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Wasserversorgung profitabel – Bäder bleiben Zuschussbetrieb

Trotz steigender Umsatzerlöse hat das Freibad Schöne Flöte auch im Vorjahr 2016 wieder -832.502,41 Euro Verlust gemacht. (Foto: P. Gräber – Emscherblog.de)

Im Mittelpunkt des Betriebsausschusses am Montagabend (11. September) stand die Bilanz und Jahresrechnung des kommunalen Eigenbetriebs Wasserversorgung. Für beides gaben die Fraktionen einstimmig dem Gemeinderat eine zustimmende Empfehlung. Bei einer Bilanzsumme von 6.248 Mio. Euro muss der Eigenbetrieb im Vorjahr einen Jahresverlust in Höhe von 88.944,57 Euro ausweisen. Die Gemeinde muss allerdings an ihren Eigenbetrieb einen Zuschuss von 136.816,57 Euro zahlen. 

Denn der Verlust nach Gegenüberstellung der beiden Sparten des Eigenbetriebes liegt deutlich höher: Tatsächlich machte die Bädersparte (Freibad Schöne Flöte und Kleinschwimmhalle) in 2016 sogar einen Verlust von insgesamt 612.971,44 Euro. Durch Verrechnung mit der eingesparten Ertragssteuer (für die Sparte Wasserversorgung) mindert sich dieser Verlust auf 414.114 Euro, den die Gemeinde nun anteilig bezuschussen muss.

In seiner lukrativen Sparte Wasserversorgung erwirtschaftete der Eigenbetrieb voriges Jahr dagegen einen Überschuss von 524.026,98 Euro, der nach Verrechnung der fiktiven Ertragssteuerbelastung von 168.857,42 Euro zu einem Spartenergebnis von 355.169,56 Euro führt.

Die Wasserabgabe einschließlich des Eigenverbrauchs (912.834 m3) entwickelte sich gegen 2015 positiv ansteigend (+2,74 %). Mit einem Wasserverbrauch der Haushalte und Kleingewerbebetriebe von rund 114 l/Tag liegt Holzwickede geringfügig unter dem Landesdurchschnitt (123 l/Tag).

Verkaufserlös Wasser von 2,109 Mio. Euro

Entsprechen stieg die Bezugsmenge auf 9.59.563 m3 um +3,50 %. Der Wasserverlust ist mit 2,53 % ebenfalls etwas angestiegen, liegt damit aber immer noch deutlich unter Bundesdurchschnitt (6 %). Die Aufwendungen für den Wasserbezug sind auf rund 707.200 Euro gestiegen.

Die Verkaufserlöse für Trinkwasser sind um rund 45.000 Euro auf rund 2,109 Mio. Euro. Damit schafft der Eigenbetrieb ein sehr gutes Spartenergebnis, was die Verrechnung der höchstzulässigen Konzessionsabgabe an die Gemeinde in Höhe von 179.365,70 Euro ermöglicht.

Der Mindesthandelsbilanzgewinn der Sparte Wasserversorgung beträgt 47.872 Euro. Diese Summe zusammen mit dem ausgewiesenen Bilanzverlust von 88.944,57 Euro muss die Gemeinde an den Eigenbetrieb überweisen, um dem Substanzverzehr der Sparte Wasserversorgung entgegenzuwirken.

Gesamtverlust der Bäder von 1.027 Mio. Euro

Demgegenüber sehr guten Ergebnis der Sparte Wasserversorgung stehen die Verluste der beiden Bäder in 2016. Mit 53.428 zahlenden Badegästen im Freibad und 17.292 Besuchern der Kleinschwimmhalle blieben die Besucherzahlen im Vorjahr nahezu konstant. Trotzdem sind die Umsatzerlöse aus den Eintrittsgeldern im Freibad von 147.000 Euro auf 156.000 Euro gestiegen. Grund: Es wurden weniger Jahreskarten, dafür mehr Tageskarten verkauft.

In der Endabrechnung stehen für die beiden Bäder im Vorjahr Erträge von 413.887,33 Euro (Freizeitanlage Schöne Flöte +267.500,52 Euro; Kleinschwimmhalle +146.386,81 Euro) Aufwendungen von insgesamt 1.026.858,88 Euro (Schöne Flöte -832.502,41 Euro; Kleinschwimmhalle -194.356,47 Euro) gegenüber.

Die vom Gemeinderat beschlossene Deckelung der Verlusterstattung auf 250.000 Euro gilt weiterhin. Aufgrund der angespannten Finanzlage der Gemeinde schlägt der Betriebsausschuss in Abstimmung mit dem Gemeindekämmerer dem Rat einstimmig vor, stattdessen den Gemeindezuschuss auf die Mindesterstattung in Höhe von 136.816,57 Euro zu beschränken.

Eigenbetrieb Wasserversirgung


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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