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Stellten die Verkehrsunfallstatistik 2022 der Kreispolizeibehörde vor, von li.: Stefan Högemann, Leiter Verkehrsdienst Thomas Röwenkamp, Landrat Mario Löhr, Pressesprecher Bernd Pentrop. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)

Verkehrsunfallstatistik 2022 zeigt steigende Unfallzahlen: Auf unseren Straßen kehrt wieder Normalität ein

Stellten die Verkehrsunfallstatistik 2022 der Kreispolizeibehörde vor, von li.: Stefan Högemann, Leiter Verkehrsdienst Thomas Röwenkamp, Landrat Mario Löhr, Pressesprecher Bernd Pentrop. (Foto: P. Gräber - Emscherblog)
Stellten die Verkehrsunfallstatistik 2022 der Kreispolizeibehörde vor, von li.: Stefan Högemann, Leiter Verkehrsdienst Thomas Röwenkamp, Landrat Mario Löhr, Pressesprecher Bernd Pentrop. (Foto: P. Gräber – Emscherblog)

Auf den Straßen im Kreis Unna kehrt langsam wieder so etwas wie Normalität ein. Was bedeutet: Die Unfallzahlen steigen wie überall im Land und haben schon fast wieder eine Höhe wie vor den beiden Corona-Jahren erreicht. Das wurde heute (1. März) bei der Präsentation der Verkehrsunfallstatistik 2022 für die Kreispolizeibehörde (KPB) Unna (ohne Lünen) durch den Behördenleiter, Landrat Mario Löhr, und den stellvertretenden Direktionsleiter Verkehr, Erster Polizeihauptkommissar Thomas Röwenkamp, deutlich.

Danach lag die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis Unna (ohne Lünen) zwar mit 8.083 Unfälle noch 533 Fälle unter dem Jahr 2019. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies allerdings eine Steigerung um 858 Fälle. Leider nahm auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Verletzten (1.097) um 223 gegenüber dem Vorjahr zu. Die Zahl der Verkehrstoten auf den Straßen des Kreises ist gesunken. Die sechs Verkehrstoten bei den insgesamt vier Unfällen im Jahr 2022 sind allerdings genau sechs Tote zu viel.

Unfälle mit Fahrrädern und Pedelecs steigen kontinuierlich

„In den beiden Corona-Jahren war einfach deutlich weniger los auf unseren Straßen“, nennt Thomas Röwenkamp den wichtigsten Grund für die steigende Tendenz der Unfälle. Zum besseren Vergleich gibt die Polizei deshalb die Verkehrsunfallstatistik in der 5-Jahres-Übersicht an.

Ein besonderes „Problemkind“ sind die steigenden Unfallzahlen von Radfahrenden (222 insgesamt / +64) und hier insbesondere mit dem E-Bike/Pedelec (129 insgesamt / +46). Diese Unfallzahlen steigen ganz unabhängig von der Corona-Pandemie seit Jahren. Ursache dafür sind natürlich die ständig zunehemnde Zahl von Pedelecs, E-Bikes und Fahrrädern in den vergangenen Jahren. Ein Grund für die KPB Unna hier einen Schwerpunkt ihrer präventiven Arbeit zu setzen.

„Eine Unart, die sich immer weiter verbreitet“, ist die Verkehrsunfallflucht, so Thomas Röwenkamp. „Gerade auch diese Parkrempler sind sehr ärgerlich für die Geschädigten und meist auch mit einem hohen wirtschaftlichen Schaden verbunden“, weiß Röwenkamp. „Denn wenn der Verursacher nicht ermittelt werden kann, bleibt man auf dem Schaden sitzen.“ Durchschnittlich 3 solcher Fälle am Tag musste die KPB Unna voriges Jahr bearbeiten.

Holzwickede mit vergleichsweise günstiger Tendenz

Die Gemeinde Holzwickede kann im Vergleich mit den anderen Kreiskommunen wieder mit der günstigsten Entwicklung der Unfallzahlen in allen Bereichen aufwarten. Einen Unfallschwerpunkt in der Emscherquellgemeinde gibt es laut Statistik nicht (Stand: 2021). Die Unfallschwerpunkte für 2022 sind von der Unfallkommission allerdings auch noch gar nicht festgelegt worden, so Thomas Röwekamp.

Insgesamt gab es in Holzwickede voriges Jahr 36 gemeldete Verkehrsunfälle (-1). Dabei wurden insgesamt 53 Personen verletzt, davon 45 leicht (+3) sowie 8 schwer (-2). Verkehrstote sind glücklicherweise gar keine im Gemeindegebiet zu beklagen gewesen (-1).

5 Personen verunglückten im Vorjahr in Holzwickede mit einem motorisierten Zweirad (-5). Mit einem Fahrrad verunfallten 17 Personen (+12) sowie mit einem Pedelec/E-Bike 5 (-1).

In Holzwickede ereigneten sich voriges Jahr 2 Unfälle mit Personenschaden und Verkehrsunfallflucht (-1) Beide Fälle konnte die Polizei aufklären und den Unfallverursacher ermitteln. In 115 Fällen ohne Personenschaden flüchteten die Verursacher ebenfalls (+21), wobei die Polizei nicht einmal die Hälfte (47,83%) der Verursacher ermitteln konnte.

Polizei setzt auf repressive und präventive Maßnahmen

Wichtigster Unfallgrund, so Röwenkamp, ist noch immer das Fehlverhalten von Verkehrsteilnehmern. „Wenn jeder umsichtiges Verhalten im Straßenverkehr an den Tag legen würde, wäre schon viel gewonnen.“ Zusätzlich setzt die Polizei weiterhin auf repressive sowie auch präventive Maßnahmen in der Verkehrssicherheitsarbeit:

Im Vorjahr wurden bei den durchgeführten Kontrollen 49.164 Verstöße festgestellt (2021: 44.145). In 35.640 Fällen ging es dabei um Geschwindigkeit (+6,44 %), Alkohol/Drogen: 381 (+50 % davon nur Drogen: 42,06 %), Handyverstöße: 1.995 (+16,94 %), sonstige Verstöße: 11.148 (+28,11%), davon gegen Radfahrer: 1.286 (+107,75 %).

Bei den polizeilichen Verkehrssicherheitsmaßnahmen in 2022 (Verkehrserziehung) gab es im Vorjahr kaum noch pandemiebedingte Einschränkungen. Die Radfahrausbildung in den 4. Klassen der Grundschulen wurde wieder zu 100 % durchgeführt. Die Veranstaltungen der Verkehrspuppenbühne wurden wieder aufgenommen. An den weiterführenden Schulen/Berufsschulen im Bereich der KPB Unna wurden 8 „Crash-Kurs-NRW“-Veranstaltungen durchgeführt. Außerdem gab es 15 Kontrolleinsätze an den weiterführenden Schulen zur Bekämpfung besonderer Probleme auf den Schulwegen. Schließlich wurde auch polizeilicher Opferschutz durchgeführt.

  • Die ausführliche Verkehrsunfallstatistik 2022 der Kreispolizeibehörde Unna finden Sie unter diesem Link zum Download

Verkehrsunfallstatistik 2022


Peter Gräber

Dipl.-Journalist

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