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Mikroschadstoffe aus der Ruhr, hier mit dem Zufluss "Mühlenstrang" bei der Rohrmeisterei in Schwerte, macht die Trinkwassergewinnung immer aufwendiger und teurer. Auch Holzwickede wird der Wasserpreis nächstes Jahr steigen. (Foto: Max Rolke - Kreis Unna)

Wasserpreis steigt: Mehrbelastung für Musterhaushalt von rd. 1,32 Euro im Monat

Mikroschadstoffe aus der Ruhr, hier mit dem Zufluss "Mühlenstrang" bei der Rohrmeisterei in Schwerte, macht die Trinkwassergewinnung immer aufwendiger und teurer.  Auch Holzwickede wird der Wasserpreis nächstes Jahr steigen.  (Foto: Max Rolke - Kreis Unna)
Mikroschadstoffe in der Ruhr, hier mit dem Zufluss „Mühlenstrang“ bei der Rohrmeisterei in Schwerte, und im Grundwasser machen die Trinkwassergewinnung immer aufwendiger und teurer. Auch Holzwickede wird der Wasserpreis nächstes Jahr steigen. (Foto: Max Rolke – Kreis Unna)

Die Haushalte in Holzwickede müssen sich im kommenden Jahr auf eine Erhöhung der Wassergebühren einstellen: Der Betriebsausschuss empfahl in seiner Sitzung gestern einstimmig die Wasserverbrauchsgebühren von 1,55 Euro/m3 auf 1,58 Euro/m3 zu erhöhen und die jährliche Grundgebühr je nach Nenndurchfluss zu erhöhen. Für die meisten privaten Haushalte dürfte sich damit die jährliche Grundgebühr von 204 Euro (Größe Q3 = 4 m3/h) auf 214 Euro erhöhen.

Die Mehrbelastung für einen Vier-Personen-Haushalt (160 m3 Verbrauch) mit einem Wasserzähler der Größe Q3 beträgt danach rd. 1,32 Euro im Monat.

Der Wasserpreis ergibt sich aus einer getrennten Grundgebühren- und Verbrauchsgebührenkalkulation. Grundlage dafür sind der Wirtschaftsplan des gemeindlichen Eigenbetriebs Wasserversorgung, eine Eigenkapitalverzinsung sowie eine Rücklage zur Substanzerhaltung. Bezogen wird das Trinkwasser in Holzwickede von der Dortmunder Energie- und Wasserversorgung (DEW21).

Unterdeckung von 37.502 Euro

Um von den Bezugsmengen unabhängiger zu werden, wurde der Wasserlieferungsvertrag seit 2016 dahingehend geändert, dass der Grundpreis sich positiv auf den Mengenpreis auswirkt. Hinzu gekommen sind Zusatzkosten durch Investitionen der Wasserwerke Westfalen in die Trinkwasseraufbereitungsanlagen. Unterm Strich hat dies seit der bisher letzten Erhöhung vor zwei Jahren zu einer Unterdeckung von 37.502 Euro in der Grundgebührenkalkulation geführt.

Die Ortsteile Hengsen und Opherdicke werden nicht von der kommunalen Wasserversorgung, sondern direkt von den DEW21 versorgt. Für die Haushalte in den Ortsteilen beträgt die vergleichbare Grundgebühr bereits seit einem Jahr schon 218,30 Euro sowie die Verbrauchsgebühr 1,57 Euro/m3. Ob der Wasserpreis von den DEW ebenfalls zum 1. Januar 2019 erhöht wird, ist noch nicht bekannt.

Zusatzkosten durch Programm „Reine Ruhr“

Zu Beginn der Sitzung heute hatte Betriebsleiter Stefan Petersmann auch schon auf die enorm gestiegenen Zusatzkosten für die Trinkwasseraufbereitung der Wasserwerke Westfalen durch das Programm „Reine Ruhr“ hingewiesen. Mit diesem Programm werden die Wasserwerke entlang der Ruhr durch die Landesregierung verpflichtet, in ihre Trinkwasseraufbereitungsanlagen zu investieren. Der Grund: Die verstärkt in der Ruhr und im Grundwasser auftretenden Mikroschadstoffe aus Industrieprozessen zum Pflanzen- und Materialschutz sowie aus Medikamenten stellen die Wasserwerke vor zunehmende Probleme bei der Trinkwasseraufbereitung. Ziel ist es, diese Spurenstoffkonzentrationen im Trinkwasser möglichst gering zu halten.

Was nicht umsonst zu haben ist: So entfiel auf die Gemeinde Holzwickede im Jahr 2017 ein Anteil an diesen Zusatzkosten von 29.278 Euro, nächstes Jahr werden es schon 40.395 Euro sein sowie in den Jahren danach geschätzt 71.548 (im Jahr 2019) bis 113.499 Euro (im Jahr 2024).

Trinklwasser


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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