnis von elf bis 20 Nutzern ergeben hätten. „Wenn sich das nicht ändert, ist nach der laufenden Testphase wohl nicht mit einem dauerhaften Betrieb zu rechnen“, so Lausmann in der letzten Ratssitzung des Jahres.

Der 1. Beigeordnete Bernd Kasischke sprach dagegen von 27 Nutzern, die gezählt wurden und davon, dass von den 100 angebotenen Sonderausweisen (Shuttle-Tickets) für die Arbeitnehmer im Eco Port immerhin 60 verkauft worden sind. Allerdings sieht auch Kasischke die Entwicklung mit Sorge. „Wir sollten überlegen, wie wir noch intensiver Werbung machen können für das Angebot.“

Finanzielle Durststrecke droht

Bernd Kasischke hatte die Fraktionen im Rat schon einmal vorsorglich gemahnt: „Es könnte sein, dass wir die Linie in den ersten Jahren finanziell zusätzlich unterstützen müssen.“ Nach Ansicht des Holzwickeder Beigeordneten könnte sich das am Ende auszahlen: „Mit der weiteren Entwicklung des Eco Ports werden dort ja auch weitere Arbeitsplätze und damit weiterer Bedarf entstehen, der zu einer besseren Auslastung des Shuttle-Busses führen könnte. Ich fürchte aber, wenn wir das Angebot erst einmal sterben lassen, wird es nur sehr schwer wiederzubeleben sein.“

Gezählt wurden an den drei Haltestelle des Eco Port-Shuttles allerdings nur die Fahrten der Arbeitnehmer mit Sonderausweis, wie Wirtschaftsförderer Stefan Thiel gegenüber dem Emscherblog klarstellte. „Wir haben das so gemacht, weil für uns entscheidend ist, wie viele Arbeitnehmer aus dem Eco Port das Angebot wahrnehmen.“ Personenscharf ist die Zählung nicht erfolgt, weil nicht selten auch Fahrgemeinschaften gebildet werden und nur eine An- oder Abfahrt mit dem Shuttlebus erfolgt. „Das ist dann schwierig zu erfassen“, so Stefan Thiel. „Deshalb sind die Fahrten für uns entscheidend, nicht die Personen. Wir überlegen jetzt aber, ob wir auch noch eine Zählung mit allen Fahrgästen durchführen.“

Werbung soll intensiviert werden

Das könnten nämlich durchaus einige mehr sein. Denn neben den Arbeitnehmern mit Sonderausweis können ja auch Flughafen-Reisende das Busangebot nutzen sowie – allerdings gegen eine Zahlung von drei Euro – auch alle anderen Personen.

Im Februar wollen sich die Beteiligten noch einmal zusammensetzen und überlegen, wie es weitergehen soll mit dem Shuttle-Bus, wie Andreas Feld, Leiter des Verkehrsmanagement der VKU, erklärt.

Info: Bei dem Flughafen-Shuttle, der ursprünglich einmal als Ortsbus angedacht war, handelt es sich nicht um ein Angebot der Öffentlichen Personen Nahverkehrs, sondern um ein gemeinsames Angebot vom Flughafen Dortmund, der Gemeinde Holzwickede sowie dem Kreis Unna (VKU). Der aktuelle Testbetrieb läuft noch bis 29. März 2019.
Es gibt drei Haltestellen: Eco Port West, Eco Port Mitte und Eco Port Ost.
Zielgruppe des Angebotes sind die Beschäftigten im Eco Port, die es mit einem Sonderausweis (Shuttle-Ticket) nutzen können.
Auch Fluggäste können den Bus nutzen.
Für alle anderen Fahrgäste gilt das Shuttle-Ticket zum Preis von drei Euro nur in Verbindung mit einem gewöhnlichen Nahverkehrsticket.

Eco Port, Ortsbus


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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